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27.08.2009 - dvb-Presseservice

Regionale Herkunft beeinflusst Altersvorsorge-Entscheidung von Frauen

Repräsentative Studie der R+V Versicherung ermittelt die wichtigsten Gründe, warum Frauen zu wenig vorsorgen

Frauen in Deutschland sind über drohende Versorgungslücken im Alter gut informiert. Doch viele von ihnen wenden diese Gefahr nicht durch ein entsprechendes Sparverhalten ab. Hierfür sind einige herausragende Gründe verantwortlich, zu denen auch die regionale Herkunft der Frauen gehört – so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der R+V Versicherung.

Informationsdefizite verspüren Frauen beim Thema Altersvorsorge mittlerweile nicht mehr: 87 Prozent von ihnen geben an, über die grundlegenden Zusammenhänge bei der Altersvorsorge Bescheid zu wissen. Vier von fünf Frauen (81 Prozent) gehen davon aus, dass die gesetzliche Rente für den gewünschten Lebensstandard im Alter nicht ausreichen wird. Und 94 Prozent stimmen sogar zu, dass für eine gute Absicherung im Alter eine private Altersvorsorge nötig ist. Trotzdem legen 38 Prozent aller Frauen gar nichts oder weniger als 50 Euro im Monat für ihre private Altersvorsorge zurück.

Frauen verdrängen drohendes Altersvorsorge-Problem

Es sind vor allem fünf Gründe, die Frauen für das Nichtstun angeben: Ihnen stehen erstens nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, sie erwarten zweitens eine ausreichende gesetzliche Rente, ihnen fehlt drittens die Zeit für eine Vorsorgeplanung, ihnen wird viertens die Altersvorsorge von ihrem Partner abgenommen und ihnen ist fünftens das Thema zu kompliziert. Doch welche Gründe jeweils dominieren, hängt wesentlich von regionalen Besonderheiten ab. So sehen sich insbesondere die Frauen im Osten Deutschlands nicht in der Lage zu sparen, die Hessinnen tendieren dazu, ihre gesetzliche Rente deutlich zu überschätzen und die Frauen in Süddeutschland überlassen überdurchschnittlich häufig die Vorsorge ihrem Partner.

„Frauen neigen stärker als Männer dazu, ihr Altersvorsorge-Problem zu verdrängen. Sie laufen mit offenen Augen und gut informiert in die Versorgungslücke. Welche Gründe hierfür den Ausschlag geben, liegt auch an regionalen Besonderheiten, wie der Mentalität oder Wirtschaftskraft in einem Bundesland“, so Frank-Henning Florian, Vorstandsvorsitzender der R+V Lebensversicherung AG.

Kein Geld zum Sparen im Osten Deutschlands

Warum Frauen ihre private Altersvorsorge nicht aufstocken, begründen sie am häufigsten damit, dass sie zu wenig Geld zum Sparen haben. Ein Fünftel von ihnen (20 Prozent) nennt diesen Grund. Im Osten Deutschlands beläuft sich ihr Anteil sogar auf 27 Prozent. Ganz besonders sind hiervon die Frauen in Thüringen / Sachsen und in Berlin / Brandenburg (jeweils 29 Prozent) betroffen, am wenigsten die Frauen in Baden-Württemberg und in Hessen (jeweils 12 Prozent).

Ein hoher Frauenanteil meint, dass die gesetzliche Rente später einmal reichen wird – und steckt deshalb nicht mehr Geld in die private Vorsorge. 18 Prozent der Befragten sind dieser Auffassung. Insbesondere Frauen aus Hessen (25 Prozent), Niedersachsen / Bremen (22 Prozent) sowie Thüringen / Sachsen (21 Prozent) trauen der gesetzlichen Rente überdurchschnittlich viel zu und wähnen sich ausreichend versorgt.

Zeitmangel ist für 11 Prozent der Befragten ein Grund, sich nicht um die private Altersvorsorge zu kümmern. In Mecklenburg-Vorpommern / Sachsen-Anhalt gibt sogar jede fünfte Frau (20 Prozent) an, dass ihnen die entsprechende Zeit fehle. In Schleswig-Holstein / Hamburg dagegen ist Zeitmangel eher ein geringes Problem (7 Prozent).

Partner hat großen Einfluss im Süden Deutschlands

Weil sich der Partner um die Altersvorsorge kümmert, zahlt jede zehnte Frau (10 Prozent) nichts in die private Altersvorsorge ein. Dieses Rollenverständnis herrscht insbesondere in Bayern (18 Prozent) und Baden-Württemberg (14 Prozent) vor. In Baden-Württemberg zeigt sich zudem die große Bedeutung des Partners bei der Informationsbeschaffung: 83 Prozent geben ihn als erste Informationsquelle für Fragen zum Thema Altersvorsorge an (bundesweit: 73 Prozent).

5 Prozent der Frauen sorgen nicht vor, weil ihnen das Thema zu kompliziert ist. In Schleswig-Holstein (10 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern / Sachsen-Anhalt und Berlin / Brandenburg (jeweils 9 Prozent) spielt dieser Grund eine wichtige Rolle. In diesen Bundesländern meinen die Befragten zudem überdurchschnittlich häufig: Bei der Altersvorsorge ist es manchmal besser, nicht so viel zu wissen. Bundesweit glauben dies lediglich 4 Prozent der Frauen.

„Um Frauen mehr für die eigene Altersvorsorge zu sensibilisieren, müssen in der Ansprache regionale Besonderheiten stärker als bisher berücksichtigt werden. Außerdem reagieren Frauen vor allem auf Aufklärungskampagnen, die einen einfachen Einstieg in das Thema bieten, Spaß machen und nicht viel Zeit kosten,“ erklärt Florian. „Genau dort setzen wir mit unserer Kampagne ‚Freiraum fürs Leben‘ an. Sie hilft Frauen, ihre finanzielle Zukunft besser einzuschätzen und dabei nicht nur die Einnahmen, sondern auch die voraussichtlichen Ausgaben zu berücksichtigen. So gewinnt jede Frau – und zwar speziell nach ihrem Typ – nützliche Informationen über ihren späteren Lebensstandard.“

Bundesweit mögen Frauen private Lebens- und Rentenversicherungen

Bundesweit setzen Frauen vor allem auf private Lebens- und Rentenversicherungen (66 Prozent) sowie Sparbücher, Tagesgeldkonten und Banksparpläne (55 Prozent) für ihre Absicherung im Alter. Diese Rangfolge gewählter Vorsorgeformen unterscheidet sich kaum von Bundesland zu Bundesland. Die eigene Immobilie (Bundesdurchschnitt: 44 Prozent) wird dagegen vor allem in Westdeutschland geschätzt. 46 Prozent der westdeutschen Frauen bringen die eigene Immobilie mit ihrer Altersvorsorge in Verbindung, aber nur 35 Prozent der ostdeutschen Frauen. Für Rürup- oder Riester-Renten haben sich 35 Prozent der Frauen entschieden, besonders viele in Baden-Württemberg und Bayern (40 bzw. 38 Prozent). Fonds und Aktienanlagen sind bei 27 Prozent der Frauen ein Teil der Altersvorsorge, allerdings sind sie im Osten weniger beliebt (23 Prozent).

Lediglich 28 Prozent der Frauen haben vor, zukünftig mehr für ihre private Altersvorsorge zu tun. 11 Prozent planen dies bereits konkret. Insbesondere die Frauen in Mecklenburg-Vorpommern und in Hessen (34 bzw. 33 Prozent) wollen Geld für später zurücklegen. Nur ein geringer Anteil der Befragten (4 Prozent) beabsichtigt, künftig weniger zu sparen.

Die Umfrage wurde von der R+V Versicherung AG beim Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest in Auftrag gegeben. Im Rahmen der Untersuchung wurden Interviews mit 1.600 Frauen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren geführt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Deutschland und für die betrachteten Regionen.

Per Freiraum-Check in die Zukunft blicken

Die Informationskampagne „Freiraum fürs Leben“ soll Frauen helfen, ihre finanzielle Zukunft besser einzuschätzen. Kernstück ist der „Frauen-Freiraum-Check“: Mit wenigen Mausklicks sieht die Nutzerin sofort, inwieweit sie ihren individuellen Lebensstil im Alter fortführen kann, und wo zusätzliche Vorsorge nötig ist. Basis für den Check ist eine Analyse des Konsumverhaltens von 24.000 Frauen in Deutschland, die das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) im Auftrag der R+V Versicherung durchgeführt hat.

Ergebnisse der Umfrage „Frauen und Altersvorsorge“ zu anderen Bundesländern finden Sie unter: http://www.freiraum-fuers-leben.de/#/presse/




Herr Dr. Karsten Eichner
Konzern-Kommunikation
Tel.: (0611) 533-4490
Fax:
E-Mail: karsten.eichner@ruv.de


Frau Rita Jakli
Pressesprecherin
Tel.: 0611 533-2020
Fax:
E-Mail: rita.jakli@ruv.de


Frau Stefanie Simon
stellvertretende Pressesprecherin
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E-Mail: stefanie.simon@ruv.de

R+V Versicherung AG
John-F.-Kennedy-Str. 1
65189 Wiesbaden

URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Regionale-Herkunft-beeinflusst-Altersvorsorge-Entscheidung-von-Frauen-ps_15155.html