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23.08.2010 - dvb-Presseservice

Rentendiskussion - Jeder dritte Bundesbürger will im Rentenalter weiter berufstätig sein

- Der Wunsch nach sorglosem Ruhestand wird sich für viele nicht erfüllen - Jeder dritte Bundesbürger hat Angst vor Altersarmut

Immer mehr Deutsche sind bereit, später in  den Ruhestand zu treten: Rund vier von zehn Männern wollen über das  Rentenalter hinaus arbeiten. Bei den Frauen ist der Anteil zwar  deutlich geringer, liegt aber immerhin noch bei 27 Prozent.  Dies  ergab die Studie "Kundenkompass Selbstbestimmung im Alter" der  Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) in Zusammenarbeit  mit dem F.A.Z.-Institut auf der Basis zweier repräsentativer  Bürgerbefragungen. "Der Plan, länger dem Beruf nachzugehen,  entspricht dem Wunsch nach Selbstbestimmung im Alter, ist für viele  natürlich aber ebenso eine Frage des Geldes", sagt Dr. Ralf Suhr,  Vorstandsvorsitzender des ZQP.

Sinkende Leistungen der Renten- und Krankenversicherung bei  gleichzeitig steigenden Abgaben - die Deutschen machen sich keine  Illusionen darüber, dass es der eigenen Generation im Alter  schlechter gehen wird als den jetzigen Rentnern. Neun von zehn  Bundesbürgern sind überzeugt, Konsumverzicht üben zu müssen, um im  Ruhestand über die Runden zu kommen. Jeder Dritte fürchtet sich vor  Altersarmut.

Rund drei Viertel der Befragten gehen nicht mehr davon aus, dass  ihnen die gesetzliche Rente im Alter einen angemessenen  Lebensstandard sichern wird. Vor allem die Generation der unter  30-Jährigen rechnet mit deutlich geringeren Sozialleistungen. Rund 37 Prozent der Bundesbürger erwarten, dass sie im Alter auf die  Unterstützung der Gesellschaft angewiesen sein werden.

Den Angehörigen nicht auf der Tasche liegen

Insgesamt nehmen die Bundesbürger die Risiken des Alters intensiver  wahr als früher, weil sie sich bewusster mit dem Thema Pflege  befassen. Und stärker als in der Vergangenheit sehen sie auch die  Verantwortung für den Pflegefall bei sich selbst. Ihr Ziel ist es vor allem, Angehörige finanziell nicht zu belasten.  Die Deutschen gehen aber sogar noch weiter: 70 Prozent der Frauen und 80 Prozent der Männer streben danach, im Alter ihrer eigenen Familie  finanziell unter die Arme zu greifen - so wie sie es heute von ihren  Eltern erfahren. Denn sie wissen: Auch ihre Kinder werden aufgrund  der demografischen Entwicklung deutlich stärker belastet sein.

Das Ziel muss es sein, trotz deutlich geringerer finanzieller Mittel  die Lebensqualität im Alter zu erhalten. "Es gilt daher, verstärkt  ehrenamtliche Hilfe zu fördern und soziale Netzwerke zu stärken. Sie  können die Altersarmut zwar nicht verhindern, bieten aber Begleitung  im Alltag und leisten bei Bedarf Hilfe", so Dr. Ralf Suhr.
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Hintergrundinformationen:

Die Marktforschungsinstitute COBUS aus Karlsruhe (Januar 2010) und  forsa aus Berlin (Mai und Juni 2010) befragten im Auftrag der  Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) rund 1.000  Bundesbürger über 18 Jahre zu ihren Standpunkten, Maßnahmen und  Plänen in Bezug auf die Selbstbestimmung und die Probleme im Alter.  Die beiden Gruppen der interviewten Personen repräsentierten jeweils  einen Querschnitt der volljährigen Bevölkerung in Deutschland. Die  Befragungen wurden in computergestützten Telefoninterviews  durchgeführt (CATI-Befragung).



Herr Dr. Ralf Suhr
Tel.: 030 27593950
E-Mail: ralf.suhr@zqp.de

Zentrum für Qualität in der Pflege(ZQP)
Reinhardtstraße 45
10117 Berlin
http://www.zqp.de

Über das ZQP:
Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) ist eine im November 2009 errichtete gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Berlin. Ziel der Stiftungsarbeit ist die Wissenschaftsbasierung und strukturelle Weiterentwicklung von Qualität in der Pflege sowie in der Versorgung älterer und hilfebedürftiger Menschen.

Stifter des ZQP ist der Verband der privaten Krankenversicherung e.V. Das ZQP ist die einzige derartige Einrichtung in Deutschland, welche multidisziplinär und berufsgruppenübergreifend ausgerichtet ist. In seine Arbeit bindet es ausgewiesene Experten aus Pflegepraxis und Wissenschaft sowie Verbraucher und Patientenorganisationen ein. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Stiftungsarbeit ist die wissenschaftliche Bearbeitung von bisher unzureichend geklärten Fragestellungen rund um das häusliche Versorgungsgeschehen.