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29.05.2008 -
dvb-Presseservice
Postbank optimistisch für deutsche Konjunktur
Deutschland hat sich vom konjunkturellen Sorgenkind zur Wachstumslokomotive der
Eurozone gemausert. Zu dieser Einschätzung kommen die Volkswirte der Postbank in
einer aktuellen Studie. Die Bestätigung dafür sehen sie in den Daten des
Bruttoinlandsproduktes (BIP) für das erste Quartal. Die deutsche Konjunktur
erwischte danach in den ersten drei Monaten mit einem Plus von 1,5 Prozent im
Vorquartalsvergleich einen Blitzstart. Die gesamtwirtschaftliche Leistung wuchs
so stark, wie seit knapp zwölf Jahren nicht mehr. "Eine Zwei vor dem Komma ist
damit für das Gesamtjahreswachstum 2008 so gut wie sicher", so Dr. Marco Bargel,
Chefvolkswirt der Postbank. Denn selbst wenn das Wachstum in den nächsten drei
Quartalen stagnieren würde, ergäbe sich rechnerisch ein BIP-Zuwachs von 2,1
Prozent gegenüber 2007.
Die deutsche Wirtschaft wird damit bereits das
dritte Jahr in Folge mit deutlich über zwei Prozent wachsen. Marco Bargel:
"Obwohl wir mit unserer BIP-Prognose von 2,1 Prozent im Vergleich zu anderen
Banken und Konjunkturinstituten bereits zuvor sehr optimistisch waren, halten
wir nun einen Anstieg um 2,6% für wahrscheinlich."
Der Private Konsum
trug im ersten Quartal mit 0,3 Prozent positiv zum Wachstum bei. Der Zuwachs
fiel aber geringer aus als erwartet. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten
dürften den Konsum beeinträchtigt haben. Wachstumstreiber im Anfangsquartal
waren die Bruttoanlageinvestitionen, die 0,7 Prozent-Punkte zum realen BIP
beitrugen. Die Ausrüstungsinvestitionen erhöhten sich um vier Prozent gegenüber
dem vierten Quartal 2007, die Bauinvestitionen nahmen wegen der milden Witterung
um 4,5 Prozent zu. Mit 12,6 Prozent entwickelte sich der öffentliche Bau äußerst
dynamisch. Da jedoch viele Bauprojekte ins Anfangsquartal vorgezogen wurden,
dürfte die saisonübliche Frühjahrsbelebung nach Einschätzung der Postbank
Volkswirte im Bausektor ausbleiben. Sie erwarten für die Bauinvestitionen im
zweiten Quartal einen negativen Rückpralleffekt.
Solche Sondereffekte in
den ersten drei Monaten stellen nach Einschätzung der Postbank aber auch eine
Hypothek für die folgenden Monate dar. Bargel: "Wir halten beim deutschen
Bruttoinlandsprodukt vorübergehend sogar eine negative Wachstumsrate für
wahrscheinlich. In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich der Aufschwung zwar
wieder fortsetzen, dabei allerdings ein paar Gänge zurückschalten." Belastungen,
wie der starke Euro und der nochmals deutlich gestiegene Ölpreis, werden auch an
der deutschen Volkswirtschaft nicht spurlos vorübergehen. Eine Rezession ist
aber nicht zu befürchten, da der Aufschwung auf einer soliden und breiten Basis
steht. "Deutschland zehrt nach wie vor von seinen Wettbewerbsvorteilen, die es
in der vergangenen Jahren durch Lohnzurückhaltung und die Reformen am
Arbeitsmarkt mühsam errungen hat", so Marco Bargel.
Deutschland ist
Wachstumslokomotive im Euroraum
Inmitten der Finanzmarktturbulenzen erwies
sich die deutsche Volkswirtschaft im ersten Quartal 2008 als ein Hort der
Stabilität. Deutschland hat damit die Funktion einer Konjunkturlokomotive
übernommen. Frühere "Wachstumsstars" unter den Euro-Staaten haben zu
Jahresbeginn deutlich Federn gelassen und konnten allenfalls noch magere
Zuwachsraten erzielen. Insbesondere Spanien leidet unter dem Ende des
jahrelangen Baubooms. In Portugal kam es im ersten Quartal, nicht zuletzt
infolge der Konjunkturschwäche im Nachbarland, sogar zu einem Rückgang der
Wirtschaftsleistung.
Die vollständige Studie "Postbank Perspektiven" für
den Juni und zurückliegende Monate finden Sie auch im Internet unter www.postbank.de/research
Herr Joachim Strunk
Abteilungsdirektor Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)228 920 12100
E-Mail: joachim.strunk@postbank.de
URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Postbank-optimistisch-f%FCr-deutsche-Konjunktur-ps_9448.html