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03.01.2007 -
dvb-Presseservice
Sozialversicherungen gehen auf Brautschau
Jeder vierte Sozialversicherungsträger in Deutschland will bis 2008 mit einem
Partner fusionieren. Synergien bei Verwaltungsprozessen, aber auch Druck von
Seiten des Gesetzgebers werden als wesentliche Triebfedern für entsprechende
Zusammenschlüsse genannt. Insbesondere die Rentenversicherungsträger und die
gesetzliche Unfallversicherung sehen sich einer direkten Einflussnahme der
Politik ausgesetzt. Das ist das Ergebnis der Studie Branchenkompass 2006
Sozialversicherungen von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem
F.A.Z.-Institut.
Der Gesetzgeber verfolgt vielerorts das Ziel, die
Sozialversicherungen günstiger zu machen. Die Lohnnebenkosten für
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sollen zügig gesenkt werden.
Entsprechend hoch bewerten die Entscheider der Sozialversicherungsträger den
politischen Druck. Die Bereitschaft für Zusammenschlüsse steigt. 72 Prozent der
Befragten sehen die Vorgaben des Gesetzgebers als entscheidendes Motiv für die
Bildung von Kooperationen und Fusionen an. Neben einer zügigen Sanierung der
Finanzstrukturen will fast jeder zweite Entscheider Kooperationsmodelle mit
einem Ausbau des eigenen Serviceangebots verbinden. Für
Sozialversicherungsträger ein wichtiger strategischer Schritt, um sich auf den
Märkten der Zukunft zu positionieren. Grund: Der Gesetzgeber setzt der Tätigkeit
der Sozialversicherer enge rechtliche Schranken. Durch Kooperationen mit
Partnern aus Branchen außerhalb des eigenen Geschäftsfeldes können die Träger
ihr Produktportfolio hingegen ohne rechtliche Hindernisse erweitern.
Für
die Unfallversicherung und die Kranken- und Pflegeversicherung bleiben
allerdings Leistungsanbieter aus der eigenen Branche die wichtigsten
Kooperationspartner. Bis 2008 planen vier von zehn Unfallkassen eine Fusion mit
einem Träger desselben Verbandes. Dabei suchen die gesetzlichen Kostenträger im
Gesundheitswesen häufiger die Zusammenarbeit mit privaten Anbietern ihrer
Branche als mit anderen gesetzlichen Krankenkassen. Gegenstand solcher
Kooperationen sind häufig zusätzliche Assekuranzprodukte, wie beispielsweise
Extraleistungen auf dem Niveau privater Krankenversicherungen.
Der
Branchenkompass 2006 Sozialversicherungen zeigt auf, wie die Träger der
gesetzlichen Sozialversicherungen auf die sich wandelnden Rahmenbedingungen
reagieren. Im Mai 2006 informierten 100 Topentscheider deutscher
Sozialversicherungsträger über die Investitionsziele ihrer Institutionen und
Entwicklungstrends. Die Befragten sind führende Manager aller fünf
Sozialversicherungsträger: der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung, der
gesetzlichen Rentenversicherung, der gesetzlichen Unfallversicherung, der
gesetzlichen Krankenkassen sowie der gesetzlichen Pflegekassen. Die
Interviewpartner sind Mitglieder des Vorstands oder der Geschäftsführung sowie
führende Abteilungsleiter. Die Marktforschungsgesellschaft forsa aus Berlin
führte die Erhebung anhand eines strukturierten Fragebogens nach der Methode des
Computer Assited Telephone Interview (CATI) durch.
URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Sozialversicherungen-gehen-auf-Brautschau-ps_3357.html