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03.07.2006 - dvb-Presseservice

Stärkere Förderung von Arzneien zur Behandlung seltener Krankheiten notwendig

EU-Kommission sieht „Orphan Drug System“ auf richtigem Weg – Deutschlands Fördermaßnahmen unzureichend

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) begrüßt den Bewertungsbericht der EU-Kommission zum Zulassungssystem für Arzneimittel für seltene Leiden (Orphan Drugs), der Anfang dieser Woche in Brüssel veröffentlicht wurde. „In Europa sind wir im Bereich der Forschung und Entwicklung von Orphan Drugs einen guten Schritt vorangekommen. Das ist ein positives Signal für die Patienten, die an einer von 5000 bis 7000 seltenen Leiden erkrankt sind. In Deutschland existieren jedoch noch zu viele unnötige Hürden, die die Behandlung schwerkranker Patienten weiter behindern. Das ließe sich schnell ändern, wenn das Gesundheitsministerium endlich eindeutige sozialrechtliche Rahmenbedingungen schaffen würde“, erklärte heute Prof. Dr. Barbara Sickmüller, stellv. Hauptgeschäftsführerin des BPI in Berlin. 

Die EU-Kommission fordert in ihrem Bericht die Mitgliedstaaten auf, stärker als bisher die Entwicklung von Orphan Drugs zu unterstützen und den Marktzugang von zugelassenen Orphan Drugs nicht im Wege der Erstattung zu hemmen.  

Der BPI hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass in Deutschland die staatliche Förderung für die Entwicklung von Arzneimitteln für seltene Leiden unzureichend ist. Ebenso hat der BPI die Bundesregierung aufgefordert, die Möglichkeit, Arzneimittel bereits vor der Zulassung bedürftigen Patienten im Rahmen eines so genannten „Compassionate Use“ zur Verfügung zu stellen, endlich auf eine klare gesetzliche Basis zu stellen. Außerdem sollten diese Arzneimittel den bedürftigen Patienten auch zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung verordnet werden können. 

Der BPI hat sich mit Unternehmen zusammengeschlossen und Vorschläge erarbeitet, um das Anreizsystem zur Entwicklung von Orphan Drugs in Deutschland auszubauen. Ein Positionspapier zu diesem Thema ist bei der BPI-Geschäftsstelle erhältlich. 

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) vertritt mit seiner 50jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Arzneimittelentwicklung, -zulassung und -vermarktung das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Über 280 Unternehmen mit etwa 73.000 Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen. Dazu gehören klassische Pharma-Unternehmen, Pharma-Dienstleister, Unternehmen aus dem Bereich der Biotechnologie, der pflanzlichen Arzneimittel und der Homöopathie/Anthroposophie.



Herr Wolfgang Straßmeir
Tel.: 030/27909-131
E-Mail: wstrassmeir@bpi.de

Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)
Friedrichstraße 148
10117 Berlin
Deutschland
www.bpi.de