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24.05.2007 - dvb-Presseservice

SoVD für Mindestlohn: Aus Hungerlöhnen dürfen keine Hungerrenten werden

Anlässlich der 90-Jahr-Feier des SoVD erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer:

Heute vor 90 Jahren, am 23. Mai 1917, gründeten Kriegsbeschädigte den Reichsbund und forderten Frieden, Demokratie und soziale Gerechtigkeit.

Gegründet wurde der Verband als starke Interessenvertretung der Kriegsopfer und Kriegshinterbliebenen, deren soziale Lage katastrophal war. Die Kleinstrenten der Kriegsopfer reichten kaum zum Leben. Eine Wiedereingliederung in Arbeit fand nicht statt. Der Reichsbund setzte u. a. die gesetzliche Pflicht für Arbeitgeber durch, pro hundert Beschäftigte einen Kriegsbeschädigten zu gleichem Lohn einzustellen. Das war der Beginn einer Beschäftigungspflichtquote für schwerbehinderte Menschen und der Ursprung der modernen Behindertenpolitik.

Schon in den Anfangsjahren entwickelte sich der Reichsbund zu einer Organisation, die sich für umfassende Sozialreformen einsetzte. Der Reichsbund löste sich 1933 selbst auf, um der Überführung in den NS-Kriegsopferverband zuvorzukommen. 1946 wurde der Reichsbund wieder neu gegründet. Die Umbenennung in Sozialverband Deutschland (SoVD) erfolgte 1999.

Soziale Gerechtigkeit und eine solidarische Gesellschaft – diesen Werten seiner Vorgängerorganisation Reichsbund ist der SoVD auch heute zutiefst verpflichtet. Dies gilt gerade in Zeiten, in denen die Folgen eines massiven Sozialabbaus und einer globalisierten Wirtschaft spürbar werden.

Der SoVD fordert die Bundesregierung zu einer Rentenpolitik auf, die die materielle Sicherheit im Alter wieder in den Mittelpunkt stellt. Wir brauchen eine Rentenpolitik, die eine Gesamtstrategie verfolgt. Dazu gehören die Fortentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung und die Einführung von Mindestsicherungselementen für langjährig Versicherte. Denn es darf nicht sein, dass die Friseurin oder der Lagerarbeiter, die jahrzehntelang in die Rentenversicherung eingezahlt haben, im Alter zum Sozialamt geschickt werden.

Wir warnen vor der Gefahr einer wieder ansteigenden Altersarmut. Niedrig- und Armutslöhne stellen im Zusammenwirken mit dem sinkenden Rentenniveau ein ganz besonderes Risiko für Altersarmut dar. Aus Hungerlöhnen dürfen keine Hungerrenten werden. Deshalb fordert der SoVD die Einführung eines Mindestlohns. Der Mindestlohn ist ein zentraler Baustein für eine Gesamtstrategie gegen Altersarmut.

Unser Sozialstaat ist der Garant für sozialen Frieden und den solidarischen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Der SoVD wird auch weiterhin für den Erhalt und die Weiterentwicklung unseres Sozialstaates kämpfen!

Der Sozialverband Deutschland ist die Interessenvertretung der Rentner, Patienten, Pflegebedürftigen und behinderten Menschen. Mit über 500.000 Mitgliedern ist der SoVD eine starke Gemeinschaft. Der SoVD ist ein moderner Dienstleistungsverband für Jung und Alt, der seinen Mitgliedern ein flächendeckendes Beratungsangebot in sozialrechtlichen Fragen bietet.

Weitere Informationen zur Verbandsgeschichte sowie die Rede von SoVD-Präsident Bauer zur 90-Jahr-Feier finden Sie auf www.sovd.de



Frau Dorothee Winden
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

Sozialverband Deutschland e.V.
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
www.sovd.de