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25.02.2011 - dvb-Presseservice

Postbank zurück in der Gewinnzone

- Ergebnis gegenüber 2009 um 713 Millionen Euro verbessert - Profil mit Strategieprogramm deutlich geschärft - Kundengeschäft Basis des Erfolgs/Kundenzufriedenheit steigt - Jütte: „Gehen selbstbewusst in die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank“ - Postbank will Ergebnis Schritt für Schritt steigern

Die Deutsche Postbank AG hat im Jahr 2010 einen deutlichen Turnaround geschafft und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das Konzernergebnis vor Steuern belief sich auf 315 Millionen Euro. Gegenüber dem Jahr 2009 entspricht das einer Verbesserung des Vorsteuerergebnisses von 713 Millionen Euro. Im Wesentlichen resultiert diese erfreuliche Entwicklung aus einer kräftigen Erhöhung der Gesamterträge. Hinzu kommt die konsequente Kostendisziplin der Bonner Bank, durch die der Verwaltungsaufwand trotz diverser Einmalaufwendungen nur sehr moderat zugenommen hat. Die Nachwehen der Finanzkrise haben der Postbank zudem im abgelaufenen Jahr in weit geringerem Maße zu schaffen gemacht als in den Jahren zuvor.

Stefan Jütte, Vorsitzender des Vorstands der Postbank, hob vor Journalisten in Frankfurt vor allem das gut laufende Kundengeschäft hervor: „Unsere Position als Privatkundenbank Nr. 1 in Deutschland haben wir weiter gefestigt. Die Postbank ist auf einem sehr guten Weg, die Folgen der Finanzkrise hinter sich zu lassen und zu alter Ertragsstärke zurückzufinden. Strategie und Positionierung als ‚Bank für das Wesentliche für Privat- und Firmenkunden’ stimmen und das operative Geschäft läuft in allen Segmenten der Bank rund.“

Strategieprogramm zeigt positive Wirkung

Jütte hob die Bedeutung des Strategieprogramms „Postbank4Future“ für das Kundengeschäft hervor, bei dessen Umsetzung im vergangenen Jahr große Fortschritte gemacht wurden. Im Kern zielt das Programm auf eine Schärfung des Profils auf der Kunden- und Produktseite. Die Bank setzt  vor allem auf eine konsequent vereinfachte Produktpalette sowie auf eine die jeweiligen Stärken fokussierende Ausrichtung der Vertriebe und einen Ausbau der Servicequalität. Jütte erläuterte, dass die Postbank bisher etwa ein Viertel der Produkte und Varianten aus dem aktiven Vertrieb genommen hat, ohne nennenswerte Ertragseinbußen verkraften zu müssen. Daneben hat sie erfolgreich ihre Girokontomodelle überarbeitet und die Eingangsgrenze für die Kostenbefreiung herab gesetzt. Jütte: „Unsere Produktpalette ist durch all diese Maßnahmen klarer, verständlicher und transparenter geworden. Dabei deckt sie den Bedarf weiterhin vollständig ab und folgt dem Trend der Kunden nach Sicherheit und Solidität.“

Der zweite wichtige Eckpfeiler von Postbank4Future ist die weitere Verbesserung der Erreichbarkeit für die Kunden. Die Bank hat 2010 weitere 277 Filialen der Deutschen Post übernommen und verfügt damit per 31. Dezember 2010 über mehr als 1.000 eigene Filialen – das zweitgrößte Niederlassungsnetz eines Einzelinstituts im deutschen Bankenmarkt. Hinzu kommt der Aufbau eines Netzes von SB-Filialen, mit dem die Postbank im vergangenen Jahr begonnen hat. Zudem hat sie die Bargeldversorgung der Kunden durch die Ausweitung der Kooperationen mit Shell und OBI noch einmal deutlich verbessert. Insgesamt kam die Postbank per Ende Dezember 2010 auf gut 7.600 Kundenkontaktpunkte – fast 1.000 mehr als vor Jahresfrist und so viele wie noch nie zuvor.

Daneben arbeitet die Postbank an einer kontinuierlichen Verbesserung ihrer Servicequalität. Einen wesentlichen Baustein dafür sieht Jütte in der Optimierung des Reklamationsmanagements. Die Bank hat im vergangenen Jahr Kundenservice-Center als Anlaufstelle für Reklamationen aufgebaut, einheitliche Prozesse implementiert, Qualitätsstandards gesetzt und auch die Kulanzregeln im Sinne der Kunden verbessert. Aktuell hat die Bonner Bank auch einen Kundenbeirat eingerichtet bzw. den bestehenden „Kundenbeirat 60 plus“ auf das gesamte Kundenspektrum ausgeweitet. Mit diesen Maßnahmen will die Postbank die Kundenzufriedenheit und die -bindung erhöhen. Dass die Kunden zufriedener sind, hat die Bank gemessen. Die entsprechenden Werte sind 2010 in den Befragungen im Vergleich zu 2009 spürbar gestiegen.

Stefan Jütte versicherte, „dass wir auch in Zukunft alles daran setzen werden, die Erfolgsgeschichte der Postbank fortzuschreiben. Wie hart wir daran arbeiten, unsere Führungsposition im deutschen Retailmarkt zu verteidigen, zeigt sich auch in der Konsequenz und Entschlossenheit, mit der wir unser Strategieprogramm Postbank4Future umsetzen. Wir haben unsere ursprüngliche Stärke als „Bank für das Wesentliche“ wieder deutlicher in den Fokus gestellt. Das ist nicht nur für den Kunden wertschöpfender. Wir sind dazu auch mit rund 14 Millionen Kunden sowie den einfachen und bequemen Zugangswegen geradezu prädestiniert.“

Das zeigt sich etwa im Girogeschäft: Im vergangenen Jahr ist die Gesamtzahl der Girokonten mit 4,9 Millionen zwar unverändert geblieben, die Qualität des Neugeschäfts hat sich jedoch weiter verbessert. Die Postbank konnte 460.000 neue Girokonten hinzugewinnen, viele davon als Erstbankverbindung. Dementsprechend ist die Summe der Sichteinlagen im vergangenen Jahr über die Marke von 20 Milliarden Euro (2009: 18,7 Milliarden Euro) gestiegen.

Das zweite Kerngeschäftsfeld der Postbank im Privatkundensegment bildet das Einlagengeschäft. Trotz eines anhaltend ungünstigen Zinsumfelds konnte sie das Volumen der Spareinlagen mit 56,8 Milliarden Euro (2009: 57,2 Milliarden Euro) annähernd konstant halten, was sie angesichts des scharfen Wettbewerbs um Einlagen mit Blick auf das ökonomische Ergebnis als Erfolg betrachtet.

In der privaten Baufinanzierung hat die Postbank ihre hervorragende Position verteidigt. Den Bestand an privaten Baufinanzierungen konnte sie in einem stagnierenden Markt leicht auf 74 Milliarden Euro steigern. Das Neugeschäft belief sich auf 8,0 Milliarden Euro, nach 8,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Im Konsumentenkreditgeschäft hat sie rund 1,4 Milliarden Euro Neugeschäft verbucht. Der gesamte Bestand dieses Geschäftsfelds hat sich auf 3,9 Milliarden Euro erhöht.

Firmenkundengeschäft hat sich als zweite Säule des Geschäfts etabliert

Auch im Geschäft mit ihren mehr als 30.000 mittelständischen Firmenkunden hat die Postbank ihre Ziele erreicht. Dazu hat der Ausbau der Produktpalette - der auch dem Prinzip „Bank für das Wesentliche“ folgt – ebenso beigetragen wie die Verbesserung der Servicequalität.

Auch im Firmenkundengeschäft tragen Kredit- und Einlagevolumen die Ausrichtung als Kundenbank. Der Kreditbestand blieb mit 30,3 Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr gegenüber 2009 nahezu konstant. Das Einlagevolumen stieg von 19,0 Milliarden Euro auf 22,3 Milliarden Euro.

Jütte betonte, dass „das Firmenkundengeschäft längst die zweite starke Säule unseres Geschäfts geworden ist. Wir sehen hier in einer veränderten Wettbewerbslandschaft auf dem deutschen Bankenmarkt noch Potenzial für unser Haus und wollen das Geschäft in den kommenden Jahren weiter ausbauen.“

Ebenfalls erfreulich hat sich das Segment Transaction Banking entwickelt. Im Geschäftsjahr 2010 wickelte die Tochtergesellschaft Betriebs-Center für Banken (BCB) erstmals mehr als acht Milliarden Transaktionen ab. Damit erreicht die Postbank Tochter einen Marktanteil von über 20 Prozent. Neu hinzugekommen ist 2010 die Mandantin HSH Nordbank. Im Jahresverlauf 2011 wird allerdings die Kundenbeziehung zur Mandantin Commerzbank entfallen, die den Zahlungsverkehr der von ihr übernommenen Dresdner Bank wieder zurückholt. Netto wird sich die Zahl der Transaktionen 2011 dadurch auf etwa 7,4 Milliarden verringern.

IT-Kooperation mit Deutscher Bank geplant

Neben dem gelungenen Turnaround seines Instituts hob Stefan Jütte als Highlight des Jahres 2010 die im Jahresverlauf vollzogene Übernahme der Mehrheit an der Postbank durch die Deutsche Bank hervor. „Die Postbank ist unter dem Dach eines der leistungsfähigsten und stabilsten Finanzkonzerne der Welt angekommen. Wir sind nun gefordert, die Postbank im Konzern Deutsche Bank weiter zu stärken und dazu beizutragen, das Privat- und Geschäftskundensegment der Deutschen Bank zu einem eigenen Sektor in der deutschen Bankenlandschaft zu machen.“ Jütte wertete es als besonders positiv, dass die Postbank eine Bestätigung der Strategie Postbank4Future erfahren habe und dass Marke, Auftritt und Rechtsform beibehalten werden. Für die Kunden der Postbank ändert sich nichts. Jütte hob auch hervor, dass die Deutsche Bank am Vorstand und dem Management der Postbank festhalten möchte.

Den Ausgangspunkt für die weitere Zusammenarbeit bildet die bereits seit zwei Jahren laufende Kooperation zwischen den Häusern, die Jütte als erfolgreich, professionell und wertschätzend bezeichnete. Das nächste größere Projekt wird eine engere Zusammenarbeit in der IT sein. Die Postbank betreibt bereits ein sogenanntes SAP-Kernbanken-System, eine Plattform für alle Produkte und Vertriebswege. Die Deutsche Bank plant die Entwicklung und Einführung eines solchen Systems. Sowohl die Postbank als auch die Deutsche Bank versprechen sich von der gesamten Zusammenarbeit erhebliche Synergien. Gemeinsame Ziele sind die Kostenführerschaft und technologische Innovationen. Die Kooperation wird so strukturiert sein, dass die Umsetzung der bestehenden Produktangebote und Geschäftsmodelle beider Kooperationspartner gewährleistet ist.

Jütte unterstrich: „Wir gehen selbstbewusst in die neue Phase unserer Zusammenarbeit. Die Postbank betrachtet die Mehrheitsübernahme durch die Deutsche Bank folglich nicht als Bedrohung ihrer Identität, sondern vielmehr als Chance, ihre Kernkompetenzen auf dem deutschen Bankenmarkt in Zukunft weiter zu entwickeln.“

Für die weitere Entwicklung der Postbank im Jahr 2011 zeigte sich Jütte optimistisch. Den günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stellte er mit Blick auf die Euro-Schuldenkrise die nach wie vor fragile Situation an den Finanzmärkten gegenüber. Mit Blick auf die künftigen regulatorischen Rahmenbedingungen warnte er auch, „dass der für die Institute tragbare Rahmen an Belastungen und Einschränkungen für Deutschland erreicht ist. Diese Belastungen sind weder in Europa noch darüber hinaus einheitlich geregelt. Hier drohen Ungleichgewichte.“

Die Postbank wird sich in diesem Umfeld voll auf die weitere Umsetzung ihres Strategieprogramms Postbank4Future konzentrieren – und auf diese Weise den vollzogenen Turnaround weiter stärken. Sie geht davon aus, dass sie in den Jahren 2011 und 2012 an die gute operative Entwicklung des vergangenen Geschäftsjahres anknüpfen und ihr Ergebnis Schritt für Schritt steigern wird. Sie rechnet mit einem weiteren Wachstum des Zinsüberschusses gegenüber dem Niveau des Vorjahres. Sie erwartet, dass die Risikovorsorge im Kreditgeschäft abnehmen und die kapitalmarktbedingten Belastungen aus Risikopositionen sinken werden.




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