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09.10.2008 - dvb-Presseservice

Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober 2008: Beispielhaftes Projekt soll psychisch Kranken helfen

Hamburg, Oktober 2008. Die Depression zählt heute zu den häufigsten seelischen Krankheiten. Schätzungen zufolge sind allein in Deutschland etwa vier Millionen Menschen betroffen. Ein wichtiger Teil der Therapie können Patientenschulungen sein. Die Techniker Krankenkasse (TK) fördert daher ein Projekt des der Selbsthilfe verpflichteten, gemeinnützigen Vereins "Deutsches Bündnis gegen Depression", das depressiv erkrankte Patienten unterstützen soll. In dem auf ein Jahr angelegten Projekt werden einheitliche, wissenschaftlich anerkannte und in der Praxis bewährte Standards für spezielle Patientenschulungen sowie laienverständliche Informationsmaterialien über die Krankheit entwickelt. Bei der Psychoedukation, wie Fachleute sagen, treffen sich Betroffene regelmäßig in einer von einem Arzt geleiteten Gruppe und werden darüber informiert, was eine Depression ist, was sie selbst aktiv tun können, um wieder gesund zu werden und Rückfälle zu vermeiden. Das Besondere des Projekts "Psychoedukation bei Depression", für das die TK im Rahmen der Selbsthilfeförderung rund 110.000 Euro bereitstellt: Von Anfang an steuern Ärzte und Patienten praktische Erfahrungen bei. Zudem begleitet die TK alle Projektschritte.

"Bei vielen organischen Erkrankungen ist die Patientenschulung bereits ein bewährter Baustein in der Therapie. Auch Patienten mit einer Gemütskrankheit fragen Gruppentermine immer stärker nach", erläutert Immanuel Lütjohann, Fachreferatsleiter Versorgungsmanagement bei der TK, anlässlich des Internationalen Tags der seelischen Gesundheit am 10. Oktober. Bislang fehlen jedoch einheitliche, wissenschaftlich evaluierte und in der Praxis bewährte Materialien für depressiv Erkrankte. Das "Deutsche Bündnis gegen Depression" erarbeitet nun einen Leitfaden für Ärzte, eine laienverständliche Patientenbroschüre und einen Flyer, der die Grundsätze der Schulungen erklärt.

"Alle Materialien entstehen nicht einfach am grünen Tisch, sondern Wissenschaftler arbeiten Hand in Hand mit Ärzten, Patienten, Angehörigen und Selbsthilfegruppen," sagt Lütjohann. Dazu führen die Projektmitarbeiter Interviews mit Ärzten, die bereits Gruppen mit Betroffenen geleitet haben. Zudem sprechen sie mit Patienten und Angehörigen, die an einer Patientenschulung teilgenommen haben. Alle Aussagen werden aufgezeichnet und wissenschaftlich ausgewertet. Ziel sind praxistaugliche Materialien. Bei dem Ärzte-Leitfaden soll es beispielsweise darum gehen, wie groß die Gruppe sein sollte, wie häufig und in welchen Abständen sich die Teilnehmer treffen und wie die Informationen am besten vermittelt werden. Später erhalten auch die Ärzte und Patienten, die an integrierten Versorgungsprojekten der TK teilnehmen, alle Materialien. "Das Projekt verzahnt so auf beispielhafte Weise Selbsthilfe und integrierte Versorgung", lobt Lütjohann.

Häufig wird bei depressiv Erkrankten das Seelenleiden sehr spät erkannt und unzureichend behandelt. Informierte Patienten, die sich als Partner des Arztes und als "Experten in eigener Sache" verstehen, akzeptieren ihre Diagnose eher und tragen ihre Therapie besser mit. Dadurch kann die Krankheit erfolgreicher behandelt werden. Um Betroffenen einen unnötigen Leidensweg zu ersparen, hat die TK zahlreiche Projekte im Rahmen der integrierten Versorgung vereinbart, darunter das "Versorgungsnetz Depression" und das Projekt "Internetbrücke", das psychosomatisch Erkrankte nach einem Klinikaufenthalt online begleitet und hilft, Rückfälle zu vermeiden.

Die TK fördert die Selbsthilfe insgesamt in diesem Jahr mit rund 3,5 Millionen Euro.



Frau Gabriele Baron
Tel.: 040 - 6909 -1709
Fax: 040 - 6909 -1353
E-Mail: Gabriele.Baron@TK-online.de

Techniker-Krankenkasse
Bramfelder Str. 140
22305 Hamburg
http://www.tk-online.de