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07.10.2008 - dvb-Presseservice

Postbank Studie: Deutsche fahren ihre private Altersvorsorge signifikant zurück

Wohn-Riester und Abgeltungsteuer vielfach noch unbekannt / Inflation spielt für Mehrheit der Deutschen bei Vorsorgeplanung "keine Rolle"

Die monatlichen Ausgaben der Berufstätigen in Deutschland für ihre private Altersvorsorge sind auf den niedrigsten Stand seit 2005 gefallen: Waren dies 2007 noch durchschnittlich 202 Euro unter denjenigen, die privat vorsorgen, sind es aktuell lediglich 188 Euro. Um dieses Minus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr fiel auch der Anteil der Berufstätigen, die ihre Altersvorsorge überhaupt verstärken wollen. Unter allen Deutschen sagen 52 Prozent, dass sie keinen Ausbau der privaten Altersvorsorge planen. Lediglich das Interesse am Erwerb eines Eigenheims und an Bausparverträgen hat sich gegenüber 2007 erhöht - dies jedoch zulasten anderer privater Vorsorgeformen wie etwa privaten Rentenversicherungen. Dies sind Kernergebnisse der Postbankstudie "Altersvorsorge in Deutschland 2008/2009", die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach zum sechsten Mal bundesweit repräsentativ durchgeführt wurde.

Fehlendes Wissen zur Altersvorsorge

Erstmals seit 2005 glaubt mit 41 Prozent eine Mehrheit der Berufstätigen in Deutschland, fürs Alter ausreichend vorgesorgt zu haben, 40 Prozent sehen dies nicht so und immerhin 19 Prozent sind unentschieden. Jedoch: 54 Prozent der Deutschen geben an, dass die Inflation in ihren Planungen zur Altersvorsorge "keine Rolle spielt".
 
Beim Thema "steigende Lebenserwartung" denken die Deutschen in die gleiche Richtung: 44 Prozent planen ihren Ruhestand ohne zu berücksichtigen, dass eine gestiegene Lebenserwartung auch eine Menge Geld kostet. Und dass, obwohl sie gleichzeitig laut Postbank Studie mit 83 Jahren ihre eigene Lebenserwartung deutlich über dem heutigen Bundesdurchschnitt schätzen. "Dass damit ausgerechnet zwei zentrale Aspekte der Altersvorsorge so wenig berücksichtigt werden, nämlich die Kaufkraft von Ruhestandsgeldern und die Länge ihres Bezugs, sollte jeden stark beunruhigen", kommentiert dies Dr. Michael Meyer, Vorstandsmitglied der Postbank, vor Journalisten in Berlin.

Abgeltungsteuer und Wohn-Riester wenig vertraut

Aktuell gibt fast jeder dritte Deutsche an, "zum ersten Mal" von einer Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge zu hören. Und noch weit höher ist die Unkenntnis zur neuen Eigenheimförderung, dem so genannten "Wohn-Riester": Hiervon hören nach eigenen Angaben 59 Prozent aller Deutschen in der Postbank Studie "zum ersten Mal etwas".

"Dieses Ergebnis ist umso überraschender, da 85 Prozent der Deutschen in unserer Studie die staatliche Förderung eines Eigenheims zur Altersvorsorge als eine gute Idee bewerten", erläutert Meyer. "Von der Existenz einer bereits konkreten Umsetzung durch den so genannten Wohn-Riester haben die meisten aber bis heute noch nie etwas gehört."

Stark gestiegenes Interesse am Eigenheim zur Altersvorsorge

Die Postbank Studie offenbart auch, welche Wünsche zum Thema Eigenheim bei den Deutschen verankert sind: Gefragt, was für sie "die ideale Form der Alterssicherung ist", sagen inzwischen 65 Prozent der Deutschen "ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung". Vor zwölf Monaten waren es erst 58 Prozent. Unter den Berufstätigen erreicht die Nennung des Eigenheims inzwischen gar 68 Prozent und bei Berufstätigen mit Kindern 72 Prozent. Bei den Berufstätigen mit Kindern übertrifft dieser Wert damit bereits die staatliche Rentenversicherung, die auf eine Nennung von 70 Prozent als ideale Form der Altersicherung kommt.
 
Fast jeder zehnte Berufstätige gibt aktuell an, die eigene Altersvorsorge durch den Bau oder Kauf eines Eigenheims künftig verstärken zu wollen. Ganz oben auf der Hitliste stehen auch Bausparverträge. Diese machen mit einem Plus von rund 40 Prozent gegenüber ihrer Nennung im Vorjahr damit den größten Sprung nach vorn auf der Beliebtheitsskala.

Kombination aus privater und staatlicher Altersvorsorge gefragt

Ungeachtet der Turbulenzen an den Finanzmärkten in den vergangenen  Monaten hält auch 2008 wie im Vorjahr weiterhin eine relative Mehrheit von 45 Prozent der Berufstätigen in Deutschland private Vorsorgemodelle wie Versicherungen oder Sparverträge für sicherer als die staatliche Rentenversicherung. 38 Prozent der Bürger sind gegenteiliger Meinung. Unter Nicht-Berufstätigen, also insbesondere Rentnern, sieht dagegen eine Mehrheit von 51 Prozent die staatliche Rente als sicherer an.

Eine klare Meinung haben aber alle Deutschen bei der Frage, ob zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenkasse die staatliche Förderung privater Altersvorsorge insgesamt abgeschafft werden sollte: Dies halten 47 Prozent für "nicht gut" und nur 26 Prozent für "gut".

"Insgesamt zeigt die diesjährige Postbank Studie, wie notwendig und zielführend staatliche Anreize für private Altersvorsorgemodelle sind", resümiert Meyer. "Insbesondere die wiedererwachte Liebe der Deutschen zum Bau oder Kauf eines Eigenheims durch Wohn-Riester zu unterstützen, könnte zu einem Erfolgsmodell werden. Entscheidend ist jedoch, den Menschen die Notwendigkeit noch klarer zu verdeutlichen, dass sie bei der Altersvorsorge selbst aktiv werden müssen. Der Trend, dass hier die Bereitschaft und die eingesetzten Mittel zurückgehen, muss dringend gestoppt und umgekehrt werden."




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