Das Finanzmarktumfeld bleibt holprig, und die Rohstoffmärkte haben noch immer Probleme, nach den herben Einbrüchen im Mai wieder Tritt zu fassen. Allein die Energie-Rohstoffe scheinen sich mehr und mehr zu fangen, meint Ole S. Hansen, Mitglied des Strategieteams der Saxo Bank.
„Erdgas sticht als einziger Rohstoff heraus, stieg doch der Preis hier in der letzten Woche um mehr als zehn Prozent“, so Rohstoffexperte Hansen. „Das heiße Wetter im Nordosten und der Mitte der USA hat die Nachfrage angeschoben. Viele Klimaanlagen waren in Betrieb, und der Strom dafür wird mit Erdgas produziert.” Ein weiterer Grund für den Preisauftrieb bei Erdgas sei die Nachricht gewesen, dass die US-Regierung schärfere Auflagen für Bohrungen im Golf von Mexiko plane.
„Unterstützend für die Energiemärkte war auch die Meldung, dass die US-Benzinlagerstätten sich leeren, da die Nachfrage nach Kraftstoffen auf 20 Millionen Barrel pro Tag anstieg – das höchste Niveau seit Januar 2009”, erläutert der Saxo-Experte. „Die Konjunkturaussichten für die USA stimmen zuversichtlich und lassen auch die Investoren wieder in den Markt zurückkehren.”
Beim Gold dominierten in der letzten Woche die Gewinnmitnahmen, wobei sich der Goldpreis noch knapp unter 1.200 US-Dollar halten konnte. „Allerdings hat der Goldpreis mit neuen Ständen um die 1.197 Dollar rund 50 Prozent seiner letzten Rallye wieder eingebüßt”, so Hansen. „Dies könnte bedeuten, dass wir noch eine deutlich stärkere Korrektur auf bis zu 1.166 Dollar sehen werden.”
Gleichzeitig hielten die Zuflüsse in Gold-ETFs unvermindert an und nähmen neue Rekordstände um die 64,5 Millionen Unzen ins Visier. Hansen hierzu: „Das zeigt den anhaltenden Appetit der Anleger auf Gold, lässt aber andererseits auch das Risiko einer stärkeren Korrektur steigen. Angesichts der Schuldenkrise in Europa dürfte Gold nach wie vor begehrt sein, aber zunächst ist hier Abwarten angesagt.”
Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen erhalten Sie auf Englisch anbei. Darin finden Sie auch weitere Anmerkungen u.a. zu Kupfer und den Agrarrohstoffen Reis, Getreide und Kakao.
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