Anzeige
03.12.2009 - dvb-Presseservice

Talanx lässt Finanzkrise hinter sich

- Gebuchte Bruttoprämien: +8,2 % - Kapitalanlageergebnis: +65,5 % - EBIT: +121,1 % - Konzernergebnis: +178,6 % - Eigenkapitalrendite: 13,2 % - Umstrukturierung des Konzerns stärkt Wettbewerbsfähigkeit - Auslandsexpansion macht weitere Fortschritte

Für das Geschäftsjahr 2009 erwartet der Talanx-Konzern ein Er­gebnis in der Größenordnung der Jahre vor der Finanzkrise. Kon­zernchef Herbert K. Haas zeigte sich mit dem Geschäftsjahr zu­frieden: „Talanx ist im Ergebnis wieder auf dem Niveau des Jahres 2007 angekommen, und das war ein gutes Ergebnis. Wir haben zwar ein Jahr verloren, aber andererseits hat die Finanzkrise ge­zeigt, dass der Konzern selbst schwere Stürme gut übersteht: Der Talanx-Konzern verfügt nach wie vor über eine sehr solide Fi­nanzkraft.“

Haas sieht die weltweite Finanzmarktkrise für die Versicherungs­branche zwar größtenteils ausgestanden, die Nachwirkungen ins­besondere auf die Realwirtschaft seien allerdings noch eine Zeit lang zu spüren, sowohl auf den Kapitalmärkten als auch bei der Zurückhaltung der Kunden. Vor allem das niedrige Zinsniveau stelle wie die hohen Volatilitäten die gesamte Branche vor beson­dere Herausforderungen.

Nach der schnellen und erfolgreichen Integration von Gerling stellt sich Talanx im Erstversicherungsgeschäft organisatorisch neu auf. Ziel ist eine Struktur, mit der der Konzern flexibel auf Än­derungen im Markt reagieren kann. Haas: „Mit der Neuausrichtung der Konzernsegmente nach Kundengruppen will Talanx gleichzei­tig die Voraussetzungen für mehr Wachstum und größere Effizienz schaffen.“ In der Erstversicherung wird der Konzern zukünftig mit den drei Ressorts Industriegeschäft weltweit, Privatkundenge­schäft Deutschland und Privatkundengeschäft Ausland arbeiten. Das Ressort Rückversicherung ist von der Umstrukturierung nicht betroffen.

Neben einem teilweise sehr deutlichen organischen Wachstum kann der Konzern mit dem Markteintritt in Mexiko und Indien 2009 auch im Auslandsgeschäft weitere Fortschritte melden. Auch die Kooperation mit Swiss Life entwickelt sich erwartungsgemäß.

Erwartung Talanx-Konzern 2009

Bei der Erwartungsrechnung 2009 des Konzerns handelt es sich um hochgerechnete Zahlen auf Basis der Quartalsabschlüsse. Sie steht unter dem Vorbehalt, dass bis zum Jahresende keine außergewöhnliche Entwicklungen auf den Kapitalmärkten sowie größere Naturkatast­rophen eintreten.

Die gebuchte Bruttoprämie inklusive der Sparbeiträge aus der fonds­gebundenen Lebens- und Rentenversicherung wird mit einer Steige­rung um 8,2 % auf 20,6 (im Vorjahr 19,0) Mrd. € erwartet. Der Zuwachs stammt aus der Rückversicherung, insbesondere aus der Übernahme des amerikanischen ING-Lebensversicherungsportfolios.

Die Anzahl der Verträge wird um 2,5 % auf 22,4 (21,9) Mio. Stück an­steigen. Zum Wachstum der Vertragsstückzahl haben in der Hauptsa­che die Auslandsgesellschaften beigetragen.

Aufgrund höherer Selbstbehalte in den Segmenten Schaden/Unfall­Erstversicherung, Schaden-Rückversicherung und Personen-Rück­versicherung wächst die verdiente Nettoprämie um 14,0 % auf 17,0 (14,9) Mrd. €.

Steigende Schaden-/Kostenquoten sowohl in der Schaden-Rückversicherung als auch in der Schaden/Unfall-Erstversicherung führen zu einer erhöhten kombinierten Schaden-/Kostenquote insge­samt. Sie steigt um 2,6 Prozentpunkte auf 97,8 (95,2 %).

Das Kapitalanlageergebnis steigt deutlich um 65,5 % auf 2,7 (1,6) Mrd. €. Nach den hohen Abschreibungen und Abgangsverlusten des Vorjahres, die der Finanzkrise geschuldet waren, fallen im laufenden Jahr deutlich geringere Wertberichtigungen an, zudem gibt es Wertauf­holungen.

Das EBIT wird in Höhe von rd. 1,4 (0,6) Mrd. € erwartet, dies entspricht einer Steigerungsrate von 121,1 %. Das Konzernergebnis nach Steu­ern und Minderheitsanteilen wird sich voraussichtlich auf 522 (187) Mio. € belaufen. Dies entspricht einer Eigenkapitalrendite von 13,2 % (5,1 %).

Umstrukturierung des Konzerns geht zügig voran

Die im September gestartete Umstrukturierung des Talanx-Konzerns betrifft nur den Erstversicherungsbereich. Sie zielt auf Wachstum und Effizienzsteigerung. Während Industrieversicherung und das ausländi­sche Privatkundengeschäft eine klare Expansionsstrategie verfolgen sollen, will der Konzern im deutschen Privatkundengeschäft durch die Bündelung der Kräfte wettbewerbsfähige Kostenquoten erreichen und Marktanteile zurückgewinnen. Die Effizienz insgesamt soll – neben anderen Maßnahmen – vor allem durch eine Straffung der Konzern­struktur verbessert werden. Dadurch will Talanx einerseits die Komple­xität reduzieren, andererseits zentrale Funktionen im Konzern stärker bündeln.

„Hau ptstoßrichtung dieser Umstrukturierung ist profitables Wachstum“, betont Haas, „es geht nicht um einen breit angelegten Abbau von Stel­len“. „Unser Ziel ist es, mittelfristig unter die zehn größten Versiche­rungsgruppen in Europa zu kommen“, fügt er hinzu. Derzeit stehe Ta­lanx auf Platz 14.

Mittlerweile hat der Aufsichtsrat der Talanx AG der Neuordnung und Neustruktur der Vorstandsressorts zugestimmt. Dr. Christian Hinsch, den die Aufsichtsräte der Talanx AG und des HDI V.a.G. mit sofortiger Wirkung zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Talanx AG bzw. des HDI V.a.G. berufen haben, verantwortet künftig das Ressort Industrieversicherung weltweit. Dr. Heinz-Peter Roß übernimmt die Zuständigkeit für Retail Deutschland. Noch nicht entschieden ist die Besetzung des Ressorts Retail Ausland. Unverändert sind die Bereiche Herbert K. Haas, Vorstandsvorsitz, Dr. Immo Querner, Finanzen, Dr. Thomas Noth, IT, und Ulrich Wallin, Rückversicherung.

Für die stärkere Bündelung der Zentralfunktionen ist eine Servicege­sellschaft vorgesehen, die neben den Spezialdienstleistern wie AmpegaGerling oder Protection Re allgemeine Querschnittsfunktionen wie beispielsweise Rechnungswesen, Personal und Inkasso bündeln und so einheitlichen Service bieten soll. Sitz dieser Servicegesellschaft wird Hannover sein, mit Niederlassungen an den Standorten Köln, Hamburg und Hilden. Der Umbau soll zu wesentlichen Teilen bis Ende 2011 abgeschlossen sein.

Auslandsgeschäft weiter auf Wachstumspfad

Erneut kann der Talanx-Konzern Fortschritte im Auslandsgeschäft ver­zeichnen. So erwarb die HDI-Gerling Sachgruppe zu Jahresbeginn ein Unternehmen in Mexiko, das seit dem 1. Oktober 2009 als HDI Segu­ros Mexiko zum Konzern gehört. Die Gesellschaft ist vorwiegend in der Kraftfahrtversicherung tätig und erzielt Prämieneinnahmen von ca. 50 Mio. €. In Indien unterzeichnete die HDI-Gerling Sachgruppe ein Joint Venture mit dem Finanzunternehmen Magma Fincorp Limited zum Verkauf von Versicherungsprodukten für den indischen Markt. Aber auch organisch konnte der Konzern im Ausland zulegen, so in Brasilien. Die dortige HDI Seguros ist mittlerweile der fünftgrößte Auto­versicherer des Landes, seit Kurzem hat die Gesellschaft über eine Million versicherte Fahrzeuge im Bestand.

Kooperation mit der Swiss Life macht Fortschritte

Nachdem im Sommer 2009 Arbeitsgruppen von Swiss Life und Talanx damit begonnen hatten, Felder für eine engere Zusammenarbeit zu sondieren, schreitet die Arbeit zur Zufriedenheit beider Partner voran.

So konnten in der Lebensrückversicherung Teilbereiche bestimmt wer­den, in denen ein deutlicher Ausbau der Zusammenarbeit fruchtbar erscheint. Ausgelotet wird darüber hinaus, wie gemeinsame Aktivitäten auf den Gebieten Pensionsmanagement, Restschuldversicherung, in gemeinsamen Märkten wie Luxemburg und Liechtenstein, oder bei Produkten wie Variable Annuities aussehen könnten. Nachdem nun­mehr einzelne Produkte aus dem Talanx-Konzern bei AWD den Best­Select-Status erhalten haben, entwickelt sich die Vertriebsleistung über die AWD-Gruppe zufriedenstellend. Erste Ergebnisse gibt es beim ge­genseitigen Vertrieb von Fonds.

Erwartung Jahresabschluss 2009 nach Segmenten Schaden/Unfall-Erstversicherung

Die gebuchten Bruttoprämien im Segment Schaden/Unfall-Erst­versicherung gehen um 4,4 % auf 5,6 (5,9) Mrd. € zurück. Der Rück­gang stammt zum Teil aus Währungskursveränderungen, zum Teil aus dem italienischen Markt, wo der Verkauf von Einmalprämienversiche­rungen stark zurückging (die italienische Gesellschaft verkauft aufgrund nicht vorhandener Spartentrennung auch Lebensversicherungen), und zum Teil aus dem Verkauf eines Versicherungsportefolios in Spanien. Ohne diese außerordentlichen Effekte bleiben die Bruttoprämien in diesem Segment nahezu unverändert (+0,1 %).

Die gebuchte Bruttoprämie im Auslandsgeschäft, das mittlerweile 46 % der Beiträge umfasst, verringert sich um 6,9 % auf 2,6 (2,8) Mrd. €. Bereinigt um Sondereffekte konnte das ausländische Schaden/Unfall­geschäft erneut wachsen und zwar um 2,6 %. Die Vertragsstückzahl steigt um 6,5 % auf 7,5 (7,1) Millionen Verträge.

Die verdienten Nettoprämien im Segment insgesamt verminderten sich um 3,4 % auf 3,7 (3,9) Mrd. €. Der Selbstbehalt steigt leicht auf 67,1 (66,7) %.

Das Kapitalanlageergebnis erhöht sich um 11,8 % auf 383 (342) Mio. €. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote steigt auf 98,9 (95,3) %. Da­durch reduziert sich das EBIT auf 198 (258) Mio. €.

Personen-Erstversicherung

Die gebuchten Bruttoprämien im Segment Personen-Erstversicherung sinken um 1,4 % auf 5,6 (5,7) Mrd. €. Dies liegt vornehmlich an den Folgen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise.

Das Kapitalanlageergebnis ist um 20,5 % gestiegen und liegt bei 1,2 (1,0) Mrd. €. Dies beeinflusst das EBIT, das um 25,6 % auf 196 (156) Mio. € steigt.

Das Neugeschäft im Segment insgesamt, gemessen am Annual Pre­mium Equivalent (APE), das sich aus den laufenden Prämien zuzüglich 10 % der Einmalprämien zusammensetzt, vermindert sich um 21 % auf erwartete 563 (713) Mio. €. Ohne den Effekt aus der in 2008 erfolgten Erhöhung der Riestertreppe vermindert sich das APE um 11,5 % auf erwartete 563 (637) Mio. €.

Während derzeit viele Gesellschaften im Markt stark von Einmalpro­dukten mit Kapitalisierungscharakter zu Lasten der Versichertenge­meinschaft profitieren, bietet der Talanx-Konzern derartige bankähnli­che Produkte nicht an.

Bei der Anzahl der Verträge (ohne Zusatzversicherungen) erwartet die Gruppe einen Anstieg um 2,6 % auf 8.605 (8.387) Tausend Stück. Der Großteil des Anstiegs stammt aus dem Auslandsgeschäft, das um 23,7 % zulegt und auf 955 (772) Tausend Verträge ansteigt.

Im Geschäftsfeld Lebensversicherung (HDI-Gerling Leben-Gruppe inkl. Aspecta) sinken die gebuchten Bruttoprämien einschließlich der Prämien aus der fondsgebundenen Lebensversicherung und der fondsgebundenen Rentenversicherung um 4,1 % auf 2,9 (3,0) Mrd. €. Der Bestand an Verträgen ohne Zusatzversicherungen sinkt leicht um 1,7 % auf 3,26 (3,31) Millionen Stück.

Der Neuzugang gemessen am APE wird mit einem Rückgang um 17,5 % auf 229 (278) Mio. € erwartet. Ohne den Effekt aus der Erhö­hung der Riestertreppe vermindert sich das APE um 11,7 % auf 229 (260) Mio. €.

Das Geschäftsfeld Bancassurance arbeitet über Kooperationen mit Bank- und Postpartnern sowie Sparkassen. Auch nach dem Eigentü­merwechsel bei der deutschen Citibank (zukünftig Targobank) läuft die Kooperation auf bewährter Basis unverändert weiter.

Die gebuchten Bruttoprämien steigen leicht um 1,6 % auf 2,7 (2,7) Mrd. €. Die Prämien im Neugeschäft sinken gemessen am APE um 23,2 % auf erwartete 334 (435) Mio. €. Ohne den Effekt aus der Erhö­hung der Riestertreppe vermindert sich das APE um 11,4 % auf 334 (377) Mio. €.

Schaden-Rückversicherung

Das Konzernsegment Schaden-Rückversicherung wird überwiegend von der Hannover Rück betrieben, unterscheidet sich aber vom gleich­namigem Hannover Rück-Geschäftsfeld einerseits durch zusätzliche Rückversicherungsaktivitäten des Talanx-Konzerns, andererseits durch unterschiedliche Bilanzierungs- und Bewertungswahl rechte, die auf Konzernebene ausgeübt werden.

Die gebuchte Bruttoprämie im Segment Schaden-Rückversicherung erhöht sich um 13,7 % auf 5,7 (5,0) Mrd. €. Dies ist insbesondere auf die Ratenerhöhung als Folge der Marktverhärtung zurückzuführen. Der Selbstbehalt erhöht sich auf 92,9 (89,0) %, und die verdiente Netto­prämie steigt um 21,9 % auf 5,2 (4,3) Mrd. €. In der kombinierten Scha­den-/Kostenquote wird ein Anstieg auf 97,0 (95,0) % erwartet.

Das Kapitalanlageergebnis steigt deutlich im Vergleich zum Vorjahr auf 516 (47) Mio. €. Das erwartete EBIT des Segments liegt voraussichtlich bei über 600 (121) Mio. €.

Personen-Rückversicherung

Auch hier gilt der Vorbehalt, dass insbesondere aufgrund unterschiedli­cher Bilanzierungs- und Bewertungsverhältnisse dieses Segment nicht mit dem der Hannover Rück verglichen werden kann.

Die gebuchten Bruttoprämien im Segment Personen-Rückversicherung steigen – zu großen Teilen aufgrund des Kaufs des ING-Portefolios – um 38,4 % auf 4,3 (3,1) Mrd. €; bereinigt um Währungskurseffekte be­trägt der Anstieg 39,6 %. Die verdiente Nettoprämie wird bei 4,0 (2,8) Mrd. € erwartet.

Das operative Ergebnis steigt deutlich an auf 413 (120) Mio. €.

Konzernfunktionen

Das Segment Konzernfunktionen enthält neben der Talanx AG und dem konzerninternen Rückversicherungsmakler Protection Re vor al­lem die Vermögensverwaltung. Diese Funktionen üben mehrere Ge­sellschaften unter der Dachmarke AmpegaGerling aus. Der Schwer­punkt liegt hier auf den operativen Töchtern des Talanx-Konzerns neben Dienstleistungen von AmpegaGerling für konzernfremde Dritte.

 




Herr Thomas von Mallinckrodt

Tel.: 0511/3747-2020
Fax:
E-Mail:


Frau Katrin Seubert

Tel.: 0511/37 47-20 26
Fax:
E-Mail:

Talanx AG
Riethorst 2
30659 Hannover
www.talanx.com

Über Talanx:

Der Talanx-Konzern ist mit erwarteten Prämieneinnahmen von rund 21 Mrd. € für 2009 die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe. Talanx arbeitet als Mehrmarkenanbieter; dazu zählen HDI, HDI-Gerling, Hannover Rück als einer der weltweit führenden Rückversicherer, Aspecta, CiV Versicherungen, PB Versicherungen, Neue Leben und der Finanzdienstleister AmpegaGerling. Der Konzern mit Sitz in Hannover ist in 150 Ländern aktiv. Die Ratingagentur Standard & Poor’s bewertet die Finanzkraft der Talanx mit A+/stable (very good).