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19.09.2008 - dvb-Presseservice

Selbsttest für Schwangere hilft, Frühgeburten zu vermeiden

Erste Ergebnisse aus KKH-Modellprojekt liegen vor

Hannover, September 2008 – Ein Selbsttest kann dazu beitragen, die Zahl der Geburten von Frühchen unter 1.000 Gramm um rund 30 Prozent zu verringern. Das zeigen erste Auswertungen einer Studie, die die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) ins Leben gerufen hat. Bei dem Modellprojekt, das im Dezember 2003 zusammen mit der Barmer Ersatzkasse (BEK), der Techniker Krankenkasse (TK) und der Hamburg Münchener Krankenkasse (HMK) in fünf Bundesländern gestartet wurde, handelt es sich um eine regelmäßige Untersuchung des vaginalen pH-Wertes, der auf eine Infektion hinweisen kann. Schwangere Frauen können diesen Test ganz einfach zu Hause selbst durchführen. „Wird eine bakterielle Vaginose nicht rechtzeitig erkannt, kann sie eine Frühgeburt zur Folge haben“, erklärt Dr. med. Elisabeth Siegmund-Schultze, Fachärztin für Gynäkologie und Leiterin des Modellprojekts der KKH. „Wenn Schwangere jedoch regelmäßig den Selbsttest anwenden, wird die Zahl von Frühgeburten verringert.“

Bei dem Modellprojekt wurden knapp 155.000 Geburten in den Bundesländern Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen zwischen 2004 und 2006 beobachtet. Von den rund 20.000 schwangeren Frauen, die den kostenlosen pH-Selbsttest angefordert hatten, haben knapp 8.000 ihre Ergebnisse dokumentiert. Mit Hilfe eines Handschuhs, der an der Spitze des Zeigefingers mit einem kleinen Teststreifen präpariert ist, sollten die schwangeren Frauen zwei Mal in der Woche vom vierten bis zum siebten Schwangerschaftsmonat ihren vaginalen pH-Wert überprüfen. Erste Auswertungen haben gezeigt, dass bei den Teilnehmerinnen, die die Messung dokumentiert hatten, die Rate der Geburten vor der 32. Schwangerschaftswoche deutlich niedriger ausfiel.

Zukünftig soll auch geprüft werden, inwieweit Kosten eingespart werden können, die durch die medizinische Betreuung von Frühgeborenen entstehen. Die KKH wendet allein für die stationäre Versorgung eines Frühchens unter 1.000 Gramm über 100.000 Euro im ersten Jahr auf. Jährlich werden etwa 150 Babys von den zirka 17.000 Geburten KKH-Versicherter vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren. Deswegen fordert Siegmund-Schultze, den Selbsttest in die Mutterschaftsrichtlinien für alle gesetzlich Versicherten aufzunehmen. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Selbstuntersuchung medizinisch sinnvoll ist“, erklärt die Gynäkologin, die die ersten Auswertungen der Studie bereits auf nationalen und internationalen Kongressen vorgestellt hat.

Hintergrund

Dank des medizin-technologischen Fortschrittes überleben zwar mittlerweile auch Babys mit einem Geburtsgewicht von unter 1.000 Gramm, doch häufig führt die Frühgeburt zu schweren Folgeschäden. Gravierende Behinderungen begleiten etwa jedes vierte Kind ein Leben lang. Oft werden die Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen erst mit fortschreitendem Alter sichtbar. Schon seit Jahren setzt sich die KKH für eine Vermeidung von Frühgeburten ein. Zudem unterstützt die KKH im Jahr 2008 die Elterninitiative „Das frühgeborene Kind e.V.“ im Rahmen der Selbsthilfeförderung mit 100.000 Euro.



Frau Daniela Friedrich
Tel.: 0511 2802-1610
Fax: 0511 2802-1699
E-Mail: presse@kkh.de

KKH Kaufmännische Krankenkasse
Karl-Wiechert-Allee 61
30625 Hannover
http://www.kkh.de/

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit rund zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Mehr als 4.300 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt über vier Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH ist Hannover.