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18.01.2010 - dvb-Presseservice

Presseinfo: Explodierende Krankengeldkosten: Gesetzliche Kassen schöpfen Sparpotenziale nicht aus

Immer mehr Beschäftigte in Deutschland  sind langfristig arbeitsunfähig. Um rund zehn Prozent haben die  Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen für das Krankengeld  im vergangenen Jahr zugelegt, so das Ergebnis erster Umfragen. Ein  Trend, dem die Kassen bislang oft hilflos zusahen. Doch nun  entschließen sich viele zum Handeln: Sie versuchen gezielter, die  Kosten für das Krankengeld in den Griff zu bekommen, wie  Marktbeobachtungen von Steria Mummert Consulting ergeben haben. Neue  individualisierte und am Kranken ausgerichtete Ansätze leisten dabei  Hilfe. So lassen sich die Ausgaben für das Krankengeld um zehn  Prozent senken.

Während insgesamt die Kurzzeitausfälle seit Jahren abnehmen, steigt  der Anteil der lange Zeit kranken Arbeitnehmer deutlich an. Der  Grund: Viele Beschäftigte arbeiten trotz Krankheit weiter bis zur  Erschöpfung und fallen dann für lange Zeit aus. Drastisch gestiegen  ist vor allem der Anteil psychischer Erkrankungen, die oftmals mit  sehr langen Fehlzeiten verbunden sind. Sie nehmen inzwischen nach den Muskel- und Skeletterkrankungen Rang zwei der häufigsten Krankheiten  ein.

Die Krankenkassen bemühen sich daher zunehmend, ihre langzeitkranken  Kunden besser zu unterstützen. Der Heilungsprozess soll gezielter  gefördert und eine schnellere Rückkehr in das Arbeitsleben ermöglicht werden. So steht bei den Kassen nicht mehr die administrative  Leistungssachbearbeitung, also die Prüfung der Ansprüche und  Begleichung der Zahlungen, im Vordergrund. Stattdessen werden die  Langzeitkranken durchgängig von geschulten Fallmanagern betreut und  Behandlungsmaßnahmen aktiv gesteuert. Aber die gesetzlichen  Versicherungen könnten noch effektiver handeln, indem sie sich nicht  nur auf die Erkrankung konzentrieren, sondern weitaus stärker als  bisher den individuellen Fall berücksichtigen. Der Langzeitkranke  sollte dabei umfassend betrachtet werden, indem beispielsweise  Geschlecht, Alter und Beschäftigungsumfeld zusätzlich zur  Erkrankungsart in das Fallmanagement einbezogen werden. Derzeit  behandeln die Kassen meist alle Patienten mit der gleichen Erkrankung ähnlich. So wird bei einer Rückenerkrankung im Fallmanagement beispielsweise nicht ausreichend zwischen einer kurz  vor der Rente stehenden Angestellten und einem jungen Arbeiter  unterschieden.

Erste Erfahrungen zeigen, dass sich die Krankengeldkosten um zehn  Prozent verringern lassen, wenn die Steuerung ganzheitlich am  Versicherten und an seinem Umfeld ausgerichtet wird. "Noch haben  längst nicht alle Kassen erkannt, welches Potenzial ein solches  differenziertes Fallmanagement bietet", sagt Michael Heutmann,  Principal Consultant Health Care bei Steria Mummert Consulting. "Doch da die Ausgaben für die Langzeitkranken voraussichtlich auch in  diesem Jahr weiter wachsen und viele gesetzliche Versicherungen  finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen, werden sie handeln müssen. Davon profitieren nicht nur die Kassen, sondern auch die Kranken,  deren Heilungsprozess künftig aktiver gefördert wird."




Frau Birgit Eckmüller

Tel.: +49 40 22703-5219
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E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de


Herr Jörg Forthmann

Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
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E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

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