OBERNKIRCHEN. Schlank werden oder schlank bleiben. Dafür
würden vor allem junge Mädchen einiges tun. Viele der Teenager setzen Nikotin
ganz bewusst als Appetitzügler ein, um falschen Vorbildern aus den
TV-Casting-Shows nachzueifern. Ein Thema, dass auch die Krankenkassen sehr ernst
nehmen. So hat die BKK24 im Vorfeld des Welt-Nichtrauchertages einen Experten
eingeladen, der mit Teenagern, deren Lehrern und Eltern via Internet über den
lebensgefährlichen Trend diskutieren möchte.
Beschleunigte Herzfrequenz,
höherer Blutdruck, eine gesteigerte Darmfunktion und auf Grund dessen auch mehr
Energieverbrauch sind die in diesen Punkten durchaus gewollten Folgen des
Nikotinkonsums. 20 Zigaretten am Tag steigern den Umsatz um durchschnittlich 300
Kalorien und hemmen auf der anderen Seite den Appetit und das Hungergefühl. Hört
jemand mit dem Rauchen auf, verbessern sich sehr schnell das Geschmacks- und das
Geruchsempfinden und die Lust auf gutes Essen kommt zurück. Ist der frisch
gebackene Nichtraucher dann das Gleiche wie bisher, werden die dann
überschüssigen Kalorien als Fett im Körper abgelagert. Zwischen zweieinhalb und
drei Kilo mehr zeigt die Waage daher vorübergehend bei jedem dritten Mann und
jeder dritten Frau an, die sich die Zigaretten gerade abgewöhnt haben. Betroffen
davon sind vor allem solche Ex-Raucher, die ohnehin schon zu viele Kilos auf den
Rippen hatten oder zu starken Gewichtsschwankungen neigen.
Trotzdem sind
Zigaretten keine Diätpillen. Wissenschaftlich untersucht hat man das in den USA.
Ergebnis: 4.000 junge Amerikaner, die mit dem Rauchen angefangen haben, nahmen
über einen Zeitraum von sieben Jahren nicht weniger zu, als eine nicht rauchende
Vergleichsgruppe. Folge des fatalen Irrglaubens ist also, dass die meist
weiblichen Teenager statt der Kilos nur die eigene Gesundheit bekämpfen. Bis zu
140.000 Deutsche sterben jedes Jahr an den Folgen des Tabakkonsums. Kommt dazu:
Je früher jemand mit dem Rauchen beginnt, desto fataler sind die Folgen. Steckt
man sich schon als Teenager die erste Zigarette an, sinkt die Lebenserwartung um
mehr als zehn Jahre!
Doch soll man deshalb jemanden zum Nichtraucherkurs
schicken, der noch nicht einmal 20 Jahre alt ist? Zahlt das die Krankenkasse
oder macht man sich sogar einer Verletzung der Aufsichtspflicht schuldig, weil
man sein 13- oder 14jähriges Kind nicht am Rauchen hindern konnte? Welche
Argumente gibt es, gegen den vermeintlich coolen Qualm? Um diese und weitere
Fragen geht es in der Internet-Sprechstunde unter www.bkk24.de, zu der die
Krankenkasse im Vorfeld des Welt-Nichtrauchertages einlädt. Start der für alle
Interessenten offenen Gesprächsrunde ist am Freitag, 30. Mai, um 17.00 Uhr.
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