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30.05.2006 - dvb-Presseservice

Neue Versicherungsmodelle und aktives Risiko-Management

IBM Versicherungsstudie 2020: Versicherungsprodukte werden flexibler, „Pay-as-You-Live“ und „Just-in-Time“ bestimmen das Versicherungsmodell der Zukunft.

In den nächsten fünfzehn Jahren werden die Versicherungsunternehmen durch eine starke Transformation gehen, in deren Verlauf neue Produkte, Services und Geschäftsprozesse entstehen werden. Dies alles geschieht im Namen zusätzlicher Wertschöpfung und langfristigen Wachstums. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer neuen weltweiten IBM Studie „Insurance 2020: Innovating beyond Old Models“, die das IBM Institut for Business Value“ soeben vorgelegt hat. Befragt wurden dazu mehr als drei Dutzend hochrangige Versicherungsfachleute und Top-Manager der Branche. Im Zentrum dieser Veränderungen werden Versicherungsmodelle stehen, die exakt auf bestimme Lebenslagen zugeschnitten sind (Pay-as-You-Live). Ebenso werden die Unternehmen zunehmend aktives Risiko-Management betreiben, das stärker auf Prävention und die Vermeidung von Versicherungsansprüchen setzt. Darüber hinaus geht es um neue Geschäftsprozesse, die helfen, Kosten zu verringern und es ermöglichen, eine attraktivere Produkt-Palette anzubieten. Sie werden Versicherungsmodelle ablösen, die schon seit Dekaden bestehen.

Die bisherigen Industrie-Standards und Versicherungsmodelle bringen langfristig keine ausreichenden Erträge mehr. Neue Technologien sind, beziehungsweise werden in Kürze verfügbar sein, um neue, besser auf den Kunden und sein Verhalten zugeschneiderte Produkte anzubieten.

Hinzu kommen weitere große Veränderungen, mit der die Branche in den kommenden Jahren zu kämpfen hat: Neben der Technologie sind dies neue Regularien, stärkerer Wettbewerb aus einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen sowie die demographische Entwicklung der Bevölkerung. Online Informationsmöglichkeiten und die Auswirkungen der Globalisierung tragen ebenfalls zu den Veränderungen bei. Hierauf muss – darüber waren sich mit überwältigender Mehrheit fast alle Befragten einig – die gesamte Branche neue Antworten finden. Eindeutig auch, dass die gegenwärtigen Prozessabläufe die Fähigkeiten der Unternehmen zu Innovation eher behindern.

"Wir gehen davon aus, dass es mittelfristig zu einer Spezialisierung der Unternehmen kommen wird", meint Norbert Dick, IBM General Manager mit weltweiter Verantwortung für die Versicherungsbranche. "Eine Reduzierung der Fertigungstiefe ist auch in Deutschland kein Tabu mehr". Konsolidierung und Erhöhung des Automationsgrades ermöglichen eine Reduzierung der Komplexität bestehender Abläufe und Strukturen. Dies führt zu einer Qualitätsverbesserung in der Erfassung und Verarbeitung aller für das Unternehmen relevanten Daten - nicht nur zur Erfüllung gesetzlicher oder aufsichtsrechtlicher Anforderungen - sondern auch zur Bereitstellung der notwendigen Informationsbasis für Managemententscheidungen hinsichtlich Kunden- und Produktstrategie sowie Risikomanagement.

In engem Dialog mit einem Versicherungskonzern in Deutschland ist das IBM Prozessprinzipienmodell „Versicherungsbetrieb der Zukunft“ entstanden. Das Modell skizziert konkrete Industrialisierungsansätze für die Aufbau- und Ablauforganisation eines Versicherungsunternehmens.

"Ein Beispiel für unternehmensübergreifende Industrialisierungstrends ist das derzeit mit mehreren Versicherungsunternehmen diskutierte Konzept einer Kfz-Regulierungsplattform, als mögliche erste Implementierung des IBM Insurance Service Hub in Deutschland", so Norbert Dick.

Die Mega Trends in Kürze:
Technologie virtualisiert die Wertschöpfungskette und senkt die Eintrittsbarrieren. Nischenanbieter innerhalb und außerhalb der Wertschöpfungskette werden den Markt bedienen und es werden neue, vollkommen virtuelle Unternehmen in den nächsten 15 Jahren entstehen.

Aktive, hervorragend informierte Verbraucher werden auch mit neuen Anbietern zusammen gehen. Loyalität wird zugunsten größerer Eigenverantwortung des Kunden aufgegeben. Nur der bessere Service und die besseren Konditionen zählen.

Dynamische Versicherungsprodukte sorgen für eine konsistentere Business-Performance. Sie werden flexibler sein und sich besser an die jeweiligen Lebensumstände anpassen. Grundlage hierfür sind moderne Technologien, die eine Echt-Zeit Interaktion mit dem Kunden erlauben.

Die Koordination der Regularien und allgemein anerkannte Industrie-Standards werden sich weltweit anpassen. Durch zunehmende Globalisierung über alle Industrien hinweg und der Notwendigkeit, noch effizienter zu arbeiten, muss nach neuen Möglichkeiten zur Automation und Standardisierung gesucht werden.

Im Mittelpunkt der Überlegungen steht insgesamt eine massive Flexibilisierung der Versicherungsprodukte. Unter anderem ermöglicht durch den Einsatz so genannter Pervasive Computertechnologien und Sensoren, mit denen die nächste Generation des Internets arbeiten kann. Sie ermöglichen eine vollkommen neue, an die Kundensituation angepasste Kostenkalkulation für bestimmte Risiken. Diese Technologien erlauben dann auch „Just-in-Time“ beziehungsweise „Pay-as-You-Life“ Versicherungsmodelle, bei denen der Kunde nur das Risiko bezahlt, dem er sich wirklich aussetzt.



Pressesprecher Leiter Unternehmenskommunikation
Herr Peter Gerdemann
Tel.: 0711 785 25 84
Fax: 0711 785 24 33
E-Mail: pgerdemann@de.ibm.com

IBM Deutschland GmbH
Pascalstraße 100
70569 Stuttgart
Deutschland
http://www.ibm.com/de/

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Neue-Versicherungsmodelle-und-aktives-Risiko-Management-ps_1413.html