SoVD: Private Zusatzversicherung für die Pflege ist ein Irrweg
SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt:
Der Sozialverband Deutschland lehnt eine
private Zusatzversicherung für gesetzlich Pflegeversicherte entschieden ab. Das
ist der Irrweg in die Privatisierung. Außerdem ist der Vorschlag der bayerischen
Sozialministerin Christa Stewens (CSU) sozial ungerecht, da ein Pauschalbetrag
Menschen mit geringem Einkommen besonders stark belastet.
Noch dazu ist der Vorschlag eine
Scheinlösung. Mit einem Pauschalbeitrag, der anfangs bei sechs Euro monatlich
liegen soll, wird auch über einen Zeitraum von 20 oder 30 Jahren nur ein Betrag
angespart, der im Fall der Pflegebedürftigkeit innerhalb von zwei Monaten
aufgezehrt ist.
Der Sozialverband Deutschland setzt sich für
eine Stärkung der häuslichen Pflege bei der Pflegereform ein. Die Stärkung der
häuslichen Pflege darf aber nicht auf Kosten der Versorgung von
Pflegebedürftigen in Heimen erfolgen. Der SoVD warnt davor, die Pflegesätze für
die Pflegestufe I und II in den Heimen abzusenken und an die niedrigeren Sätze
der ambulanten Pflege anzugleichen. Es darf keinen Verschiebebahnhof zwischen
ambulanter und stationärer Pflege geben. Es ist vielmehr dringend erforderlich,
die Qualität von stationärer und ambulanter Pflege zu verbessern.
Wir brauchen eine Trendwende zu einer durchgreifend neuen Pflegepolitik, die den pflegebedürftigen Menschen und seinen Pflegebedarf in den Mittelpunkt stellt.
Bevor im Zuge der Pflegereform über die
finanzielle Ausstattung der Pflegeversicherung diskutiert wird, muss zunächst
einmal ein Konsens über die qualitative Weiterentwicklung der Pflegeversicherung
erzielt werden.
Frau Dorothee Winden
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