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24.06.2008 - dvb-Presseservice

Talanx schließt 2007 mit Rekordergebnis ab

- EBIT +13 % auf 1,45 Milliarden € - Jahresüberschuss nach Steuern steigt auf 1 Milliarde € - Eigenkapitalrendite 13,1 % - Schaden/Unfall-Erstversicherung erstmals größtes Segment - Integration der ehemaligen Gerling-Gesellschaften weit fortgeschritten

Hannover, Juni 2008
Der Talanx-Konzern konnte das Geschäftsjahr 2007 erneut mit einem Spitzenergebnis abschließen. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 13 % auf 1,45 (1,29) Mrd. €. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern erhöhte sich um 1,4 %-Punkte auf 13,1 %. Besonders zufrieden zeigte sich Konzernchef Herbert K. Haas damit, dass der Konzern dieses Ergebnis trotz schwieriger Marktverhältnisse in Deutschland und einer Fülle interner Strukturmaßnahmen erzielen konnte: "Diese Ergebnisentwicklung reflektiert unsere sektorale und regionale Diversifikation sowie unsere disziplinierte Zeichnungspolitik."

Insbesondere das schnell wachsende Auslandsgeschäft gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Anteil der außerhalb Deutschlands gezeichneten Erstversicherungsprämie hat sich in den letzten fünf Jahren auf nunmehr 3,3 Mrd. € mehr als verdreifacht.

Ebenso entscheidend für die gute Ergebnisentwicklung sind laut Haas aber auch die strukturellen Fortschritte: "Wir werden, bis auf wenige Restarbeiten, noch in diesem Jahr die organisatorische Integration von Gerling abschließen. Damit sind wir in unserem Zeitplan. Was aber viel wichtiger ist: Wir haben in strategischer Hinsicht unser Ziel erreicht, uns im europäischen Wettbewerb dauerhaft eine chancenreiche Position zu sichern." Im Hinblick auf zukünftige Akquisitionen sagte Haas: "In Deutschland sind Zukäufe für uns nur noch in wenigen Fällen sinnvoll." Wachsen wolle Talanx im Ausland, und zwar im Privatkundengeschäft sowie in der Personen-Rückversicherung.

Talanx-Konzern 2007

Im Vergleich zum Vorjahr sind folgende Sondereffekte zu berücksichtigen: Während 2006 die Gerling-Gesellschaften nur mit drei Quartalen in der Konzernrechnung zu berücksichtigen waren, wurden sie 2007 für das gesamte Geschäftsjahr konsolidiert. Die BHW-Gesellschaften (BHW Lebensversicherung und BHW Pensionskasse) und die hinzu erworbenen 50 % an den PB Versicherungen wurden ab dem vierten Quartal einbezogen. Die Hannover Rück-Tochter Praetorian Financial Group hingegen wurde infolge ihrer Veräußerung zum 31. Mai 2007 nur noch für fünf Monate in den Geschäftszahlen des Konzerns berücksichtigt.

Die gebuchten Bruttoprämieneinnahmen inklusive der Sparbeiträge aus der fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherung verzeichneten mit -1,2 % einen leichten Rückgang auf 19,1 (19,4) Mrd. €. Bei gleich bleibenden Wechselkursparitäten hätte sich ein Bruttoprämienwachstum von 1 % ergeben. Neben der Entwicklung der Wechselkursparitäten führten die Beendigung einer Bankkooperation in Italien und die selektive Zeichnungspolitik in den Segmenten Schaden/Unfall-Erst­versicherung und Schaden-Rückversicherung zu Prämienrückgängen. Beide Segmente agieren in Zeiten weicher werdender Märkte strikt ertragsorientiert und nehmen dafür bewusst in Kauf, Marktanteile aufzugeben.

Die verdienten Nettoprämien gingen parallel zu den Bruttoprämien leicht um 0,8 % auf 14,9 (15,0) Mrd. € zurück.
Im Vergleich zum Vorjahr belastete eine gestiegene Anzahl von Großschäden das Konzernergebnis. So verursachte allein der Orkan "Kyrill" im Januar 2007 einen Nettoschaden in Höhe von 149 Mio. €. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote stieg auf 99,2 (96,1) %.

Mit einer Steigerung um 13 % auf 1,45 (1,29) Mrd. € erzielte der Konzern, trotz ergebniswirksamer Integrationskosten von 124 (145) Mio. €, das höchste EBIT seiner Geschichte. Im Steueraufwand in Höhe von 329 (438) Mio. € ist ein einmaliger latenter Steuerertrag in Höhe von 230 Mio. € (vor Anteilen anderer Gesellschafter) enthalten, der aus dem Unternehmensteuerreformgesetz 2008 resultiert.
Das Jahresergebnis belief sich auf 999 Mio. €. Nach Abzug der Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 522 Mio. € verbleibt ein Konzernergebnis, das um 21 % auf 477 (394) Mio. € anstieg. Die Umsatzrendite erhöhte sich um 1,1 %-Punkte auf 9,7 (8,6) %. Das Ziel, eine Eigenkapitalrendite von 750 Basispunkten über dem risikofreien Zins zu erzielen, hat der Konzern erneut übertroffen.

Die Vertragsstückzahl in der Erstversicherung im Konzern wuchs um 7 % auf 21 Millionen Stück.
In der strukturellen Entwicklung konnte der Talanx-Konzern neben der planmäßig verlaufenden Gerling-Integration 2007 einen weiteren Meilenstein im Geschäftsfeld Bancassurance erreichen: Der Erwerb von BHW Leben, BHW Pensionskasse und der restlichen 50 % der Anteile der PB Versicherungen von der Postbank sowie die Verlängerung der Vertriebskooperation mit der Postbank um weitere 15 Jahre bis ins Jahr 2022 stärken die Position des Talanx-Konzerns im wachstumsstarken Vertriebsweg Banken.

Konzernsegmente 2007

Leichte Veränderungen gab es beim Zuschnitt der Segmente. Grund dafür ist der von den IFRS (International Financial Reporting Standards) vorgeschriebene "Management Approach". Danach sollen externe und interne Berichterstattung möglichst identisch sein. Die Sachversicherer der Bancassurance-Marken, die im Wesentlichen Unfallversicherung betreiben, sind jetzt dem Segment Personen-Erstversicherung zugeordnet. Die italienische HDI Assicurazioni, die Schaden- und Unfallversicherung sowie Lebensversicherung betreibt, zählt nunmehr voll zum Segment Schaden/Unfall-Erstversicherung. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.
Nachdem 2006 die Zwischenholding-Struktur für das Geschäftsfeld Leben im Segment Personen-Erstversicherung umgesetzt worden war, folgte dieser Schritt 2007 für das Segment Schaden/Unfall-Erstversi­cherung in Form der HDI-Gerling Sach Serviceholding AG und mit Ablauf des Berichtsjahres auch im Geschäftsfeld Bancassurance über die direkt unter der Talanx AG angesiedelte Zwischenholding Proactiv. Hin­ter dieser Aufstellung steht das Prinzip, trotz der hohen Dezentralität des Konzerns jeden Bereich effizient und kostengünstig auszurichten.

Schaden/Unfall-Erstversicherung

Die gebuchten Bruttoprämien des nunmehr größten Konzernsegments stiegen um 7 % auf 6,0 (5,6) Mrd. €. Der Anstieg resultierte aus der erstmals ganzjährigen Berücksichtigung der Gerling-Gesellschaften 2007. Die Geschäftsentwicklung reflektiert zudem mehrere Einmal­effekte. Neben dem Auslaufen einer Bankkooperation der HDI Italien und dem Verkauf von Gerling at Lloyd\'s Ltd. hat sich die ertragsorientierte Zeichnungspolitik dämpfend auf das Prämienwachstum ausgewirkt. Aufwendungen für die Integration der Gerling-Sachgesellschaften waren ursächlich für den Anstieg der Combined Ratio auf 99,8 (92,7) % und den Rückgang im EBIT auf 240 (339) Mio. €.

Personen-Erstversicherung

Die gebuchten Bruttoprämien des Segments einschließlich der Sparbeiträge aus der fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherung überschritten mit 5,4 (4,6) Mrd. € erstmals die 5-Milliarden-Grenze. Prämiensteigernd wirkten die Einbeziehung der Gerling-Gesellschaften für das ganze Jahr sowie die erstmalig zeitanteilig voll zu konsolidierenden BHW-Gesellschaften und PB Versicherungen im vierten Quartal 2007. Das Segment-EBIT erhöhte sich um 15 % auf 128 (111) Mio. €.

Schaden-Rückversicherung

Die Schaden-Rückversicherung war 2007 das zweitgrößte Konzernsegment nach der Schaden/Unfall-Erstversicherung. Aufgrund des Verkaufs von Praetorian, geringerer Prämieneinnahmen bei den strukturierten Produkten und reduzierter Spitzenrisiken verringerte sich die gebuchte Bruttoprämie um 22 % auf 5,6 (7,1) Mrd. €. Bei konstanten Währungskursen, insbesondere des Euro gegenüber dem US-Dollar, hätte der Rückgang 18 % betragen. Der Selbstbehalt blieb mit 82,2 (82,0) % fast konstant. Die verdiente Nettoprämie reduzierte sich analog zur gebuchten Bruttoprämie um 18 % auf 4,6 (5,6) Mrd. €. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote netto stieg leicht auf 98,9 (98,2) %. Das EBIT mit 886 (813) Mio. € beinhaltet einen außerordentlichen Ertrag aus dem Verkauf der Praetorian Group von 179 Mio. €.

Personen-Rückversicherung

Die Bruttoprämieneinnahmen des Segments stiegen 2007 um 10 % auf 3,1 (2,8) Mrd. € und überschritten damit erstmals die Marke von 3 Mrd. €. Durch geringere Retrozessionen erhöhte sich die Selbstbehaltsquote auf 90,8 (85,4) %, sodass die verdiente Nettoprämie sogar um 18 % auf 2,8 (2,4) Mrd. € anstieg. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Berichtsjahr u. a. die Schwäche des US-Dollars und weiterer Währungen gegenüber der Bilanzwährung Euro einen dämpfenden Einfluss auf die Prämienentwicklung ausübte; bei unveränderten Währungskursen wäre die Prämiensteigerung um 3 %-Punkte höher ausgefallen. Das EBIT des Konzernsegments verzeichnete ein signifikantes Wachstum um 58 % auf 230 (146) Mio. €.

Finanzdienstleistungen

Grundlage des Geschäfts im Segment Finanzdienstleistungen sind die verwalteten Kapitalanlagen, deren Volumen sich 2007 um 4 % auf 65,7 Mrd. € erhöhte. Die konzernintern verwalteten Assets under Management stiegen um 754 Mio. €, und dies trotz des Verkaufs von Immobilien und des Wegfalls des Praetorian-Mandats nach dem Ausscheiden dieser Gesellschaft aus dem Konzern. Der Anstieg der verwalteten Kapitalanlagen sowie das erhöhte Platzierungsvolumen des konzerneigenen Rückversicherungsmaklers Protection Re führte zu einem Anstieg des EBIT um 10 % auf 60 (55) Mio. €.

Auslandsprivatkundengeschäft rückt stärker in den Fokus

Mit den jüngsten Akquisitionen des ukrainischen Schaden/Unfall-Versicherers Alcona und der ISE Chile Compañía de Seguros Generales S. A. verfolgt der Konzern konsequent seine Auslandsstrategie weiter. Im Rahmen der langjährigen Kooperation mit der Citibank in Deutschland starteten Anfang des Jahres zwei neue Joint Ventures mit der Citibank in Russland und in der Türkei. Damit erschließt sich das Talanx-Geschäftsfeld Bancassurance neben der seit fünf Jahren erfolgreichen Tätigkeit in Ungarn zwei weitere Erfolg versprechende Märkte.
Prinzip der Auslandsstrategie ist es, zu vertretbaren Preisen kleine oder mittelgroße Gesellschaften mit guten, markttypischen Vertriebsstrukturen und überdurchschnittlichen Wachstumschancen zu erwerben und dieses Geschäft organisch, über Kooperationen oder weitere Zukäufe auszubauen. Großer Wert wird dabei auf ein professionelles lokales Management mit entsprechender Marktkenntnis gelegt.

Als Erfolgsbeispiele nannte Haas die Entwicklungen der Konzerngesellschaften insbesondere in Brasilien, Österreich und Polen. In diesen Märkten sei der Konzern mit kleinen Einheiten gestartet und habe dort mittlerweile eine nennenswerte Marktposition erreicht. Die brasilianische Gesellschaft sei nach Prämieneinnahmen elftgrößter Schaden/Unfall-Versicherer und belege als Kfz-Versicherer sogar Platz 7 mit einem Marktanteil von 5,3 %. In Österreich rangiere die Gesellschaft nach Prämieneinahmen mittlerweile auf Rang 10 mit einem Marktanteil von 2,5 %, und die polnische Schaden/Unfall-Gesellschaft belege mit einem Marktanteil von 5,7 % momentan nach Prämien Platz 6 im polnischen Markt.

Die im Ausland erzielten Prämieneinnahmen haben sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht. Im Segment Schaden/Unfall-Erstversicherung erhöhten sie sich in diesem Zeitraum um 7 %-Punkte auf 2,8 Mrd. € 2007. Damit stammten im Berichtsjahr 46 % der Prämie dieses Segments aus dem Ausland. In der Personen-Erstversicherung erhöhte sich der Auslandsanteil in derselben Zeit um 5 %-Punkte auf 513 Mio. €, hier machte der Auslandsanteil der Prämie 2007 knapp 10 % aus.

Die Anzahl Verträge im Auslandsgeschäft insgesamt betrug 2007 7,1 Millionen Stück, 6,4 Millionen Verträge aus der Schaden- und Unfallversicherung und knapp 650 Tausend aus der Lebensversicherung. Seit 2002, damals stammten rund 2,6 Millionen Verträge aus dem Ausland, erhöhte sich die Anzahl der Verträge um 173 %.

Kennzahlen Talanx-Konzern 2007
Eckdaten der Ergebnisrechnung Konzern insgesamt - IFRS -

in Mio. € 2007 2006 +/- Vorjahr
Gebuchte Bruttoprämien 19.130 19.368 - 1 %
Verdiente Nettoprämien 14.895 15.019 - 1 %
Kombinierte Schaden- und Kostenquote der Schaden-Erst- und Rückversicherung1) 99,2 % 96,1 % + 3,1 %-Punkte
Kapitalanlageergebnis 2.702 2.516 + 7 %
Operatives Ergebnis (EBIT) 1.451 1.286 + 13 %
Jahresergebnis nach Steuern 999 727 + 37 %
Konzernergebnis nach Minderheitenanteilen 477 394 + 21 %
Eigenkapitalrendite nach Steuern2) 13,1 % 11,7 % + 1,4 %-Punkte
Kapitalanlagen (ohne Depotforderungen) 61.569 57.765 + 7 %

1) Unter Berücksichtigung erhaltener Depotzinsen
2) Konzernergebnis (nach Minderheitenanteilen) im Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital



Herr Thomas von Mallinckrodt
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0511/3747-2020

Talanx AG
Riethorst 2
30659 Hannover
www.talanx.com

Über Talanx: Der Talanx-Konzern ist mit Prämieneinnahmen von knapp 20 Mrd. € für 2007 die drittgrößte deutsche Versicherungsgruppe. Talanx arbeitet als Mehrmarkenanbieter; dazu zählen HDI, HDI-Gerling, Hannover Rück als einer der weltweit führenden Rückversicherer, Aspecta, CiV Versicherungen, PB Versicherungen, Neue Leben und der Finanzdienstleister AmpegaGerling. Der Konzern mit Sitz in Hannover ist in 150 Ländern aktiv. Die Ratingagentur Standard & Poor's bewertet die Finanzkraft der Talanx mit A+/stable (very good).