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29.06.2007 - dvb-Presseservice

Ob Nadel oder Einbildung: Akupunktur hilft

Tausende von Schmerzpatienten atmen auf

AOK Baden-Württemberg finanziert seit einem halben Jahr Akupunktur bei chronischen Knie- und Rückenschmerzen als Regelleistung

Tausende Schmerzpatienten in Baden-Württemberg können seit Jahresanfang aufatmen: Viele von ihnen haben jahrelang mit mäßigem Erfolg gegen chronische Schmerzen im Rücken oder im Knie angekämpft. Jetzt erleben sie durch die Kraft der Nadeln eine deutliche Besserung – und dabei ist es ihnen egal, ob hier wirklich die Akupunkturnadel wirkt oder die Kraft der Einbildung, wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe schreibt.

Seit 1.1.2007 bezahlt die AOK Baden-Württemberg Akupunktur-Behandlungen bei chronischen Knie- und Rückenschmerzen als Regelleistung – Zeit für eine erste Bilanz. „Wir haben die Abrechnungszahlen für die erste Jahreshälfte 2007 zwar noch nicht vorliegen, aber wir gehen davon aus, dass deutlich über 10.000 unserer Versicherten in diesem Jahr schon von der Schmerzbehandlung mit Akupunktur profitiert haben,“ so der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Rolf Hoberg.

Gerade bei Patienten mit chronischen Schmerzen im Rücken und in den Knien ist die Akupunktur-Therapie der bisher üblichen Standard-Behandlung klar überlegen. Das hat die weltweit größte Studie genannt gerac („german acupuncture trial“) ergeben. Die Patienten, die für die Studie mit Akupunktur behandelt wurden, hatten deutlich weniger Schmerzen als die Patienten der Vergleichsgruppe, in der Medikamente und Krankengymnastik angewandt wurden.

Dagegen hat sich die Akupunktur bei anderen Krankheitsbildern wie Spannungskopfschmerzen und Migräne in der Studie als nicht deutlich wirksamer erwiesen. Auch bei der Raucherentwöhnung und bei Allergien war die Akupunktur-Behandlung nicht überlegen.

Die AOK Baden-Württemberg bietet ihren Versicherten mit chronischen Rücken- oder Knieschmerzen die Akupunktur-Behandlung als Regelleistung mit zehn Sitzungen, in Ausnahmefällen auch mehr. Rund 1.500 Ärzte in Baden-Württemberg sind für die Akupunktur auf Kassenkosten zugelassen. Sie brauchen in diesem Bereich eine hochwertige Ausbildung. „Nur wenn die Behandlung entsprechend kompetent angewandt wird, haben die Patienten wirklich den therapeutischen Vorteil. Deshalb ist uns die Qualitätssicherung so wichtig,“ sagt der AOK-Vorstandschef. „Außerdem wollen wir erreichen, dass die Akupunktur nicht nur isolierte Behandlungsmethode ist, sondern im Rahmen eines schmerztherapeutischen Gesamtkonzeptes eingesetzt wird.“ Deshalb sollen die teilnehmenden Ärzte möglichst auch Qualifikationen in den Bereichen Schmerztherapie und Psychosomatik aufweisen.

Eine Akupunktur-Sitzung dauert etwa eine halbe Stunde. Der Patient sitzt oder liegt entspannt; der Arzt setzt bis zu 16 Nadeln an speziellen Stellen entlang der so genannten Meridiane. So heißen in der Traditionellen Chinesischen Medizin die Energie-Bahnen im Körper, auf denen die Lebensenergie „Qi“ fließt.

Alle Krankheiten und Beschwerden gehen , das jedenfalls sagt die Traditionelle Chinesische Medizin, auf Störungen des Energieflusses zurück. Durch die Reizung der Akupunktur-Punkte auf den Meridianen können diese Störungen aufgelöst werden. Ein Übermaß an Energie wird gedämpft, ein Mangel behoben, Blockaden werden gelöst, so die chinesischen Meister. „Klar ist: Mit Akupunktur können wir keine Nieren- oder Gallensteine auflösen und auch keine Knochenbrüche heilen,“ so Dr. Hoberg. „Aber bei den genannten Schmerzproblemen haben unsere Studien sehr gute Ergebnisse gezeigt, und deshalb bieten wir unseren Versicherten diese Behandlungsform an.“ Welche Ärzte in ihrer Region die Behandlung anbieten, erfahren die Versicherten in ihrem AOK-Kundencenter.



Herr
Tel.: 0711 25 93-234
E-Mail: presse@bw.aok.de

AOK Baden-Württemberg
Heilbronner Str. 184
70191 Stuttgart
www.aok.de/bw

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Ob-Nadel-oder-Einbildung-Akupunktur-hilft-ps_5170.html