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22.06.2007 - dvb-Presseservice

Talanx-Konzern schließt 2006 mit Rekord ab

  • EBIT liegt mit 1,3 Mrd. € erstmals über der Eine-Milliarde-Euro-Grenze,trotz 166 Mio. € Integrationsaufwand für Gerling
  • Bruttoprämieneinnahme (inkl. Sparbeiträge) steigt insbesondere durch die zeitanteilige Erstkonsolidierung von Gerling um 25,6 % auf 19,4 Mrd. €
  • Der Anteil der Erstversicherungsprämien am Portefeuille steigt um 10,6 %- Punkte
  • Anzahl der Verträge in der Erstversicherung erstmals über 20 Mio. Stück
  • Integration der Gerling-Gesellschaften weit fortgeschritten
  • Marktanteil in der Lebensversicherung wieder deutlich erhöht
  • Start der Bancassurance in Russland und in der Türkei im Herbst

Der Talanx-Konzern hat das Jahr 2006 erfolgreich abgeschlossen. Mit der Bestmarke beim operativen Ergebnis von knapp 1,3 Milliarden Euro lag er beim EBIT zum ersten Mal über der Eine- Milliarde -Euro-Grenze. Das gute Abschneiden beim operativen Ergebnis ist besonders erfreulich angesichts eines Aufwands von 166,3 Mio. € für die Gerling-Integration. Andererseits sorgte der Erwerb von Gerling für einen entscheidenden Wachstumssprung der Bruttoprämieneinnahmen auf 19,4 (15,4) Mrd . €. Dies entspricht einer Verdoppelung der Bruttoprämien in sieben Jahren. Bei der Vertragsanzahl in der Erstversicherung wurde die Verdoppelung sogar innerhalb von drei Jahren erreicht: Mit 20,8 Millionen Verträgen überschritt sie 2006 erstmals die 20-Millionen-Grenze.

Sowohl in Hinsicht auf das EBIT als auch auf die Entwicklung des Portefeuilles der Gruppe zeigte n die mit der Akquisition von Gerling verfolgten Ziele bereits im ersten Jahr die gewünschten Resultate.

Auch aus strategischer Sicht war 2006 erfolgreich. Konzernchef Herbert K. Haas: „Wir haben nach der Übernahme von Gerling eine Konzernstruktur, die den Herausforderungen eines internationalen Vers icherungsmarktes gewachsen ist. Die einstmals einseitige Risikoexponierung mit der Gefahr starker Ergebnisschwankungen ist überwunden, der Ergebnisbeitrag der einzelnen Segmente ist besse r ausbalanciert, der Beitrag der Erstversicherung zum EBIT nimmt kontinuierlich zu .“

Bei der Integration der Gerling-Gesellschaften hat der Konzern mittlerweile den größten Teil der Strecke zurückgelegt. Haas: „Nach dem erfolgreichen Squeeze-out und der Einigung mit dem Konzernbetriebsrat auf einen Sozialplan haben wir wichtige Meilensteine erreicht, auch wenn noch anspruchsvolle Aufgaben vor uns liegen.“ Dabei handelt es sich um zwei große Maßnahmen: die Standortzusammenführungen von HDI-Gerling Leben und Aspecta sowie HDI-Gerling Sach.

Die Marktentwicklung im laufenden Jahr beurteilt Haas zurückhaltend: „In vielen Bereichen wird der Wettbewerb intensiver mit der Folge von Prämienabrieben. Das veranlasst uns, jeweils segmentspezifisch konsequentes Zyklusmanagement zu betreiben, also kritisch und selektiv zu zeichnen und wenn es nötig sein sollte, in Teilbereichen auch Marktanteilsverluste in Kauf zu nehmen.“

Auf Basis einer langfristigen, exklusiven Kooperation mit der Citibank startet der Talanx-Konzern Bancassurance-Aktivitäten in den Wachstumsmärkten Russland und Türkei. Dazu werden derzeit 100%ige CiV-Tochtergesellschaften aufgebaut, die CiV Life in Moskau und die CiV Hayat Sigorta in Istanbul. Der Geschäftsstart ist für Herbst vorgesehen. Beide Gesells chaften starten jeweils mit rund 50 Mitarbeitern.

Talanx-Konzern 2006

Beim Jahresabschluss 2006 sind zwei Besonderheiten zu beachten : Zum einen ging das Ergebnis der Gerling -Gesellschaften nur anteilig für die letzten drei Quartale in die Gewinn- und Verlustrechnung ein. Zum anderen wurden mit Wirkung zum 31. Dezember 2006 in Anlehnung an Verantwortungsbere iche im Vorstand Änderungen in der Konzernsegmentierung vorgenommen, mit der Folge deutlicher Verschiebungen zwischen Erst- und Rückversicherungssegmenten. Die Vorjahreszahlen wurden angepasst und stimmen daher nicht mit den im Vorjahr veröffentlichten Zahlen überein. Diese Neugliederung in der Segmentierung erfolgt bereits im Hinblick auf die künftigen IFRSAnforderungen.

Geschäftsverlauf

Die Bruttoprämieneinnahmen (inkl. Sparbeiträge) des Konzerns stiegen insbesondere durch die Erstkonsolidierung von Gerling um 25,6 % auf 19.367,8 (15.418,0) Mio. €. Aber auch ohne die Gerling –Gesellschaften konnte die Gruppe deutlich zulegen, insgesamt um 5,2 %.

Deutlich gesunken ist die kombinierte Schaden/Kostenquote (Combined Ratio): Nachdem sie 2005 belastet durch extreme Naturkatastrophen bei 104,4 % gelegen hatte, erreichte der Konzern 2006 für das Schaden/Unfall-Erst- und Schadenrückversicherungsgeschäft eine Combined Ratio von 96,0 %. Die Netto -Großschadenbelastung 2006 war moderat, im Hurrikanjahr 2005 lag sie bei über 1 Mrd. €. Die bereinigte Schadenquote der beiden Segmente sank um 7,8 Prozentpunkte auf 71,0 %. Die Kostenquote verminderte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 25,0 (25,6) %.

Die Zahl der Erstversicherungsverträge insgesamt stieg um 58,8 % auf 20,8 Mio. Verträge . Hauptfaktoren sind neben Gerling mit knapp über 6 Millionen Verträgen die in Brasilien erworbene Gesellschaft HSBC Seguros und die im Sommer 2006 erworbene türkische Gesellschaft HDI Sigorta. Unter den Auslandsgesellschaften kann besonders die italienische Gesellschaft hohe organische Steigerungsraten vorweisen, vor allem in der Lebensversicherung.

Das Volumen der Kapitalanlagen stieg um 55,6 % auf 65.937,8 (42.366,3) Mio. €. In fast allen Segmenten erzielte der Konzern eine beträchtliche Verbesserung des EBIT, insgesamt wurde daraus ein Rekordergebnis. Die Eigenkapitalrendite liegt bei 11,7 (8,0) % nach Steuern.

Integration der Gerling-Gesellschaften weit fortgeschritten

Nach dem im Mai erfolgreich durchgeführten Squeeze-out der Minderheitsaktionäre der Gerling -Konzern Allgemeinen und den großen Fortschritten in den Verhandlungen mit den betriebsrätlichen Gremien zu Sozialplan und Interessenausgleichen ist die Integration von Gerling in den Talanx-Konzern weit vorangekommen. Haas: „Wenn man bedenkt, dass wir erst nach dem Closing, also erst vor knapp 13 Monaten mit der operativen Umsetzung der bisher größten Versicherungsübernahme in Deutschland beginnen konnten, sind wir mit dem derzeitigen Integrationsstand sehr zufrieden.“ Gesellschaftsrechtlich wird die Zusammenführung im Herbst 2007 vollendet sein. Mit dem Umzu g der Mitarbeiter bei AmpegaGerling nach Köln im Mai ist die Integration in diesem Segment abgeschlossen. Bei HDI-Gerling Leben und Aspecta wird die Zusammenführung mit den Umzügen bis zum Herbst erledigt sein . Im Bereich Sachversicherung beginnen die Umzüge noch in diesem Sommer und werden schrittweise bis Sommer 2008 beendet sein. Im Ausland arbeiten Mitarbeiter bereits an neun von zwölf Standorten zusammen.

Erstversicherung Schaden/Unfall

Die gebuchten Bruttoprämien des Segments stiegen um 51,5 % auf 5.313,2 (3.507,3) Mio. €. Bereinigt um den Beitrag der Gerling - Gesellschaften ergibt sich immer noch ein Anstieg von 8,5 % oder 297,3 Mio. €. Werden die Gerling -Gesellschaften auch für das Vorjahr voll berücksichtigt, erzielte das Segment ein Wachstum um 4,9 %. Dagegen erwartet die Branche in Deutschland für den Markt der Schaden - und Unfallversicherung einen Rückgang um 0,9 %.

Sowohl in der Versicherung von Industriekunden als auch in der Privatkundenversicherung gewinnen die Auslandsmärkte an Gewicht.

Die Combined Ratio erhöhte sich auf 92,6 (91,3) %. Der Grund liegt im Wesentlichen in der Anpassung des Reservierungsniveaus bei der Gerling -Konzern Allgemeinen (GKA) an Standards im Talanx-Konzern. Bereinigt läge die Combined Ratio bei 87,4 %. Das Segment-EBIT stieg um 3,8 % auf 352,9 (339,8) Mio. €.

Erstversicherung Leben

Das Segment Erstversicherung Leben mit den Geschäftsfeldern „Leben“ sowie „Bank- und Postkooperationen“ hat seine Bruttobeitragseinnahmen um 66,0 % auf 4.922,0 (2.964,3) Mio. € gesteigert – erneut die stärkste Steigerung aller Konzernsegmente. Für diesen Sprung sorgte insbesondere die Gerling-Akquisition. Ohne die Gerling –Gesellschaften lag das Wachstum bei 10,8 %. Das Gewicht der Lebensversicherung im Konzern hat durch diese Entwicklung zugenommen; ihr Anteil am Portefeuille stieg von 18,4 % auf 24,4 %.

Unterstellt man die volle Zugehörigkeit von Gerling zu Talanx für 2005 und 2006, beträgt das Wachstum 10,2 %. Für den deutschen Lebensversicherungsmarkt inklusive Pensionskassen und Pensionsfonds wird eine Steigerung der gebuchten Bruttoprämien um 4,1 % erwartet. Somit hat die Gruppe ihren Marktanteil wieder deutlich erhöht.

Im Neugeschäft ohne Zusatzversicherungen insgesamt stieg die Beitragssumme um 16,6 % auf 16,3 (14,0 ) Mrd. €. Die Anzahl der Verträge ohne Zusatzversicherungen erhöhte sich um 11 % auf knapp eine Million, der Bestand ohne Zusatzversicherungen wuchs um insgesamt 5,9 % auf 6,7 Mio. Stück.

Besonders erfolgreich wuchs das Geschäftsfeld Bank- und Postkooperationen. Gemessen an der Beitragssumme des Neugeschäfts erzielten die Gesellschaften einen Zuwachs von etwa 30 % auf 7,3 Mrd. €. Die HDI-Gerling Leben -Gruppe inklusive der Marke Aspecta erzielte eine Steigerung von etwa 10 % auf 9,0 Mrd. €. Innerhalb dieser Gruppe konnte insbesondere die HDI-Gerling Lebensversicherung AG mit einem Plus von 31 % bei der Beitragssumme sehr erfreulich zulegen. Damit ist Talanx in der Lebensversicherung mit über 16 Mrd. € Beitragssumme und gebuchten Bruttobeiträgen von fast 5 Mrd. € einer der großen Anbieter am Markt.

Auch das EBIT entwickelte sich äußerst positiv und erhöhte sich um 83,4 % auf 101,2 (55,2) Mio. €. Damit hat die Gruppe in diesem Segment erstmals die 100 -Millionen -Euro-Marke überschritten.

Schaden-Rückversicherung

Obwohl die Spitzenrisiken im hoch exponierten Naturkatastrophengeschäft reduziert wurden, erreichte die gebuch te Bruttoprämie des Segments mit 7.143,4 (7.243,4) Mio. € nahezu den Vorjahreswert (-1,4 %). Der Selbstbehalt erhöhte sich um knapp 6 Prozentp unkte auf 82,0 (76,1) %, die verdiente Nettoprämie stieg daher um 2,9 % auf 5.637,9 (5.481,2) Mio. €.

Das Schadenaufkommen war im Gegensatz zu den beiden Vorjahren deutlich unterdurchschnittlich, die Netto-Großschadenbelastung lag deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 8 % der Nettoprämie. Die Combined Ratio verringerte sich auf 98,0 (109,4) %. Das Kapitalanlageergebnis stieg dank eines hohen versicherungstechnischen Cashflows um 7,5 % auf 937,1 (871,6) Mio. €. Auch das EBIT erhöhte sich signifikant auf 824,8 (32,9) Mio. €.

Personen-Rückversicherung

In dem für das Segment sehr positiv verlaufenen Geschäftsjahr 2006 stieg die gebuchte Bruttoprämie um 15,2 % auf 2.793,6 (2.425,1) Mio. €. Durch eine Ende 2005 am Kapitalmarkt platzierte Verbriefung von Risiken sank die Selbstbehaltsquote gegenüber dem Vorjahr um 7,4 Prozentpunkte auf 85,4 %. Die verdiente Nettoprämie betrug damit 2.373,3 (2.257,6) Mio. € – ein Plus von 5,1 % gegenüber dem Vorjahr. Das EBIT des Segments stieg 2006 wiederum deutlich auf 139,3 (93,5) Mio. € (+49,0 %).

Finanzdienstleistungen

Die verwalteten Kapitalanlagen, die Basis des Segments, wuchsen um 70,6 % auf 63,2 (37,1) Mrd. €. Unter Einberechnung der Gerling - Kapitalanlagen per Ende 2005 (24,8 Mrd. €) beläuft sich die Steigerung auf 2,3 %. Mit der Akquisition von drei weiteren Mandaten konnte Am7 pegaGerling Investment GmbH ihre Position als Outsourcing –Partner für kleine und mitte lgroße Erstversicherer verbessern, das Volumen der verwalteten Ka pitalanlagen in diesem Bereich erhöhte sich auf 2,3 (1,7) Mrd. € in 18 Portfolios. Insgesamt stieg das EBIT des Segments wieder deutlich, und zwar um 55,2 % auf 55,0 (35,4) Mio. €.

Ausblick auf das Jahr 2007

Zu beachten ist, dass die Gerling-Gesellschaften 2006 nur anteilig in den Konzernabschluss eingingen ; ein Großteil der Steigerung in den Bruttoprämien ist auf die erstmals ganzjährige Einbeziehung von Gerling zurückzuführen.

Im Segment Erstversicherung Schaden/Unfall wird eine Steigerung der Prämieneinnahmen um 18% erwartet, die in der Hauptsache auf die erstmals ganzjährige Berücksichtigung von Gerling zurückzuführen ist. Ohne diesen Effekt ergäbe sich vor dem Hintergrund des wettbewerbsintensiven Marktumfelds in Deutschland ein leichter Prämienrückgang. Das EBIT wird auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.

Bei den Bruttoprämien im Segment Erstversicherung Leben plant die Gruppe eine Erhöhung um 10,7 %, die hauptsächlich aus der erstmals ganzjährigen Berücksichtigung von Gerling rührt. Beim EBIT erwartet das Segment eine überproportionale Steigerung um 41,7 %.

Die Prämienentwicklung im Segment Schaden-Rückversicherung ist durch den Verkauf der Praetorian Financial Group beeinflusst. Ohne diesen Effekt ergibt sich ein leichter Prämienrückgang. Die Personen- Rückversicherung rechnet mit einem Plus von 12 % bis 15 % bei den Bruttoprämien.

Die verwalteten Kapitalanlagen, Basis des Segments Finanzdienstleistungen, werden sich voraussichtlich leicht auf 64,1 Mrd. € erhöhen. Die AmpegaGerling-Gesellschaften und die Protection Re generieren daraus ein EBIT das 14 % über dem des Vorjahres liegt.

Insgesamt erwartet die Gruppe einen leichten Anstieg der Bruttoprämieneinnahmen um 1,4 %. Das EBIT der Gruppe soll um 5,4 % auf ca. 1,4 Mrd. EUR steigen. Die Eigenkapitalrendite wird etwa einen halben Prozentpunkt über dem Vorjahr und damit im Zielkorridor erwartet.



Herr Thomas von Mallinckrodt
Tel.: 0511/3747-2020
Fax: 0511/3747-2025
E-Mail: thomas.mallinckrodt@talanx.com

Talanx AG
Riethorst 2
30659 Hannover
www.talanx.com

Der Talanx-Konzern ist mit erwarteten Prämieneinnahmen von rund 14,8 Mrd. € für 2005 die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe. Talanx arbeitet als Mehrmarken-anbieter. Dazu zählen HDI mit Versicherungen für Privatkunden und Industrie, Hanno-ver Rück, einer der weltweit größten Rückversicherer, der Versicherer für unabhängige Vermittler Aspecta, die auf Bankenvertrieb spezialisierten CiV und PB Versicherungen und Neue Leben sowie Ampega als Fondsanbieter und Vermögensverwalter. Die Gruppe ist tätig in den Segmenten Erstversicherung Schaden/Unfall, Erstversicherung Leben, Schaden-Rückversicherung, Personen-Rückversicherung sowie Finanzdienst-leistungen. Der Konzern mit Sitz in Hannover ist in 150 Ländern aktiv und beschäftigt derzeit weltweit ca. 10.000 Mitarbeiter. Unter den größten europäischen Versiche-rungsgruppen wuchs Talanx in den letzten Jahren am schnellsten. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s bewertet die Finanzkraft der Talanx mit einem AA /watch neg. (excellent).