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11.11.2010 - dvb-Presseservice

Postbank: Positiver Ergebnistrend fortgesetzt

- Ergebnis vor Steuern in den ersten neun Monaten 2010 bei 296 Millionen Euro nach -129 Millionen Euro im Vorjahr

- Drittes Quartal mit Ergebnisbeitrag von 71 Millionen Euro vor Steuern

- Weiterhin sehr starke Entwicklung des Zinsüberschusses: Anstieg gegenüber Vorjahr um knapp 16 Prozent, Rekordwert im dritten Quartal 2010

- Deutlicher Fortschritt beim Abbau finanzmarktbezogener Bestände und Risiken: Reduktion strukturiertes Kreditportfolio gegenüber Vorjahresende um 20 Prozent

- Kernkapitalquote nochmals spürbar angestiegen: 8,0 Prozent nach 6,6 Prozent Ende 2009 und 7,3 Prozent am 30. Juni 2010

Die Deutsche Postbank AG hat ihren Aufwärtstrend auch im dritten Quartal 2010 fortgesetzt und sich nachhaltig von den negativen Ergebnissen des Vorjahres abgekoppelt. Die ersten neun Monate des Jahres hat sie mit einem Ergebnis von 296 Millionen Euro vor Steuern abgeschlossen (Vorjahreszeitraum: –129 Millionen Euro). Davon entfielen 71 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: –29 Millionen Euro) auf das dritte Quartal. „Vor allem im Kundengeschäft sind wir gut vorangekommen“, sagt Stefan Jütte, der Vorstandsvorsitzende der Bonner Bank. „Wir konnten unsere Bestandsvolumina im Vergleich zum Vorjahr spürbar ausweiten.“

Im Retail Banking hat die Postbank ihr Vorsteuerergebnis in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent auf 616 Millionen Euro gesteigert. Im Geschäft mit Firmenkunden verdreifachte sich das Segmentergebnis nahezu auf 277 Millionen Euro. Wesentlicher Schub kam in beiden Segmenten aus der Entwicklung des Zinsüberschusses aus den Kundeneinlagen und -krediten.

Den strategischen Abbau ihrer bilanzbezogenen Risiken und Bestände hat die Postbank weiter vorangetrieben. Damit korrespondiert ein deutlicher Rückgang der Belastungen aus den Risikoportfolien der Bank, der erheblich zur Verbesserung des Konzernergebnisses beigetragen hat. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft ist, wie erwartet, im Jahresverlauf spürbar zurückgegangen.

Die Kernkapitalquote betrug zum 30. September 2010 8,0 Prozent und lag damit deutlich über dem Wert zum 30. Juni von 7,3 Prozent. Bis Ende 2012 will die Bank gemäß der aktuell gültigen Definition eine Kernkapitalquote von rund 9,5 Prozent erreichen.

Gewinn- und Verlustrechnung

Der Zinsüberschuss der ersten neun Monate lag mit 2.067 Millionen Euro um 15,9 Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Dabei profitierte die Bank unter anderem von der guten Volumenentwicklung im Kundengeschäft.

Das Handelsergebnis der ersten drei Quartale betrug –215 Millionen Euro, nach –349 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis des dritten Quartals trug hierzu mit einem Verlust von -92 Millionen Euro bei, nach –139 Millionen Euro im dritten Vorjahresquartal. Die im Handelsergebnis zu erfassenden Belastungen aus der Bewertung eingebetteter Derivate im strukturierten Kreditersatzgeschäft betrugen in den ersten neun Monaten 2010 –218 Millionen Euro (Vorjahr: –472 Millionen Euro). Hiervon entfallen –98 Millionen Euro auf das dritte Quartal.

Das Finanzanlageergebnis der ersten neun Monate verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 157 Millionen Euro auf 54 Millionen Euro. Darin sind Wertkorrekturen (Impairments) und Veräußerungsergebnisse auf das strukturierte Kreditersatzgeschäft von insgesamt –32 Millionen Euro (davon entfallen +15 Millionen Euro auf das dritte Quartal 2010) enthalten. Im Vorjahreszeitraum hatten diese Impairments noch bei –49 Millionen Euro gelegen.

Insgesamt gingen die Belastungen aus Risikopositionen im Handels- und im Finanzanlageergebnis von –627 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2009  auf –269 Millionen Euro im laufenden Jahr zurück.

Der Provisionsüberschuss lag zum 30. September 2010 bei 977 Millionen Euro und damit um 1,6 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Belastend wirkten sich rückläufige Einnahmen aus dem Absatz von Postdienstleistungen und aus dem Verkauf von Neuen Dienstleistungen in den Filialen aus. Der Provisionsüberschuss aus dem Bankgeschäft lag mit 510 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.

Die Gesamterträge konnten deutlich um 24,0 Prozent zulegen und beliefen sich in den ersten neun Monaten 2010 auf 2.883 Millionen Euro nach 2.325 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug zum 30. September 2010 449 Millionen Euro und lag damit um 79 Millionen Euro über dem Wert für die ersten drei Quartale 2009. Der Anstieg liegt im Rahmen der Erwartungen. Im dritten Quartal hat der Risikovorsorgebedarf sich deutlich abgeschwächt, insbesondere im Firmenkundengeschäft. Die Risikovorsorge lag im dritten Quartal bei 134 Millionen Euro - nach 175 Millionen Euro im zweiten und 140 Millionen Euro im ersten Quartal 2010. Die Bank geht derzeit davon aus, dass sich dieser erfreuliche Trend fortsetzt. Die auf Basis der 9-Monatsergebnisse 2010 annualisierte Zuführungsquote, bezogen auf den Kundenkreditbestand, liegt mit 54 Basispunkten innerhalb der für das Gesamtjahr erwarteten Bandbreite. Insgesamt weist die Postbank einen deutlich unter dem Durchschnitt der europäischen Banken liegenden Risikovorsorgebedarf aus.

Der Verwaltungsaufwand stieg gegenüber den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres leicht um 47 Millionen Euro oder 2,2 Prozent auf 2.146 Millionen Euro. Darin sind die strukturell höheren Aufwendungen aus der Übernahme von 277 neuen Filialen von der Deutsche Post zum Beginn des dritten Quartals sowie personalbezogene Rückstellungen in Höhe von 28 Millionen Euro enthalten. Die insgesamt stabile Entwicklung des Verwaltungsaufwands belegt den Erfolg des weiterhin strikten Kostenmanagements, dem sich die Postbank im Rahmen des Strategieprogramms Postbank4Future verschrieben hat.

Der Saldo der Sonstigen Erträge und Aufwendungen betrug 8 Millionen Euro nach 15 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des Vorjahres.

Das Ergebnis vor Steuern lag in den ersten neun Monaten 2010 bei 296 Millionen Euro nach  –129 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Nach Berücksichtigung der Ertragsteuern von –77 Millionen Euro (Vorjahr: Steuerertrag in Höhe von 305 Millionen Euro) und des Ergebnisses Konzernfremder ergibt sich ein Konzerngewinn von 218 Millionen Euro nach 175 Millionen Euro im Vorjahr.

Das Ergebnis je Aktie beträgt 1,00 Euro (Vorjahr: 0,80 Euro). Die Eigenkapitalrendite vor Steuern belief sich auf 7,2 Prozent nach –3,4 Prozent im selben Vorjahreszeitraum, die Cost-Income-Ratio lag bei 74,4 Prozent (90,3 Prozent in den ersten neun Monaten 2009).

Bilanzentwicklung

Die Bilanzsumme der Postbank lag zum 30. September 2010 bei 231,5 Milliarden Euro nach 241,7 Milliarden Euro zum 30. Juni 2010 und 226,6 Milliarden Euro am Ende des vergangenen Geschäftsjahres. Die Aktivseite ist geprägt von einem strategiekonformen Abbau der Finanzanlagen. Auf der Passivseite betrugen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 134,5 Milliarden Euro nach 132,0 Milliarden Euro zum Jahresende 2009. Dies ist unter anderem auf die erfolgreiche Volumenausweitung bei Spar- und Bauspareinlagen zurückzuführen.

Das bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich zum 30. September 2010 auf 5.718 Millionen Euro nach 5.251 Millionen Euro zum Jahresende 2009. Zu diesem erfreulichen Anstieg trugen insbesondere der Konzerngewinn in Höhe von 218 Millionen Euro und die um 245 Millionen Euro auf –257 Millionen Euro verbesserte Neubewertungsrücklage bei.

Die Kernkapitalquote (ohne Marktrisikopositionen) betrug zum 30. September 2010 8,5 Prozent nach 7,6 Prozent zum Jahresende 2009 und 7,9 Prozent zum 30. Juni 2010. Unter Berücksichtigung der Marktrisikopositionen lag die Kernkapitalquote bei 8,0 Prozent nach 6,6 Prozent zum 31. Dezember 2009 und 7,3 Prozent zum 30. Juni 2010. Der Anstieg in der Kernkapitalquote einschließlich der Marktrisikopositionen ist vor allem darauf zurückzuführen, dass seit dem ersten Quartal 2010 zur exakteren Messung der Marktrisikopositionen gegenläufige ökonomisch ausgeglichene Zinspositionen aufgerechnet werden.

Segmentberichterstattung

Retail Banking

Im Segment Retail Banking, in dem die Postbank neben ihren 14 Millionen Privatkunden auch 260.000 Selbstständige, Freiberufler, Gewerbetreibende und kleine Unternehmen betreut, hat die Bank gute Fortschritte gemacht. Ihre Initiativen aus dem Strategieprogramm Postbank4Future zeigen nach und nach positive Wirkung. Dies wird deutlich an der Entwicklung der Bestandsvolumina, die im Vergleich zum Vorjahr - insbesondere auf der Einlagenseite - gestiegen sind. Das Segmentsergebnis vor Steuern stieg in den ersten neun Monaten 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 33,0 Prozent auf 616 Millionen Euro. Hierzu trug maßgeblich der Anstieg des Zinsüberschusses - bei leicht rückläufigen Verwaltungskosten - bei. Die Cost Income Ratio der ersten neun Monate konnte im Retail Banking deutlich von 70,2 Prozent auf 65,3 Prozent verbessert werden. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern stieg von 28,0 Prozent auf 36,1 Prozent.

Die Zahl der privaten Girokonten blieb mit über 4,9 Millionen gegenüber dem Vorjahresende nahezu konstant. Bei den von Privat- und Geschäftskunden gehaltenen Sichteinlagen hingegen hielt die erfreuliche Entwicklung der ersten Jahreshälfte auch im dritten Quartal an: Seit dem Jahreswechsel stiegen die Sichteinlagen um 0,7 Milliarden Euro (3,9 Prozent) auf 19,4 Milliarden Euro.

Nach dem Rekordzuwachs des Vorjahres konsolidierte die Postbank den Bestand ihrer Spareinlagen auf dem hohen erreichten Niveau: Das Spareinlagevolumen blieb per Ende September mit 56,4 Milliarden Euro unverändert gegenüber dem Vorquartal. Der Marktanteil ist wegen des leicht rückläufigen Marktvolumens von 6,3 Prozent zum 30. September 2009 auf 6,5 Prozent gestiegen.

Im Bauspargeschäft, das die Postbank unter der Marke BHW betreibt, erhöhte sich die beantragte Bausparsumme per Ende September 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,8 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Die Bauspareinlagen wuchsen zum 30. September 2010 gegenüber dem Jahresende 2009 um 4,3 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro. Der Marktanteil des beantragten Bausparneugeschäfts lag nach den ersten neun Monaten des Jahres bei 11,3 Prozent, während er im Bestand an Bauspareinlagen 13,3 Prozent betrug.

Der Baufinanzierungsbestand lag zum 30. September 2010 bei 73,9 Milliarden Euro, 0,5 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Der Marktanteil lag gegenüber dem 30. September 2009 unverändert bei 9,4 Prozent.

Firmenkunden

Auch im Geschäft mir ihren 30.000 Firmenkunden ist die Bank sehr gut vorangekommen. Besonders deutlich legte das Anlagevolumen zu. Es verzeichnete gegenüber dem Jahresende 2009 einen Anstieg um 12,1 Prozent, was gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt einen Zuwachs um 19,0 Prozent auf 21,3 Milliarden Euro bedeutet.

Das Vorsteuerergebnis des Segments legte im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres kräftig zu, und zwar um 181 Millionen Euro auf 277 Millionen Euro. Hierzu trug neben der erfreulichen Entwicklung der operativen Erträge auch die kontinuierliche Verringerung der Belastungen aus den teilweise diesem Segment zugeordneten Beständen von strukturierten Kreditprodukten bei. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern des Segments stieg auf 64,5 Prozent nach 23,9 Prozent in den ersten neun Monaten 2009. Die Cost-Income-Ratio halbierte sich fast und lag bei 21,4 Prozent.

Transaction Banking

Im Segment Transaction Banking stieg das Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3 Millionen Euro auf 39 Millionen Euro. Die Cost-Income-Ratio im Transaction Banking verbesserte sich von 89,1 Prozent auf 86,5 Prozent. Für dieses Segment erwartet die Bank aus der Integration der im Jahr 2009 neu gewonnenen Mandantin HSH Nordbank sukzessive positive Impulse für den Provisionsüberschuss. Gleichzeitig geht sie davon aus, dass aufgrund der Integration des bisher abgewickelten Zahlungsverkehrs der Dresdner Bank in die Commerzbank bis 2011 diese Kundenbeziehung entfallen wird. Beide Effekte zusammengenommen führen nach derzeitiger Einschätzung zu einem sinkenden Provisionsüberschuss in diesem Segment. Maßnahmen zur Verringerung des damit verbundenen Kostenblocks sind in Umsetzung.

Ausblick

Nach Verlusten in den Vorjahren erwartet die Postbank für das Gesamtjahr 2010 sowie für das Jahr 2011 positive Ergebnisse. Die erwartete erfreuliche Entwicklung der Ergebnisbeiträge aus dem Kundengeschäft wird allerdings in beiden Jahren noch von Belastungen aus den Risikopositionen sowie einer noch erhöhten Risikovorsorge beeinflusst, sodass in den Jahresergebnissen nicht die volle operative Stärke der Bank sichtbar werden dürfte. Für das vierte Quartal 2010 erwartet die Bank ein unter den guten Vorquartalen liegendes Ergebnis. Sie rechnet zum einen mit einem saisonal bedingten Anstieg der Verwaltungskosten im Schlussquartal sowie einem wieder normalisierten Zinsüberschuss. Zum anderen werden sich voraussichtlich die in den Vorjahren durch die Verlustpartizipation reduzierten Verbindlichkeiten aus stillen Einlagen und einigen Genussrechten wieder erhöhen: Zinszahlungen, die aufgrund der Ergebnissituation 2008 und 2009 ausgesetzt wurden, werden im Jahr 2010 nachgeholt, was im Konzernergebnis zu entsprechendem Aufwand führen wird.



Herr Hartmut Schlegel
Tel.: +49 228 920 12103
E-Mail: hartmut.schlegel@postbank.de

Deutsche Postbank AG
Friedrich-Ebert-Allee 114-126
53113 Bonn
http://www.postbank.de/

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