Bundesratsinitiative nicht nachvollziehbar Versandhandel von vielen Verbrauchern erwünscht
"Viele Versicherte und Patienten nutzen die Möglichkeit, Arzneimittel über
Versandapotheken zu bestellen. Diese bereits etablierte Möglichkeit, sich bequem
und sicher Medikamente zu beschaffen, sollte nicht auf politischem Wege gekippt
werden". So kommentierte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender der
Ersatzkassenverbände VdAK/AEV, die Bundesratsinitiative zum Versandhandelsverbot
verschreibungspflichtiger Arzneimittel.
Neben den nach deutschem Recht
zum Versand von Arzneimitteln zugelassenen inländischen Apotheken haben die
gesetzlichen Krankenkassen im Interesse ihrer Versicherten auch Verträge mit
Versandhandels-Apotheken in den Niederlanden und Großbritannien geschlossen, die
einen qualitätsgesicherten Versandhandel nach deutschen Standards ermöglichen.
Welche europäischen Länder mit Deutschland vergleichbare Sicherheitsstandards
für den Versandhandel und elektronischen Handel mit Arzneimitteln haben, prüft
das zuständige Bundesministerium für Gesundheit.
Ballast: "Die Kassen
informieren ihre Versicherten zu diesem Thema regelmäßig und umfassend.
Verbraucherschutz und Arzneimittelsicherheit sind somit umfassend gewährleistet.
Ein Versandhandelsverbot rezeptpflichtiger Medikamente, wie es von Bayern und
Sachsen im Bundesrat gefordert wird, ist daher in keiner Weise
nachvollziehbar."
Gerade für Patienten, die regelmäßig Medikamente
einnehmen müssen oder nicht mehr mobil sind, sei der Versandhandel mit
Arzneimitteln eine hilfreiche Alternative. "Wir sehen keine sachlich begründete
Notwendigkeit, den Versicherten und Patienten diese seit 2004 bestehende
Wahlmöglichkeit wieder zu nehmen."
Die Bundesratsinitiative liefere unter
dem Gesichtspunkt der Arzneimittelsicherheit keine überzeugenden Argumente. Für
den mündigen Versicherten und Patienten wäre auch ein teilweises Verbot des
Arzneimittelversandes ein Rückschritt, fasst Ballast zusammen. Der
Vorstandsvorsitzende begrüßte daher ausdrücklich, dass das Bundesministerium für
Gesundheit sich schon deutlich gegen den Vorstoß aus Bayern und Sachsen
ausgesprochen hat.
Frau Michaela Gottfried
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