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28.10.2008 - dvb-Presseservice

SoVD fordert mehr Unterstützung für pflegende Angehörige

Anlässlich der SoVD-Fachveranstaltung zur Situation pflegender Angehöriger erklärt Edda Schliepack, Bundesfrauensprecherin und Mitglied des Präsidiums:

Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige ist zur Stärkung der häuslichen Pflege unerlässlich. In Deutschland werden 1,4 Millionen pflegebedürftige Menschen zu Hause betreut, davon zwei Drittel durch Angehörige. Damit werden 70 Prozent der Pflegebedürftigen, die Leistungen der Pflegeversicherung erhalten, zu Hause gepflegt.

Eine bislang kaum beachtete Gruppe pflegender Angehöriger sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die regelmäßig pflegebedürftige Familienmitglieder unterstützen und pflegen. In Deutschland gibt es schätzungsweise 225.000 Kinder, die Angehörige pflegen. Pflege kann gerade für Kinder und Jugendliche zu Überforderung, sozialer Isolierung und Problemen in der Schule führen. Der SoVD fordert, Kinder und Jugendliche vor Überlastung durch Pflege zu schützen. Derzeit gibt es keine spezifischen Hilfs- und Beratungsangebote. Diese Lücke muss geschlossen werden. Gesundheits- und Sozialdienste müssen Hilfe und Beratung für die Kinder und Familien anbieten. Kinder wie Eltern wünschen sich vor allem Gesprächsangebote sowie unbürokratische und flexible Alltagshilfen.

Auch Erwachsene, die Angehörige pflegen, stoßen oft an ihre Grenzen. Die körperlichen und seelischen Belastungen sind sehr groß. Der SoVD fordert daher mehr Unterstützung für pflegende Angehörige. Pflegekurse, die im Zuge der  Pflegereform eingeführt wurden, müssen stärker auf die Situation der Pflegenden eingehen. Die Beratung muss auch darauf abzielen, körperliche und seelische Belastungen zu verringern. Der SoVD fordert bei längerer Pflege einen Anspruch auf präventive Gesundheitsmaßnahmen. Um Pflegende vor Überforderung, Vereinsamung und Isolation zu schützen, setzt sich der SoVD für die flächendeckende Einrichtung niedrigschwelliger Unterstützungsangebote ein (z.B. Pflegenotrufe, Gesprächskreise).

Der SoVD fordert außerdem eine jährliche Anpassung des Pflegegeldes und eine verbesserte Alterssicherung für Pflegende. Die Rentenversicherungsbeiträge für Pflegende müssen deutlich erhöht werden.

Das Positionspapier finden Sie auf der Internetseite www.sovd.de



Frau Dorothee Winden
Pressestelle
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