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06.10.2008 - dvb-Presseservice

„Psychisch krank im Job“ - Fachsymposium zeigt Lösungen für die berufliche Praxis auf

Seit über 20 Jahren sind die Krankenstände bei fast allen Krankheitsarten rückläufig, erst seit dem vergangenen Jahr gibt es wieder leichte Zuwachsraten bei den krankheitsbedingten Fehlzeiten in Unternehmen. Die Ausnahme sind psychische Erkrankungen, hier gibt es Zuwachsraten bei den Fehlzeiten: So haben sich seit 1991 die Krankentage aufgrund psychischer Störungen um fast die Hälfte erhöht.

„Nahezu jeder zehnte Krankheitstag entfällt auf psychische Erkrankungen; sie sind mittlerweile die vierthäufigste Diagnose bei Krankschreibungen“, erläutert Dr. Hildegard Demmer, Stellvertreterin des Vorstandes des BKK Bundesverbandes. „Psychisch bedingte Erkrankungsfälle dauern sehr lange - durchschnittlich 31 Tage. Nur bei Krebserkrankungen (bösartige Tumorerkrankungen dauern 35,5 Tage je Fall) fallen Arbeitnehmer noch länger aus. Um so wichtiger werden Strategien zur Vermeidung psychischer Erkrankungen und die möglichst rasche Integration der betroffenen Personen ins gesellschaftliche und  berufliche Leben.“

Norbert Breutmann, Leiter Arbeitswissenschaft bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) plädiert ebenfalls für Implementierung von know how zum Umgang mit psychischen Krankheitsbildern in Unternehmen. „Benötigt wird professionelle und auf die jeweiligen betrieblichen Belange zugeschnittene Unterstützung. Der erste Schritt ist jedoch, Menschen in Unternehmen, die Personalverantwortung tragen, umfassend zu informieren und für Verhaltensauffälligkeiten zu sensibilisieren. Dies reicht vom Wissen über erste Anzeichen psychischer Störungen bis zur Unterstützung des Arbeitnehmers bei der Wiedereingliederung in den Beruf.“

Der BKK Bundesverband und der Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker e. V. (BApK) ziehen Zwischenbilanz ihres gemeinsamen Beratungsangebotes: Familien- Selbsthilfe und Betriebskrankenkasse schulen und beraten Betriebe im Umgang mit psychisch Kranken. „Arbeit ermöglicht Menschen mit psychischen Problemen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und ist somit ein wesentlicher Faktor für Stabilisierung und Lebensqualität. Hier präventiv zu wirken und durch Information und Begegnung zur Enttabuisierung psychischer Störungen im betrieblichen Umfeld beizutragen, war von jeher originäres Anliegen der Familien-Selbsthilfe“, erklärt Gudrun Schliebener, Vorsitzende des BApK.  




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Seit 2002 bieten BKK Bundesverband und BApK ein Gesamtpaket aus betrieblicher Gesundheitsförderung, Aufklärung und Qualifizierung an. Das Projekt „Psychisch krank im Job“ ist Teil der BKK Initiative „Mehr Gesundheit für alle“. Traditionell setzt sich der BKK Bundesverband intensiv für betriebliche Gesundheitsförderung ein; so mit in der Kampagne „Move Europe“. Infos und Materialien gibt es im Internet unter www.bkk.de/mehr-gesundheit-fuer-alle