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25.06.2007 - dvb-Presseservice

Qualitätsberichte müssen Lebens- und Pflegequalität in den Mittelpunkt stellen

Überraschender Konsens bei Diskussion auf dem Hauptstadtkongress

Das Eckpunktepapier der Großen Koalition zur Pflegereform will Transparenz bei der qualitativen Leistungsfähigkeit der Pflegeeinrichtungen schaffen. Dazu sollen die Prüfberichte des MDK veröffentlicht werden. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben gemeinsam am Mittwoch die Veröffentlichung von Prüfberichten als nicht sachgerecht zurück gewiesen.

Anlässlich einer Veranstaltung am Donnerstag wurde eine überraschend große Übereinstimmung mit den Vertretern von MDK und MDS deutlich. Auf die klare Nachfrage von Werner Ballhausen, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, ob die Veröffentlichung der heutigen Prüfberichte des MDK geeignet sei, um dem Wunsch nach transparenter öffentlicher Darstellung der Lebens- und Pflegequalität in Pflegeeinrichtungen nachzukommen, gab es klare Absagen.

„Aus dem Prüfbericht des MDK lässt sich die aus Sicht der Pflegebedürftigen gewünschte Transparenz nicht herleiten“, antwortete Friedrich Schwegler, Leiter des Referates Pflegeversicherung in der Hauptverwaltung des MDK Nordrhein, der in seinem Vortrag auch auf die fehlende Eindeutigkeit der Leistungs- und Bewertungskriterien einging. Er verwies darauf, dass der Prüfbericht von Pflegeexperten des MDK für die Pflegeexperten der Pflegeeinrichtungen gedacht sei.

Unterstützt wurde er in dieser Position auch von Peter Pick, Geschäftsführer des MDS: „Der MDK hat nie dafür plädiert, die Prüfberichte des MDK zu veröffentlichen. Wir benötigen eine Vereinbarung im Rahmen der Selbstverwaltung sowohl über die Themen, die notwendig sind zur Förderung von Transparenz als auch über die Kriterien und Inhalte einer Veröffentlichung von Qualitätsberichten.“

Zuvor hatte Herbert Mauel, Geschäftsführer des bpa, in seinem Beitrag zur Entbürokratisierungsdiskussion in der Pflege an zahlreichen praktischen Beispielen aufgezeigt, dass die heutigen MDK-Berichte durchaus hilfreich für die Diskussion der Experten in den Pflegeeinrichtungen sind. Allerdings wurde auch deutlich, wie umstritten sowohl die hinterlegten Leistungsanforderungen sind als auch die Bewertungskriterien. Auch Paul-Jürgen Schiffer, Abteilungsleiter Pflege vom Verband der Angestelltenkrankenkassen begrüßte den Konsens. Das Anliegen der Öffentlichkeit auf transparente Vergleichsmöglichkeiten wird geteilt, allerdings muss der Schwerpunkt bei der Lebens- und Pflegequalität der pflegebedürftigen Menschen liegen.



Herr Joachim Görtz
Tel.: 089 / 12 16 33 34
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bpa - Bundesverband
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