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19.09.2011 - dvb-Presseservice

„Raiffeisen Vorsorge-Barometer 2030“: Generationenvertrag in Gefahr!

Im Rahmen des Pensionssymposiums der Raiffeisen Versicherung in Finnland wurden die Ergebnisse des „Raiffeisen Vorsorge Barometers 2030“ präsentiert. Die Ergebnisse der repräsentativen Studie zur Vorsorge belegen, dass die Sorgenfalten der Österreicherinnen und Österreicher immer tiefer werden. Nur mehr 6 % der Bevölkerung erachten das gesetzliche Pensionssystem als sehr sicher. Alarmierend: Die Hälfte der Befragten glaubt, dass junge Menschen im Jahr 2030 nicht mehr bereit sein werden für die Älteren zu zahlen.

Die immer wieder kehrende Diskussion um die Finanzierbarkeit des österreichischen Pensionssystems sorgt für wachsende Skepsis innerhalb der Bevölkerung. Das im August gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut wissma durchgeführte „Raiffeisen Vorsorge Barometer 2030“ befasst sich intensiv mit Fragen zur Zukunft des österreichischen Pensions- und Vorsorgesystems. Ergebnis: Nur mehr 6 % der Befragten schätzen die gesetzliche Pension als sehr sicher ein. Die Verunsicherung in der Bevölkerung wächst weiter, das Vertrauen in den Staat nimmt ab. Mit dieser Entwicklung geht aber auch ein steigendes Verantwortungsbewusstsein für die eigene Zukunft einher. Dies gilt vor allem für die jüngere Bevölkerung: Bereits 80 % erachten die eigene Verantwortung für das Thema Altersvorsorge als groß.

Altersvorsorge: Sicherheit schlägt Rendite

Die Studie belegt das große Sicherheitsbedürfnis bei der privaten Vorsorge. Knapp 80 % der Befragten geben an, dass Absicherung und garantierte Verzinsung bei der Vorsorge die wichtigsten Kriterien für die Auswahl sind. Die Renditeaussichten spielen vergleichsweise eine untergeordnete Rolle. Dr. Klaus Pekarek, CEO der Raiffeisen Versicherung: „In der öffentlichen Meinung überlagert das Thema Rendite vielfach die Diskussion um die private Vorsorge. Die wesentlichen Produkteigenschaften wie Kapitalgarantie mit Garantieverzinsung, die steuerlichen Begünstigungen und die Garantie auf eine lebenslange Zusatzpension bleiben meist unerwähnt.“

Gerade die lebenslang garantierte Leistung wird in der öffentlichen Darstellung gänzlich vernachlässigt. Für Pekarek ist dies verwunderlich, ist die laufend steigende Lebenserwartung verbunden mit einem immer kürzer werdenden Erwerbsleben doch ständig auf der öffentlichen Agenda. „Wir müssen der Tatsache doch ins Auge sehen: Im Schnitt gehen die Österreicherinnen und Österreicher heute mit 58 Jahren in Pension, erfreuen sich dabei bester Gesundheit und wollen den Lebensstandard logischerweise halten so lange sie leben. Dies können dann 25 Jahre oder mehr sein – Tendenz steigend.“ Die vielfach diskutierte Pensionslücke wird daher spätestens dann schlagend, wenn die angesparten Rücklagen aufgebraucht sind. In diesem Kontext hat die Studie ebenfalls spannende Erkenntnisse liefern können: Jene Personen die bereits eine Vorsorge getroffen haben, freuen sich am Ende der Laufzeit auf einen satten Auszahlungs-Betrag in Form einer Einmalzahlung auf ihrem Konto. Jene Befragten die demnächst den Abschluss einer Lebensversicherung planen, bevorzugen hingegen die Auszahlung einer lebenslangen Rente. Jene Bevölkerungsgruppe die angibt noch nicht vorgesorgt zu haben, meint nicht ausreichend Geld dafür zur Verfügung zu haben.

Pension im Jahr 2030: Generationenvertrag in Gefahr?

Die gelebte Solidarität innerhalb der österreichischen Gesellschaft könnte in Zukunft ins Wanken geraten. Befragt nach der Bereitschaft der jüngeren für die ältere Bevölkerung zu zahlen, zeigt sich ein trauriges Bild: Mehr als die Hälfte der Befragten glauben, dass die Jungen im Jahr 2030 nicht mehr bereit sein werden den großen Teil ihrer Steuern für die Pensionen auszugeben. Die Raiffeisen Versicherung fordert daher eine offene ideologiefreie Diskussion über die Zukunft des österreichischen Pensionssystems. Längst fällige Reformen müssten in Angriff genommen werden. „Unser System stößt an die Grenzen der Belastbarkeit. Wenn wir nichts ändern werden im Jahr 2030 bereits zwei Pensionisten auf einen Erwerbstätigen kommen. Der Generationenvertrag wackelt gewaltig!“ so Pekarek.

Der Ruf nach Reformen wird – mittlerweile auch von internationalen Einrichtungen wie dem Internationalen Währungsfonds – immer lauter. Trotz der offensichtlichen Probleme fehlen jedoch konkrete Ansätze der Politik zur Entlastung des Systems. Während in anderen Ländern bereits betriebliche und private Vorsorgemodelle diese Lücke füllen, hinkt Österreich hinterher. Pekarek: „Die Finnen zeigen den Weg. Eine massive Strukturreform im Jahr 2005 hat die Weichen für die Zukunft gestellt. Durch Vereinheitlichung des Pensionssystems verbunden mit einer sukzessiven Anhebung der Erwerbstätigenquote hat man den Versuch gestartet das Problem in den Griff zu bekommen. Und die Maßnahmen beginnen bereits zu greifen.“

In Österreich fehlt es jedoch an klaren Perspektiven. Nur ein Viertel aller Betriebe sorgt für ihre Mitarbeiter vor, im europäischen Durchschnitt haben hingegen bereits 52 % der Beschäftigten Anspruch auf eine betriebliche Pension. Im privaten Bereich sieht es nicht viel besser aus. So geben die Österreicher durchschnittlich 143 Euro monatlich für ihre private Altersvorsorge aus, das entspricht 2,7% des BIP. Im EU-Schnitt wird monatlich fast ein Drittel mehr (199 Euro) für die private Vorsorge aufgewendet. Somit wird in praktisch allen westeuropäischen Staaten deutlich mehr für Lebensversicherungen ausgegeben als in Österreich. Angeführt wird die Reihung von den Dänen und Briten die im Schnitt 442 Euro bzw. 408 Euro pro Monat aufwenden. Aber auch Länder mit traditionell starken Sozialsystemen wie Schweden und die Niederlande liegen mit 311 Euro bzw. 237 Euro deutlich vor Österreich. Sieht man sich die Ursachen an und zieht Vergleiche mit dem internationalen Umfeld, dann scheint es in Österreich vor allem am Reformwillen zu fehlen.

Pekarek weiter: „Es geht nicht um einen Wettstreit welches das bessere System ist – staatliches, privates oder betriebliches – sondern um ein sowohl als auch. Denn kein System für sich ist im Stande die Problematik alleine zu lösen. Nur wenn jede Seite Verantwortung übernimmt, wird eine langfristige Sicherung der Pensionen bei steigender Lebenserwartung möglich sein.“ Raiffeisen greift den gesamten Herbst das Thema Vorsorge flächendeckend auf und will Kunden weiter sensibilisieren.

Raiffeisen Versicherung: Solides operatives Ergebnis zum Halbjahr 2011

In den letzten Jahren entwickelte sich die Raiffeisen Versicherung zum größten heimischen Bankenversicherer. Mit einem Gesamtprämienvolumen von 400,4 Mio. Euro konnten zum Halbjahr 2011, mit Ausnahme des Einmalerlag-Geschäftes, in allen Sparten Zuwächse verzeichnet werden. Als einer der größten heimischen Lebensversicherer, liegt die Raiffeisen Versicherung in der Sparte Lebensversicherung mit laufender Prämienzahlung mit 220,9 Mio. Euro bei einem Wachstum von 1,6 % im Markttrend. Markant sind hingegen die massiven Rückschläge bei den Einmalerlägen um mehr als 50 %. Pekarek zum Negativtrend: „Der Rückgang bei den Einmalerlägen hat bereits 2010 begonnen. Die Anhebung der Mindestlaufzeit von 10 auf 15 Jahre gepaart mit einem extrem volatilen Marktumfeld hemmt die Investitionsbereitschaft der Kunden.“ Positiv sind hingegen die Entwicklungen in den Sparten Unfall- (+8,1 %) und Sachversicherung (+14,1 %). Hier liegt die Raiffeisen Versicherung jeweils deutlich über dem durchschnittlichen österreichischen Marktwachstum.



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