Anzeige
21.06.2007 - dvb-Presseservice

Pflegeeinrichtungen begrüßen Pflegereform, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert

Verbände von nahezu 16.000 Pflegeeinrichtungen einig: Wir wollen Transparenz über Pflegequalität und eine nachhaltige Reform der Pflegeversicherung

Wer ein Pflegeheim für sich oder einen nahen Angehörigen sucht, will wissen, welche Qualität er in dieser Einrichtung erwarten kann und ob die Einrichtung den Wünschen und Erwartungen entspricht.

Die allermeisten Pflegeeinrichtungen erfüllen die an sie gestellten Erwartungen, wie ein entsprechender Bericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) von 2004 belegt. Danach waren über 90 % der Pflegebedürftigen zufrieden.

Um die Einrichtungen untereinander vergleichen zu können, bedarf es allgemein anerkannter Kriterien,

  • die die Ergebnisqualität in den Mittelpunkt stellen,
  • die für die Pflegebedürftigen und deren Angehörige verständlich sind und deren Qualitätserwartungen zum Maßstab machen.

Deshalb begrüßen die in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) zusammenarbeitenden Spitzenverbände und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) den Vorschlag von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, solche Bewertungskriterien unter Beteiligung der Selbstverwaltung zu entwickeln und gemeinsam mit den erforderlichen Rahmenbedingungen umzusetzen.

„Wir wollen Transparenz in der Pflege. Deshalb unterstützen wir eine offene Debatte darüber, was gute Pflege ausmacht. Als Ergebnis dieser Debatte möchten wir einvernehmliche Anforderungen an die notwendige Leistung und die Bewertung der Qualität vereinbaren“, so Monsignore Dr. Peter Neher, Präsident der BAGFW.

„Die Ergebnisqualität und der Wunsch nach Orientierung der betroffenen Menschen sind für uns das, worauf es ankommt“, ergänzt Bernd Meurer, Präsident des bpa. „Wir brauchen nachvollziehbare Qualitätsberichte in einheitlicher Struktur. Vorbild sollten hier die in der Selbstverwaltung der gesetzlichen Krankenversicherung nach gemeinsamen Kriterien entwickelten Berichte der Krankenhäuser sein.“

Die Prüfberichte des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) eignen sich in keiner Weise für eine öffentliche Qualitätsberichterstattung. Sie verfolgen eine gänzlich andere Zweckrichtung und richten sich ausschließlich an Pflegekassen und Pflegeeinrichtungen. Es fehlen in diesen Berichten wesentliche Informationen, die für Verbraucher und Kunden von Bedeutung sind. Sie sind zu schematisch, häufig ausufernd lang und geben einseitig die Sichtweise des MDK wieder.

Gemeinsam lehnen BAGFW und bpa daher die Veröffentlichung der vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) erstellten Prüfberichte ab.

„Pflegestandards festzuschreiben, ohne diejenigen zu beteiligen, die sie umsetzen, ist nicht sinnvoll. Deswegen begrüßen wir es, wenn Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt die Pflegeeinrichtungen in die Entwicklung der Standards einbeziehen will“, so Neher und Meurer abschließend.

BAGFW und bpa vertreten zusammen über zwei Drittel aller Pflegeeinrichtungen in Deutschland.



Herr Bernd Tews
Tel.: 030 / 30 87 88 60
Fax: 030 / 30 87 88 89
E-Mail: presse@bpa.de

bpa - Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Hannoversche Straße 19
10115 Berlin
http://www.bpa.de