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02.10.2006 - dvb-Presseservice

TCM ohne Hokuspokus...

HanseMerkur und DAK fördern Dialog zwischen westlicher und östlicher Medizin Hamburg, 28. September 2006. Die wissenschaftliche Chinesische Medizin findet in Europa immer mehr Zuspruch. Im Rahmen dreier Vorträge konnten die Besucher der Hamburger Messe zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) am gestrigen Tag viel über verschiedene Aspekte der Traditionellen Chinesischen Medizin erfahren. Dr. med. Johannes Greten, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin (DGTCM), referierte zum Thema „Heilung durch Qi – Nonsens oder Therapie?“. Michel Bouteville, an der Sorbonne ausgebildeter Psychologe, informierte über die „Modernisierung & Europäisierung des Qigong“ als eine traditionelle Form der Biofeedbacktherapie. Am Abend schließlich erfuhren die Besucher auf der von der HanseMerkur Krankenversicherung aG und der DAK organisierten TCM-Messe von Dr. Ute Prügner, Dozentin für TCM aus Hamburg, „Wie das Verständnis der Chinesischen Medizin hilft, unsere Mitte zu finden“. Der im Rahmen der Hamburger CHINA TIME 2006 stattfindende TCM-Zyklus endet am heutigen Abend.

Heilung durch Qi – Nonsens oder Therapie?

In seinem Vortrag zur Wirkungsweise des medizinischen Qigong erklärte Dr. med. Johannes Greten, wie konzentrierte Atem- und Bewegungsübungen in der Chinesischen Medizin präventiv und therapeutisch einsetzbar sind. Der Arzt für TCM erläuterte anschaulich und wissenschaftlich einleuchtend, wie die regulativen Eigenschaften Emotionen, Körperbefinden und Atmung positiv beeinflussen. Wie genau aber wirkt Qigong aus Sicht der Chinesischen Medizin? Durch die Bewegungen beim Qigong werden systematische Dehnungen der Leitbahnen (Meridiane) ausgeführt, durch die die Verbindungen zwischen den Akupunkturpunkten zielgerichtet stimuliert werden und ihre heilende Wirkung auf die vegetativen Körpersteuerung entfalten. Auch die spezielle Schulung des verlangsamten Ein- und Ausatmens wirkt ausgleichend und stabilisiert die Funktionen des Nervensystems.

„Hinzu kommt“, so führte der engagierte TCM-Arzt an verschiedenen Beispielen aus, „die besondere Form der mentalen Fokussierung, die eine verbesserte Selbstwahrnehmung, quasi auf einer vorsprachlichen Ebene bewirkt. Das begünstigt körpereigene Feedback- Mechanismen, die uns sozusagen näher zu uns selbst bringen, körperlich und psychisch. Dieses Gefühl des „inneren Lächelns“ wird wie ein positives inneres Objekt ein Bezugspunkt, auf den man sich immer wieder innerlich zurückziehen kann“. Hektische Menschen gewinnen an Ruhe, lethargische Personen gewinnen an Energie. In der westlichen Medizin würde man die Wirkweise des Qigong als „Re-Modelling der neuronalen Verschaltungen des Vegetativums und der neurologischen Bahnung der gesunden Regulation“ bezeichnen. So kann Qigong bei vielen Indikationen helfen, in denen vegetative Mechanismen eine wichtige Rolle spielen. Hierzu gehören beispielsweise Krankheitsbilder wie Migräne, Bluthochdruck und Rückenschmerzen.

In Ergänzung zu Dr. med. Gretens Vortrag beantwortete der französische Qigong-Lehrer Michel Bouteville die Fragen der interessierten Zuhörer. Er stellte auch erstmals in Hamburg das von ihm entwickelte „Qi-Walking“ vor, eine am Qigong orientierte Geh-Kunst und -Therapie. „Das Qi Walkin` ist ein großartiges Übungssystem, das sich besonders gut in den westlichen Alltag integrieren lässt“, erklärt Dr. Greten. „Ein besonderer Vorteil dieser Methode besteht darin, dass jeder Schritt, den man am Tag macht, sozusagen zu einer therapeutischen Übung wird. Gerade bei chronischen Erkrankungen ist dieses im Wortsinne ‚Fortlaufen’ der Übung sehr wertvoll“. Ein dreistündiges Praxis-Seminar gibt Bouteville am letzten Tag der CHINA TIME 2006. Treffpunkt am Samstag, dem 30. September 2006 ist um 14.00 Uhr das Atrium der HanseMerkur Versicherungsgruppe, Siegfried-Wedells-Platz 1 (Nähe Dammtor-Bahnhof), 20352 Hamburg.

„Heilung durch Qi – Nonsens oder Therapie?“

Am Abend informierte Dr. med. Ute Prügener über die Prinzipien der Philosophie der Chinesischen Medizin. Besonders interessant waren dabei ihre Ausführungen über die technischen Aspekte von Ying /Yang und die so genannten Wandlungsphasen. Hier werden auf metaphorische Weise die Prinzipien der Regulation beschrieben, die auf uralten Prinzipien beruhen. Diese Betrachtungsweise ist für die TCM richtungweisend. Denn aus ihr entwickeln sich die Leitkriterien, die im so genannten korrelativen Denken (J. Needham) sehr komplexe Zusammenhänge beschreiben. So entsteht ein funktionelles regulatives Gesamtbild des Menschen, das als diagnostische Grundlage dient. Ziel der TCM ist es, mit den verschiedenen Heilmethoden die energetischen „Mitte“, also einen gleich bleibenden Energiefluss, zu erzielen. Ein Ungleichgewicht, beispielsweise bei Über- oder Untergewicht, bedarf der Therapie. Prügner beschrieb im Verlauf ihres einstündigen Vortrages eindrucksvoll die fünf Organ- Funktionsbereiche und deren mögliche Störungen.

Zur Feststellung eines Ungleichgewichtes in den Funktionsbereichen bedarf es einer exakten Diagnose gemäß der Chinesischen Medizin. Zungen- und Pulsdiagnostik sowie eine Erhebung der körperlichen und psychischen Befindlichkeit bilden die Basis für eine gezielte Therapie. In der Chinesischen Medizin haben die Gefühle eine besondere Stellung, denn sie schaffen oft den Nährboden für Erkrankungen. Folgen sind Tinitus, Schwindel, Kopfschmerzen, wenn man nicht die energetische „Mitte“ wieder herstellt. Erst dann hat der Mensch den Zustand von Ruhe oder Ausgeglichenheit gefunden. „Krankheiten sind oft ein Zeichen, dass die Einstellung zu unserem Körper verändert werden sollte“, erklärte Prügner. „Oft helfen schon regelmäßige Atemübungen, wie sie beispielsweise das Qigong bietet, unsere innere Mitte wieder zu finden. Dazu gehört auch die neutralen Gefühle wie Stille, Ruhe und Ausgeglichenheit. Durch Übungen der Achtsamkeit kann die „Mitte“ gestärkt werden“. Im Gegensatz zur westlichen Medizin ist die TCM ursachenorientiert. Und das hat letztendlich nicht nur einen physiologischen Aspekt, sondern auch immer eine psychologische Komponente. Eine gesunde Lebenseinstellung hilft, die innere Mitte zu halten.



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