Anzeige
20.02.2006 - dvb-Presseservice

Pflegeeinrichtungen in Europa: Rahmenbedingungen, Chancen und neue Märkte

„Zweifellos haben die europäischen Pflegesicherungssysteme unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten gewählt, um ihre schwierigen Aufgaben zu bewältigen. Die größte Herausforderung, vor der die einzelnen Staaten und ihre Akteure stehen, ist jedoch allen gleich: Die Diskussion um eine stetige Verbesserung der Pflegequalität wird begleitet von einer sich immer mehr verschärfenden Finanzierungskrise. Unter diesem Widerspruch leiden die Einrichtungen zunehmend. Gleichzeitig ist und bleibt die Pflege ein Wachstumsmarkt und ‚Jobmotor’ in Europa."

Dieses Fazit zog Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) und neu gewählter Präsident der European Confederation of Care Home Owners (E.C.H.O.) im Anschluss an eine Veranstaltung, die gestern erstmals zum Auftakt der Messe „Altenpflege+ProPflege“ in Hannover stattfand und das Interesse von mehr als 400 Leitungskräften aus Pflegeeinrichtungen sowie Vertretern aus Politik, Verwaltung und Medien auf sich vereinte: das „Europa-Forum“ unter dem Titel „Pflegeeinrichtungen in Europa – Rahmenbedingungen, Chancen und neue Märkte.“

Im Rahmen der Begrüßung durch den bisherigen E.C.H.O.-Präsidenten Guy Lamarque, Präsident der französischen Vereinigung SYNERPA (Syndicat National des Établissements et Résidences Pour Personnes Âgées), erfolgte die symbolische Übergabe der E.C.H.O.-Flagge an Bernd Meurer. Als erster Referent führte Dr. Ralph Skuban, Betreiber einer Pflegeeinrichtung für demenziell Erkrankte in Bayern und Politikwissenschaftler mit Schwerpunkt „Pflegesicherung in Europa“, in die unterschiedlichen Leistungs- und Finanzierungsmodelle (von der beitragsfinanzierten Sozialversicherung bis zur steuerfinanzierten Fürsorge) ein. Es folgten aufschlussreiche Einblicke der E.C.H.O.-Mitglieder Martin Green, Geschäftsführer der English Community Care Association (ECCA), und José Joaquín García, Vizepräsident der Federacion Nacional de Centros y Servicio de Mayores (FNM), in die Sicherungssysteme Großbritanniens und Spaniens sowie deren Praxiserfahrungen. Ein niederländisches Beispiel ambulanter Versorgung stellte Jos Zeelen von Kraamzorg Twente vor.

Bei aller Verschiedenheit der Systeme waren die wichtigsten gemeinsamen Ziele, Bedürfnisse und Forderungen der privaten Pflegeanbieter unterschiedlicher europäischer Länder klar definiert. Bernd Meurer: „Oberste Priorität hat unser Streben nach Qualität bei einer gleichzeitigen Sicherstellung der notwendigen Mittel, die Gleichbehandlung privater und freigemeinnütziger Unternehmen sowie die Schaffung und der Erhalt fairer Wettbewerbsbedingungen.“

Das in Deutschland immer größer werdende Problem der Schwarzarbeit in der Pflege in Deutschland griff in der abschließenden Diskussion der italienische E.C.H.O.-Generalsekretär Dr. Piero Calandriello auf: „Es kann nicht angehen, dass wir bewährte Pflegekräfte entlassen müssen, weil illegal beschäftigte und gering qualifizierte Hilfskräfte uns zunehmend die Arbeit wegnehmen.“

Die Vorträge des „Europa-Forums“ sind in Kürze unter www.bpa.de abrufbar



Pressekontakt E.C.H.O.
Herr Axel Schnell
Tel.: 030 / 30 87 88 60

bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Hannoversche Straße 19
10115 Berlin
Deutschland
http://www.bpa.de

Download

Rahmenbedingungen, Chancen und neue Märkte.pdf (21,08 kb)  Herunterladen