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19.10.2009 - dvb-Presseservice

TK: Vier von zehn Menschen unterschätzen die Risiken von Nasensprays

40 Prozent der Menschen unterschätzen die Risiken von abschwellenden Nasensprays. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). 24 Prozent der Befragten hätten fälschlicher Weise angegeben, dass sie die Mittel problemlos bis zu zwei Wochen anwenden könnten, so die TK-Apothekerin Ursula Battmer. 12 Prozent glaubten, dass sie Nasenspray auch länger als zwei Wochen einnehmen könnten, und vier Prozent seien sogar davon ausgegangen, dass sie die Mittel zeitlich unbegrenzt einsetzen könnten. "Dabei führen abschwellende Nasensprays schon nach nur ein bis zwei Wochen zu einer Gewöhnung und zu einem vom Arzneimittel hervorgerufenen Schnupfen. Die Sprays können in kurzer Zeit zu einer Nasenspray-Abhängigkeit führen." Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen schätzt die Zahl der Nasenspray-Süchtigen auf 100.000.

In der TK-Umfrage räumte jeder Achte ein, dass er Nasenspray schon einmal länger als empfohlen eingesetzt hat. Bei den 18 bis 25 Jahre alten Befragten setzt sogar jeder Fünfte Nasensprays übermäßig lange ein. Ein solch sorgloser Umgang mit dem vermeintlich harmlosen Medikament führe häufig schleichend zum Zwang, Nasenspray mehrmals täglich zu benutzen, so Battmer. "Ohne den kleinen Helfer aus der Apotheke haben die Süchtigen dann das Gefühl, dass sie ersticken. In Wahrheit ist es aber längst das Arzneimittel selbst, das ihren Schnupfen verursacht."

Die Sprays führten im Normalfall dazu, dass sich die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut zusammenziehen und der Mensch wieder problemlos durch die Nase atmen kann, erklärt die TK-Apothekerin. "Das ist bei akuten Erkältungen gewünscht, damit die Nasennebenhöhlen besser belüftet werden und sich nicht entzünden." Bei einer zu langen Anwendungsdauer trete allerdings ab etwa einer Woche genau das Gegenteil ein. Der abschwellende Effekt lässt nach, die gereizte Nasenschleimhaut schwillt stark an und lässt kaum noch Atemluft durch. "Es kommt dann zu einem regelrechten Teufelskreis aus einer höheren Nasenspraydosis gegen die verstopfte Nase und einer dadurch verursachten stärkeren Schwellung der Nasenschleimhaut", so Battmer. Der intensive Einsatz des Nasensprays trockne außerdem die Schleimhäute aus und der Geruchssinn leide unter der chemischen Dauerattacke.

Als Ausweg aus dem Teufelskreis empfiehlt die TK-Apothekerin das Nasenspray schrittweise niedriger zu dosieren. Vom Spray für Erwachsene sollten die Menschen erst auf das Kinder- dann auf das Säuglingsspray wechseln, bevor sie das Spray ganz absetzen. "Am besten entwöhnen die Menschen zuerst eine Nasenseite, und wenn sie sich nach ein bis zwei Wochen erholt hat, können sie auch bei dem anderen Nasenloch auf das Spray verzichten", erklärt Battmer. "So fällt den Menschen der Verzicht leichter, als wenn sie das Mittel auf einen Schlag absetzen." Sollte dieser Weg nicht funktionieren, rät Battmer dringend zum Arztbesuch. Die Apothekerin: "Beim Einsatz von Nasenspray über einen langen Zeitraum kann es auch zu schweren Schäden in der Nase kommen, die von einem Arzt behandelt werden müssen."

Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der TK 1.000 Menschen per Telefon repräsentativ befragt.



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