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25.01.2007 - dvb-Presseservice

POSTBANK STUDIE: DEUTSCHE GESTEHEN MANGELNDE VORSORGE FÜRS ALTER EIN

Starker Zuspruch bei privaten Vorsorgemodellen / Pflichtrente für Berufseinsteiger gefordert

"Erstmals gesteht die Mehrheit aller noch nicht in Rente befindlichen Deutschen, für das Alter nicht ausreichend vorgesorgt zu haben. Jeder 6. befürchtet sogar, dann seinen Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln nicht bestreiten zu können", so Dr. Wolfgang Klein, Privatkundenvorstand der Postbank. Klein gab heute die Kernergebnisse der vierten repräsentativen Postbank Studie "Altersvorsorge in Deutschland 2007" in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach in Berlin bekannt. In diesem Zusammenhang warnte er jedoch vor falscher Panikmache. "Die Furcht vor Altersarmut ist insbesondere bei den jungen Berufstätigen ausgeprägt. Mit staatlich geförderten privaten Vorsorgeangeboten können diese Jahrgänge aber jetzt noch wirksam vorbeugen."

Auch die Mehrheit der Bevölkerung erkennt dies. So halten 68 Prozent der Deutschen einen gesetzlichen Zwang für akzeptabel, wonach jeder Berufsanfänger pflichtmäßig eine betriebliche Altersvorsorge abzuschließen hat. Eine generelle Pflicht zur privaten Altersvorsorge für alle Arbeitnehmer wird von 54 Prozent der Befragten aber abgelehnt, 34 Prozent plädieren dafür, 12 Prozent sind unentschieden. Auch eine Regelung ähnlich wie in der Gesundheitsreform stößt auf Ablehnung: Dass jeder Rentner, der nicht auch privat vorgesorgt hat, Abschläge bei der gesetzlichen Rente bekommt, befürworten 62 Prozent der Deutschen nicht, 24 Prozent finden den Vorschlag akzeptabel, 14 Prozent sind unentschieden.

Obwohl laut Studie immer weniger Deutsche Vertrauen in die Stabilität des deutschen Rentensystems haben, halten 70 Prozent der Deutschen prinzipiell eine staatliche Rente für die ideale Form der Alterssicherung. Auf Rang zwei liegen das eigene Haus oder die eigene Wohnung mit 62 Prozent und eine privat oder über den Arbeitgeber abgeschlossene Riester-Rente mit 49 Prozent auf Rang drei. Gegenüber den seit 2003 von der Postbank durchgeführten Vorjahresstudien macht die Riester-Rente erneut den größten Sprung in der Beliebtheit.

Wie die Deutschen ihre private Altersvorsorge stärken wollen

Die private Altersvorsorge zu verstärken, planen aktuell nur 32 Prozent der Deutschen, 51 Prozent haben dies nicht vor und 17 Prozent sind noch unentschieden. "Dies ist der niedrigste Wert, den wir je im Laufe unserer Studien seit 2003 ermittelt haben", kommentiert Klein. "Und das, obwohl die Einsicht in der Bevölkerung noch nie so groß war, durch private Vorsorge mehr tun zu müssen." Bei denen, die verstärkt privat vorsorgen wollen, steht an erster Stelle (7 Prozent Nennung unter allen Deutschen) der Abschluss einer privaten Rentenversicherung. Der Kauf eines Eigenheims - in der Vorjahres-Studie der Postbank an Nummer eins - fällt dahinter zurück (5,6 Prozent Nennung). Ein Grund hierfür könnte sein, dass nach Abschaffung der Eigenheimzulage 2005 keine Anschlussförderung ins Leben gerufen worden ist.

Notwendigkeit staatlicher Förderung privater Altersvorsorge

Eine Vielzahl von Ergebnissen der Postbank Studie 2007 belegt, wie unerlässlich die staatliche Subventionierung privater Altersvorsorgemodelle ist: Gefragt, wie viel Geld sie zur Sicherung des Lebensstandards im Alter in eine private Altersvorsorge investieren müssten, geben die Berufstätigen mit monatlich 248 Euro zwar zehn Prozent mehr als im Vorjahr an. "Obwohl ihr Realitätssinn damit gestiegen ist, investieren sie jedoch tatsächlich nur 198 Euro - und damit sogar weniger als im Vorjahr", so Klein. Die Kluft zwischen Bedarf und Wirklichkeit ist dabei besonders groß bei Frauen und Berufstätigen unter 30 Jahren sowie Berufstätigen in Ostdeutschland.

Gefragt, ob der Staat zur Stabilisierung der staatlichen Rentenkasse die Subventionierung privater Vorsorgemodelle abschaffen sollte, geben die Deutschen schließlich ein unmissverständliches Votum ab: Nur 22 Prozent halten dies für eine gute Idee, 55 Prozent sind dagegen und 23 Prozent unentschieden.

Verwendung finanzieller Mittel im Alter

Auch die Antworten auf die Frage, für welche Zwecke die Deutschen zusätzliche private Altersvorsorge betreiben, zeigen eine klare Richtung auf: Für 90 Prozent der Deutschen lautet heute schlicht das Ziel, "den Lebensstandard halten zu können". Bei möglichen Mehrfachnennungen auf diese Frage wurde mit elf Prozent der Autokauf als Ziel aktuell nur noch halb so häufig wie im Vorjahr genannt. Das Ziel, "Kinder im Studium zu unterstützen", stieg dagegen deutlich auf nunmehr 24 Prozent.

"Die Einsicht der Deutschen, verstärkt privat für das Alter vorsorgen zu müssen, hat sich in unseren seit 2003 erhobenen Studien noch nie so deutlich gezeigt", zieht Klein das Fazit aus der diesjährigen Postbank Studie "Altersvorsorge in Deutschland 2007". Die Menschen tun sich laut Studie jedoch immer schwerer, diese Erkenntnis durch Investitionen in die private Altersvorsorge umzusetzen. Vielmehr werden die eingezahlten Beträge und auch der Kreis derer, die etwas tun, kleiner. "Daher ist die Politik dringend aufgefordert, private Vorsorgemodelle vermehrt zu unterstützen. Die boomende Riester-Rente zeigt dabei, wie effektiv durch vereinfachte und transparente Angebote die Menschen zu erreichen sind", so Klein.



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