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12.12.2006 - dvb-Presseservice

Neues Therapiekonzept für Rückenschmerz-Patienten besteht Erfolgstest

Ein Vierteljahr früher zurück im Job

Hamburg, 10. Dezember 2006. Zwei von drei Deutschen leiden einmal im Jahr an Rückenschmerzen. Bei den meisten verschwinden sie innerhalb weniger Wochen von ganz allein - etwa jeder Zehnte leidet jedoch viele Monate, bei vielen von ihnen wird der Rückenschmerz chronisch. Ein neues Behandlungskonzept kann diesen Patienten helfen, wie jetzt eine erste Evaluation zeigt: Neun von zehn Teilnehmern konnten direkt nach Abschluss der Therapie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren - mehr als ein Vierteljahr früher als die Rückenschmerz-Patienten der Kontrollgruppe. Entwickelt wurde das Konzept von der Techniker Krankenkasse (TK) mit der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS).

"Die TK spricht gezielt Versicherte an, die über längere Zeit wegen Rückenschmerzen krankgeschrieben sind", sagt TK-Projektkoordinatorin Julia Bartels. Bei Interesse erhalten sie innerhalb von fünf Tagen einen Termin für die Eingangsuntersuchung in einem der beteiligten Schmerzzentren. Die anschließende Kombination aus hochintensiver Schmerzbehandlung sowie umfassender Physio- und Verhaltenstherapie ist in den meisten Fällen innerhalb von vier Wochen abgeschlossen. In dieser Zeit erhalten die Patienten alle zwei Tage mehrstündige Anwendungen, wobei ein besonderer Fokus auf psychosozialen Aspekten liegt.

Erstmals ist dabei eine erfolgsabhängige Vergütung für die beteiligten Ärzte vereinbart. Ein Kriterium ist die Rückkehr ins Berufsleben: Ist der Patient nach einem Monat wieder arbeitsfähig und bleibt dies auch innerhalb der nächsten sechs Monate, erhält der Arzt einen Bonus. Wird das vereinbarte Behandlungsziel nicht erreicht, wird die Vergütung gekürzt. "Im Grunde geben wir sechs Monate Garantie auf unsere Behandlung und mindestens so lange stehen wir unseren Patienten nach Abschluss der Therapie auch noch mit Rat und Tat zur Seite", erklärt Dr. Thomas Nolte, Leiter des Schmerzzentrums in Wiesbaden und stellvertretender Vorsitzender der DGS.

Erste Zwischenergebnisse belegen nun den Erfolg des Konzepts. Über 90 Prozent der Teilnehmer konnten nach Abschluss der Therapie direkt an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Zum Vergleich: Nach drei Monaten Arbeitsunfähigkeit kehren durchschnittlich nur 35 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland innerhalb von zwei Jahren in ihren Job zurück. Die Projekt-Teilnehmer waren mit durchschnittlich 117 Tagen nur etwa halb so lange krankgeschrieben wie die Patienten einer Kontrollgruppe mit 227 Tagen und zudem deutlich früher schmerzfrei.

Auch die Kostenbilanz des Projekts fällt positiv aus, denn der Vertrag entlastet die Solidargemeinschaft gleich dreifach: Allein durch die Einsparung beim Krankengeld bleibt unter dem Strich ein Plus stehen. Darüber hinaus zahlen die Teilnehmer schon früher wieder Beiträge ein und nehmen keine anderen, oft kostenintensiven Therapien in Anspruch.

Gestartet ist der Integrationsvertrag zunächst in Schmerzzentren in Bremen, Chemnitz, Göppingen/Stuttgart, Köln und Wiesbaden/Mainz. Anfang nächsten Jahres kommen weitere Zentren hinzu, zum Beispiel in Berlin, Hamburg, Hannover, Kiel, Ludwigshafen, München, Nürnberg und Wuppertal. Informationen zu dem Projekt gibt es unter www.tk-online.de bei der TK im Internet (Suchwort "IVR-Projekt") oder unter der Rufnummer 01801/ 85 45 85 (ab 3 Cent pro Gespräch, abhängig vom Anbieter).



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Herr
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