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29.03.2010 - dvb-Presseservice

Osterbörsen überraschen mit neuen Jahreshochs

• Aktienmärkte der Industriestaaten holen auf • Schwellenländerbörsen schwächeln

Die meisten wichtigen Aktienindizes konnten die Kursdelle vom Januar mittlerweile vollständig aufholen. Bis auf den Eurostoxx 50, der von der Griechenlandproblematik gebremst wird, sind die alten Höchststände beim DAX erreicht und bei den wichtigen Leitindizes S&P 500, Dow Jones und Nasdaq deutlich übersprungen. Letztere scheinen die Aktienmärkte aktuell weltweit mitzuziehen, vor allem die der Industriestaaten. An den Schwellenländerbörsen in Asien und Lateinamerika scheint die Dynamik etwas nachzulassen. Den asiatischen Markt belasten möglicherweise die Verbalinterventionen Chinas. Das Land hat Angst vor einer Überhitzung und zu hoher Inflation, möglicherweise aber auch vor einer Eskalation des Streits mit den USA wegen der geforderten Aufwertung der chinesischen Währung Renminbi. Da die Emerging-Market-Aktienmärkte 2009 eher vorausgelaufen sind, interpretieren wir diesen Umstand derzeit jedoch als Nachholbedarf für die Industriestaaten. Innerhalb der Industriestaaten ist die Marktbreite weiterhin sehr gut. Nicht nur wenige Indexschwergewichte ziehen den Markt nach oben, sondern alle Segmente (Large-, Mid- und Small-Caps) aller Branchen – was absolut positiv ist.

Deutschland entwickelt sich wieder zur Konjunkturlokomotive

Der aktuelle IFO-Geschäftsklimaindex unterstreicht die gute Stimmung: Die 7.000 befragten Unternehmen beurteilen sowohl die gegenwärtige Lage, als auch die künftige Entwicklung überraschend positiv. Sie registrieren zunehmend, dass derzeit mehrere äußerst günstige Umstände zusammentreffen: niedrige Zinsen (zur Finanzierung von Investitionen und Konsum), reduzierte Personalkosten (aus Entlassungen und Kurzarbeit in 2008/2009), leere Lager und eine sich täglich verbessernde internationale Wettbewerbsfähigkeit dank des schwachen Euros. Deutschland gilt wieder als Konjunkturmotor Europas. Die jüngst gemeldeten Auftragseingänge mit plus 4 Prozent für Deutschland gegenüber minus 2 Prozent für Europa offenbaren den Unterschied. Das Risiko der Exportabhängigkeit wird bei einem schwächeren Euro immer mehr zur Chance. Sogar im Noch-Krisenjahr 2009 konnte Deutschland seine Exporte nach China um über 7 Prozent steigern. 2010 könnten ähnliche Steigerungsraten vielleicht auch in die USA möglich sein.

Überschattet wurden viele positive Nachrichten zuletzt immer wieder von Negativnachrichten aus Südeuropa. So wurde am vergangenen Mittwoch die Bonität Portugals zurückgestuft, was dazu führte, dass sogar die sensationell guten IFO-Zahlen zunächst am Markt verpufften. Je länger die Diskussion um die PIGS-Staaten jedoch dauert und je konkreter die Lösungsansätze werden, desto geringer wird voraussichtlich ihr Einfluss auf die übrigen Märkte sein.

Selbstheilungskräfte der Märkte greifen

Mit fortschreitender Erholung der Weltwirtschaft und der Börsen werden auch die Selbstheilungskräfte der Märkte stärker. Viele Finanzierungsprobleme lösen sich jetzt durch verbesserte Cashflows, höhere Beleihungswerte in den Depots oder auf Staatsseite durch höhere Steuereinnahmen quasi von selbst. Der Druck auf den immer noch kränkelnden, spätzyklischen Immobiliensektor könnte daher ebenfalls bald nachlassen. Die Häuserpreise haben sich in den USA zuletzt weiter erholt. Hierzulande sind zwar noch viele Immobilienfonds von Bewertungskorrekturen betroffen, bei einigen von ihnen erlaubt die Liquiditätssituation aber wieder Zukäufe. Auch die Nachricht, dass Staatsfonds an Immobilen wie dem Sony-Center in Berlin interessiert sind, könnte der Branche zusätzlich helfen, endlich wieder auf die Beine zu kommen.

Wir gehen davon aus, dass sich das positive Stimmungsbild in den April hinein fortsetzt und auch die Earning-Season nicht enttäuscht. Insbesondere die in den Vorquartalen oft noch sehr trüben Perspektiven könnten sich in vielen Unternehmen aufhellen. In diesem Zusammenhang sollte es zu einer weiteren Belebung des Arbeitsmarktes und des Konsums kommen. Beide Faktoren wurden durch den strengen Winter (USA und Deutschland) gebremst, sodass der nun einsetzende Frühling den Startschuss für eine Aufholjagd beim Bau, und damit am Jobmarkt, sowie beim Konsum wecken sollte. Der technische Ausbruch der US-Konsumgüteraktien signalisiert dies ebenfalls. Dem DAX trauen wir nach dem jüngsten Überschreiten der 6.100er-Marke einen weiteren Anstieg in Richtung 6.600 Punkte zu.

Vorsicht bei langlaufenden Staatsanleihen

Wir haben die Aktienquoten daher in allen vier Dachfonds weiter erhöht. Investiert wurde primär in Deutschland (DAX), aber auch in den USA (S&P 500) und in Europa (Stoxx 600). Solange die Marktbreite so gut ist, neigen wir zum weiteren Aufstocken. Wir könnten uns vorstellen, dass die Marktbreite aufgrund von Eindeckungszwängen bei Shortsellern und institutionellen Anlegern, wie etwa Versicherungen, die primär nur bei Large-Caps und Index-Futures stattfindet, von April bis Mai etwas abnimmt. Dies sollte den Anstieg jedoch eher beschleunigen, was wir als Frühwarnsignal werten würden.

Auf der Rentenseite bleiben wir vorsichtig. Da sich im Zuge der Konjunkturerholung ein Zinsanstieg bei langlaufenden Staatsanleihen in den USA und Deutschland abzeichnet, erwarten wir dort wenig Phantasie. Sollte der Bund-Future in den Bereich von 120 bis 122 Punkte zurückkehren, könnten wir uns jedoch kleinere taktische Engagements vorstellen. Im Zusammenhang mit den immer noch niedrigen Inflationsraten sehen wir bei einem weiteren Renditeanstieg vorerst auch wenig Potenzial für Gold und Edelmetalle. Deshalb sehen wir diesen Bereich maximal als Halteposition.

Helmut Knestel ist Fondsmanager des unabhängigen Finanzdienstleisters GECAM AG und mitverantwortlich für das Portfoliomanagement der vier GECAM Dachfonds. Sein Marktkommentar erscheint monatlich.



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