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17.11.2009 - dvb-Presseservice

POSITIONEN-Interview: "Wir werden bald bis 75 arbeiten müssen"

Der Trendforscher Achim Feige verrät, wie sexy Altersvorsorge sein kann, was die Rolling Stones noch immer auf die Bühne treibt und warum heutige Rentner die wahren Rocker von morgen sind. Vorab ein paar Auszüge aus dem Interview mit Achim Feige. Das ganze Gespräch erscheint am 19. November im GDV-Magazin Positionen.

Herr Feige, was verbirgt sich hinter dem Stichwort Down-Aging?

Wir werden aus vielerlei Gründen immer älter, das ist Fakt. Wir werden älter und dabei eigentlich auch immer jünger. 65-Jährige heute sind nicht zu vergleichen mit 65-Jährigen vor dreißig oder vierzig Jahren. Das heißt, die Phase der Lebensfitness dehnt sich im gleichen Maße aus, wie wir älter werden. Die Gebrechlichkeiten wandern mit der Ausdehnung des Lebensalters nach hinten.

Und die Rente mit 67 ist die logische Schlussfolgerung?

Ja, eine logische Schlussfolgerung, aber auch erst ein kleiner Schritt. Es ist eher peinlich, dass man darüber noch diskutiert. Wer heute noch, wie einige Politiker, die Rente mit 65 fordert, argumentiert an der Lebensrealität der Menschen vorbei. Das sind populistische Aussagen, die Deutschland für die Zukunft nicht fit machen. Wir werden sicher bald bis zu unserem 75. Lebensjahr arbeiten. Aus zwei Gründen: Erstens weil wir es müssen, wir müssen ja von etwas leben. Und zweitens weil die Leute auch Spaß an ihrer Arbeit haben.

Aus dem Wissen über Megatrends versuchen Sie frühzeitig Chancen für neue Produkte und Geschäfte abzuleiten. Versicherungen und andere Unternehmen fragen sich natürlich, wie sich zum Beispiel der Megatrend des Down-Aging in ihrer täglichen Arbeit niederschlagen wird. Irgendwelche Tipps?

Viele abgeschlossene Lebensversicherungen werden bereits mit 65 ausbezahlt. Aber da hat der junge Mann, die junge Frau von 65 Jahren noch zwanzig, dreißig Jahre zu leben. Da stellt sich die Frage: Was biete ich den Menschen als neue Anlage an? Welche intelligenten Formen existieren, um die älter werdenden Menschen auf ihre neue Lebensphase inhaltlich vorzubereiten?

Ihre wichtigste Botschaft lautet also: Die Kundenperspektive ist entscheidend?

Ja, absolut. Was ist die Knappheit für Menschen, die älter als 65 Jahre sind? Sie wollen jung, schön, attraktiv und individuell sein. Sie wollen keine Seniorenprodukte. Es bedarf einer grundlegenden Veränderung des Denkens über das „Altsein“. Wenn Sie sich die Buchbestsellerlisten anschauen – was kaufen die Deutschen? Meist geht es um Sinnfindung, Philosophie, Glück. Der Markt der älter werdenden Menschen ist ein Markt der ewigen Jugend. Die Rolling Stones sind auch schon alle im Rentenalter, sie geben aber immer noch grandiose Rockkonzerte. Eigentlich sind die 65- Jährigen von heute die wahren Rocker.

Weitere Themen:

  • Neurowissenschaft: Der Blick ins Gehirn verrät, wie ein Mensch wichtige Entscheidungen trifft und warum nicht jede Überlegung reine Vernunftsache ist.
  • Assistance-Versicherungen: Kunden erhalten Unterstützung im Alltag, rund um die Uhr.
  • Berufsrisiko: Schon kleine Fehler können freie Journalisten in den Ruin treiben. Aber wie kann man sich schützen?

Alle Berichte sowie das vollständige Interview erscheinen am Donnerstag den 19.11.2009 und stehen ab dann unter www.gdv.de zum Download bereit.



Herr Holger Schmitt-Tanou
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E-Mail: h.schmitt-tanou@gdv.de

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