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11.09.2006 - dvb-Presseservice

Pro Generika zu Zuzahlungsfreistellungen: Verband fordert Generikaquote von mindestens 85 Prozent

Der Branchenverband Pro Generika hat die Spitzenverbände der Krankenkassen davor gewarnt, den Versicherten Sand in die Augen zu streuen. „Die Ankündigung der Krankenkassen, Arzneimittel aus weiteren 130 Wirkstoffgruppen bei entsprechenden drastischen Preissenkungen der Hersteller von der Zuzahlung freizustellen, ist auf den ersten Blick eine positive Nachricht für die Versicherten. Das löst aber das Problem der steigenden Arzneimittelausgaben nicht. Und das bezahlen die Versicherten mit steigenden Kassenbeiträgen“, erklärte Hermann Hofmann, Erster Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika, am Freitag in Berlin.

Hofmann kritisierte, dass durch die Zuzahlungsbefreiung ausschließlich auf die ohnehin preiswerten Generika ein erneuter zusätzlicher Preisdruck ausgeübt werde. „Das Hauptproblem der Krankenkassen im Arzneimittelsegment sind die so genannten Scheininnovationen: neu, teuer, ohne therapeutischen Zusatznutzen“, betonte der Verbandsgeschäftsführer.

Pro Generika verlangte, den Sparbeitrag der Generika anzuerkennen und zum Nutzen der Kostenträger und Versicherten weiter auszubauen. Allein im vergangenen Jahr konnten die Kassen durch den Einsatz von Generika 3,4 Milliarden Euro einsparen. Hofmann forderte daher, eine Generika-Mindestquote von 85 Prozent einzuführen. „Das führt zu Entlastungen bei den Arzneimittelausgaben. Das spart auch den Versicherten Geld. So positiv die Freistellung von der Zuzahlung für die Versicherten auf den ersten Blick auch sein mag - sie wird dann zur Makulatur, wenn die Krankenkassenbeiträge weiter steigen, weil die Kassen die Arzneimittelausgaben insgesamt nicht in den Griff bekommen.“

„Die Generikahersteller haben bereits im Juli durch massive Preisabsenkungen ihren Beitrag geleistet“, sagte Hofmann. „Solche Kraftakte der Industrie werden aber auf Dauer nicht möglich sein.“ Zumal auch das derzeit diskutierte GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz zusätzlichen Druck auf den ohnehin massiven Wettbewerb im generikafähigen Markt ausüben werde. „Man kann die Schraube auch überdrehen.“



Erster Geschäftsführer
Herr Hermann Hofmann
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Pro Generika e.V.
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Deutschland
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