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24.06.2010 - dvb-Presseservice

Studie zur Gesundheit zeigt: Frauen vertrauen auf sich selbst – Männer auf andere

Deutlich mehr Männer als Frauen gehen davon aus, dass sie es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn es ihnen schlecht geht. Jeder dritte Mann sagte dies in einer repräsentativen Studie des "Wissenschaftlichen Instituts der Techniker Krankenkasse (TK) für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen" (WINEG) – gegenüber nur jeder vierten Frau. Aber die Studie zeigte auch: Frauen helfen sich selbst, wenn sie Beschwerden haben, Männer vertrauen stärker auf andere.

Jede zweite befragte Frau gab an, dass sie sich selbst hilft, wenn ihr etwas fehlt. Vier von zehn Männern gehen dagegen davon aus, dass sie Beschwerden vermeiden können, indem sie sich beraten lassen. Daran glaubt laut der WINEG-Studie nur jede fünfte Frau. Und in der Aussage "Wenn ich mich unwohl fühle, wissen andere am besten, was mit fehlt" konnte sich jeder fünfte Mann wiederfinden – von den Frauen nur jede siebte. "Frauen kümmern sich intensiver um ihren Körper und sind gesundheitsbewusster als Männer. Wie der aktuelle TK-Gesundheitsreport zeigt, überholte das \'starke Geschlecht\' im letzten Jahr die Frauen mit 177 gegenüber 175 Tagesdosen sogar erstmals bei der Einnahme von Medikamenten. Schuld sind daran hauptsächlich Beschwerden, die sich durch einen gesünderen Lebenswandel vermeiden ließen", sagt Beate Thier, Ärztin bei der Techniker Krankenkasse.

Bestes Beispiel: Die typische Männerkrankheit Bluthochdruck, die das Risiko für Folgekrankheiten wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich erhöht – und sich fast immer durch eine gesündere Lebensart mit mehr Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und einer vernünftigen Work-Life-Balance vermeiden ließe. Schon jede zweite Pille, die die Männer zwischen 15 und 65 Jahren in Deutschland schlucken, ist laut TK-Gesundheitsreport ein Herz-Kreislauf-Präparat.

Dagegen sind psychische Erkrankungen nach wie vor Frauensache: Wie der Gesundheitsreport zeigt, sind sie statistisch betrachtet im Schnitt doppelt so lange wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig wie Männer. Auch bei der Vorsorge zeigen sich deutliche Unterschiede: Während Männer Vorsorgemuffel sind und nur jeder vierte Mann zur jährlichen Krebs-Früherkennung geht, lassen sich immerhin sechs von zehn Frauen regelmäßig durchchecken.Die Untersuchung des WINEG hat zudem gezeigt, dass Frauen sich auch stärker in Therapieentscheidungen einbringen: Drei von vier Frauen diskutieren mit ihrem Arzt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Behandlungsoptionen – gegenüber nur sieben von zehn Männern. Außerdem fordern Frauen von ihrem Arzt stärker Informationen dazu ein, was sie selbst zur Heilung beitragen können.

Mit dem "kleinen Unterschied" zwischen Männern und Frauen in Sachen Gesundheit beschäftigt sich die so genannte Gender Medicine (Medizin unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten). "Dabei geht es vor allem um die unterschiedlichen gesundheitlichen Bedürfnisse von Männern und Frauen", sagt TK-Ärztin Thier. Erst im Jahr 2001 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Begriff geprägt. Und noch heute wird oft ausschließlich an Männern erforschte Medizin eins zu eins auf Frauen übertragen.



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