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10.05.2011 - dvb-Presseservice

Neue Arbeitswelten, neue Geschlechterrollen: wie junge Menschen Beruf und Familie einschätzen

„Heidelberger Leben Trendmonitor 2011“ – Teil III: Arbeit und Frauen Heidelberg (10.05.2011) – Deutschland entwickelt sich von einer Industrie- zu einer Wissensgesellschaft. Die Arbeitswelt unterliegt einem erheblichen Wandel. Der Beruf wird auch in Zukunft eine sinn- und identitätsstiftende Funktion erfüllen – allerdings unter gänzlich anderen Vorzeichen. Was erwarten junge Menschen von ihrem Beruf? Unter anderem dieser Frage geht der „Heidelberger Leben Trendmonitor 2011“ nach.

Der „Heidelberger Leben Trendmonitor 2011" ist eine Trendanalyse, die das Zukunftsinstitut von Matthias Horx im Auftrag der Heidelberger Lebensversicherung AG durchgeführt hat.

Überall auf der Welt wird laut der Studie Wissen inzwischen als die Schlüsselressource für wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt anerkannt. Entsprechend muss jeder Einzelne, junge Menschen insbesondere, verstärkt und kontinuierlich in lebenslanges Lernen investieren, um im beschleunigten Wandel der Arbeitswelt Schritt halten zu können. Aber nicht nur fachliche Qualifikation, auch Soft Skills werden bei der Job-Vergabe immer wichtiger. Motivation, Kommunikation, Kreativität und Organisationstalent: Die Bedeutung all dieser Eigenschaften nimmt deutlich zu.

Gleichzeitig zeigt sich ein Wandel von der Industrie- zur Serviceökonomie. Nach Prognosen des Zukunftsinstituts werden 2020 bundesweit über drei Viertel aller Beschäftigten in Serviceberufen arbeiten – von Einzelhandel und Gastronomie über Kommunikation und Verkehr bis zu Finanzdienstleistungen, Forschung und Entwicklung.

War for Talents: Attraktivität von Arbeitgebern entscheidet

Nicht nur die Arbeitswelt, auch die Ansprüche an Arbeitsplätze verändern sich. Arbeitnehmer möchten in ihrem Beruf vermehrt Sinn erleben und persönliche Entfaltungsmöglichkeiten und ein kreatives Arbeitsumfeld finden. Brüche und Diskontinuitäten im Arbeitsleben werden nicht mehr als persönliches Scheitern angesehen, sondern werden für junge Menschen zur Selbstverständlichkeit. War die industriegesellschaftliche Regel noch „People Follow Jobs" lautet die Devise inzwischen „Jobs Follow People". Gerade hoch qualifizierte Berufseinsteiger und Young Professionals sind immer weniger bereit, sich Bedingungen von Unternehmen und Arbeitgebern anzupassen, die ihren Vorstellungen und Wünschen nicht entsprechen. Das ergab die im Rahmen des „Heidelberger Leben Trendmonitors 2011" durchgeführte, repräsentative Umfrage des Markforschungsinstituts YouGovPsychonomics.

Immaterielle Werte bei Arbeitsplatzwahl entscheidend

Der Fokus hat sich unübersehbar in Richtung immaterieller Wertemuster verschoben. Eine „gute Arbeitsatmosphäre sowie Zusammenarbeit im Team" (85 %) und ein „sinnvoll wahrgenommener und erfüllender Beruf" (81 %) sind vielen 16- 35-Jährigen ebenso wichtig oder sogar wichtiger als bloße Arbeitsplatzsicherheit (81 %). Die Devise lautet also nicht mehr „Safety first".

Zwar legt ein Großteil der Befragten nach wie vor Wert darauf, „viel Geld zu verdienen" (70 %). Allerdings zeigt sich auch hier, dass sich die Wertemuster verändert haben. So sind ein „abwechslungsreicher Job" (77 %) und „sich weiterbilden zu können" (72 %) noch bedeutender. „Wir haben es mit einer Generation zu tun, die in hohem Maße auf der Suche nach anspruchsvollen und erfüllenden Tätigkeiten ist, die sie nicht mit Monotonie und täglicher Routine langweilen, sondern die sie immer wieder vor neue Herausforderungen stellen", erklärt Thomas Bahr, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Lebensversicherung AG.

Dieses neue Anspruchsdenken zeigt sich auch daran, dass der Wunsch nach einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie an Bedeutung gewinnt: „Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten" sind für rund zwei Drittel der Befragten (64 %) wichtig. Der Wunsch nach Kommunikation und Austausch, also „viel mit Menschen zu tun zu haben" (64 %), „Kreativität und Selbstverwirklichung im Beruf" (59 %) und das Ziel, Verantwortung zu übernehmen (58 %) – all das hat für 16- bis 35-Jährige mehr Bedeutung als „Karriere zu machen" (51 %) oder „möglichst wenig Stress, viel Freizeit und Urlaub zu haben" (45 %).

Female Shift: Revolution der Geschlechterrollen

Mit den Veränderungen in der Arbeitswelt verschwimmt auch die einstige Grenze zwischen beruflicher und privater Lebenswelt immer mehr. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt gleichwohl eine der größten Herausforderungen für junge Erwachsene dar. Bestes Beispiel sind junge Paare mit Kindern. Vertreten viele vor Geburt des ersten Kindes noch die Ansicht, die Aufgaben der Erziehung auf beide Elternteile gleichermaßen verteilen zu wollen, folgen angesichts fehlender Betreuungsmöglichkeiten viele Paare letztlich doch dem klassischen Muster. Der Mann arbeitet Vollzeit (da sein Einkommen häufig höher ist), und die Frau kümmert sich um die Kinder. Die äußeren Umstände lassen bislang noch zu selten eine Alternative zu, deswegen lautet die Devise nach wie vor häufig „entweder – oder". „Es herrscht eine große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit", so Andreas Steinle, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts. „Um sie abzubauen, muss es eine grundlegende Änderung in der Gesellschaft geben. Junge Familien müssen besser unterstützt werden, insbesondere bei der Kinderbetreuung".

Geht es nach den Zukunftswünschen junger Männer und Frauen, wollen 48 Prozent der 16- bis 35-Jährigen am liebsten berufstätig sein. 52 Prozent würden sich für ein Leben zu Hause bei der Familie entscheiden. Letzteres trifft nicht nur auf junge Frauen zu. Auch 50 Prozent der männlichen Befragten würden am liebsten zu Hause bei der Familie sein – eine Abkehr vom traditionellen Rollenverständnis.

In der Realität allerdings sehen sich zwei Drittel der Männer (68 %) in zehn Jahren am ehesten im Beruf und nur rund ein Drittel (32 %) der Befragten zu Hause bei der Familie. Die Erwartungen von Frauen unterscheiden sich von denen der Männer kaum. Lediglich 38 Prozent sehen sich bei den Kindern und in der Küche, 62 Prozent hingegen im Beruf. „Immer mehr Frauen wollen ihren Beruf nicht hinter die Familie stellen und möchten arbeiten, um dadurch mehr Unabhängigkeit zu erlangen. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie sich noch stärker dieses Themas annehmen müssen, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden", so Bahr.

Der „Heidelberger Leben Trendmonitor 2011"

Der „Heidelberger Leben Trendmonitor 2011" ist eine in dieser Form bislang einzigartige Trendstudie zu den Zukunftserwartungen junger Menschen. Im ersten Schritt hat das Zukunftsinstitut Statistiken und demografische Erhebungen sowie vorangegangene Studien zu Megatrends, Wertewandel und soziokulturellen Entwicklungen ausgewertet. Im zweiten Schritt wurde eine repräsentative Umfrage mit dem Marktforschungsunternehmen YouGovPsychonomics durchgeführt, bei der 1.020 Personen im Alter von 16 bis 35 Jahren befragt wurden.
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Frau Susanne Heiß
Manager Public Relations
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Heidelberger Lebensversicherung AG
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Die Heidelberger Lebensversicherung AG ist ein Spezialist für Altersvorsorgelösungen und einer der Top-Anbieter fondsgebundener Lebensversicherungen im deutschen Markt. Das Unternehmen wurde 1991 gegründet und verwaltet mit seinen knapp 300 Mitarbeitern derzeit ein Vermögen in Höhe von 4,3 Milliarden Euro. Im Geschäftsjahr 2010 erwirtschaftete die Gesellschaft einen Jahresüberschuss von 47 Millionen Euro. Rund 300.000 Kunden vertrauen der Heidelberger Leben insgesamt zirka 630.000 Versicherungsverträge an.