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25.01.2007 - dvb-Presseservice

Neuer bpa-Landesvorstand warnt vor Gefahr der Altersarmut durch Pflegeversicherungsreform

In Bremen gibt es 69 private Dienstleister für ambulante und stationäre Pflege, die im Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) zusammengeschlossen und ein wichtiger Arbeitgeber im Zwei-Städte-Staat sind. Ende letzten Jahres hat der Bremer bpa einen neuen Landesvorstand gewählt, an dessen Spitze jetzt Uwe Goldschmidt steht, der in Bremen vier Seniorenresidenzen führt. Sein Vertreter Ralf Holz betreibt in Bremerhaven einen ambulanten Pflegedienst.

Die bpa-Landesgruppe Bremen beteiligt sich an der bundesweiten Kampagne des bpa: „Pflegereform: Ja, Altersarmut: Nein!“

Werden die „Heimbewohnerinnen und Heimbewohner von morgen“ die Leidtragenden der kommenden Pflegereform sein? Nach den Eckpunkten zur Reform der Pflegeversicherung, die die Politik jetzt zügig umsetzen will, sollen 80 % der künftigen Heimbewohnerinnen und Heimbewohner bis zu 323,00 Euro pro Monat weniger aus dem Topf der Pflegeversicherung bekommen als bisher. Im Klartext bedeutet das: 350.000 Menschen, die demnächst neu in ein Pflegeheim einziehen, werden in die Sozialhilfeabhängigkeit abrutschen. „Das ist nichts anderes als organisierte Altersarmut“, sagt Uwe Goldschmidt, Vorsitzender des bpa Bremen. Weitergehende Vorschläge sehen eine komplette Abschaffung der Pflegestufe I vor, was eine Leistungskürzung für 50% aller Pflegebedürftigen in Deutschland – eine Million Menschen – bedeutet. „Allein im Bereich der häuslichen Pflege wären über 750.000 Pflegebedürftige von dieser radikalen Sparmaßnahme betroffen. Dieses zu verhindern ist ein Ziel der Kampagne“, so der stellvertretende Vorsitzende Ralf Holz.

bpa-Vorstandsmitglied Stefan Lohse: „Wer verhindern möchte, dass der Zuschuss der Pflegeversicherung für künftige Heimbewohnerinnen und Heimbewohner massiv gekürzt wird, muss jetzt Farbe bekennen. Denn: Kaum einer bemerkt, dass die derzeit bekannten Pläne zur Pflegereform Augenwischerei sind. Kaum einer wird stutzig, wenn die Politik fleißig betont: ‚Heimbewohnerinnen und Heimbewohner genießen Bestandsschutz – haben also keine Leistungskürzungen zu befürchten. Dass dieser Bestandsschutz aber nur für die jetzt in Heimen betreuten Menschen gilt, wird beharrlich verschwiegen. Die zukünftigen Bewohner würden eine zusätzliche Belastung von über 300 Euro pro Monat zu tragen haben.“

Selbstverständlich begrüßt der bpa die im Eckpunktepapier zur Pflegereform angekündigten Verbesserungen im ambulanten Bereich, die bessere Berücksichtigung der Situation demenziell Erkrankter sowie den überfälligen Abbau von Bürokratie. Aber rechtfertigen diese Verbesserungen einen gleichzeitigen Kahlschlag in der stationären Versorgung? „Nein“, sagt der Vorsitzende Uwe Goldschmidt. „Eine Stärkung der häuslichen Versorgung ist keine Begründung für drastische Kürzungen in der Heimpflege. Wir wehren uns entschieden dagegen, den einen Leistungsbereich gegen den anderen auszuspielen."



Landesbeauftragter
Herr Henning Kühne
Tel.: 05 11 / 12 35 13 40
E-Mail: Bremen@bpa.de

bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Hannoversche Straße 19
10115 Berlin
Deutschland
http://www.bpa.de