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19.03.2008 - dvb-Presseservice

Trügerische Shopping-Rente

BVK: Ein unsäglicher Marketingtrick

Nach Rechtsschutzversicherung und Kids & Klar, eine Unfallversicherung für Kinder, hat die ARAG, diesmal gemeinsam mit der Rheinland, die Altersvorsorge im Visier. Und wieder ist es ein Discounter, der das Angebot unters Volk bringen soll. Ab dem 27. März gibt es in den Plus-Filialen ein Päckchen mit dem Deutschlandrente-Starterpaket. „Damit wollen wir zeigen, dass Altersvorsorge nicht Konsumverzicht bedeuten muss. Die eigene Rente beim Einkaufen zu erhöhen, ist ein cleverer Anreiz für jeden, mehr für die Altersvorsorge zu tun“, so Hanno Petersen, Vorstandsmitglied der ARAG.

Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute, Michael H. Heinz, ist fassungslos: „Schon wieder wird versucht, ein Versicherungsprodukt zu verramschen, und dann auch noch eine Rentenversicherung, der angesichts der demographischen Entwicklung und der Situation der gesetzlichen Rentenversicherung eine grundsätzliche und überlebenswichtige Funktion zukommt. Der Slogan „Shoppen für die Rente“ ist gedankenlos und gefährlich, er suggeriert, dass man so nebenher eine ausreichende Altersversorgung aufbaut.“

Bei Kundenkarten bekommt man für seine Punkte eine Bratpfanne oder einen Toaster, bei der Deutschland-Rente ist es ein Zuschuss zur Altersversorgung. Bei Einkäufen bei bestimmten Anbietern übers Internet soll es bis zu 10 Prozent vom Umsatz geben, die in die Deutschlandrente eingezahlt werden.

Von den Umsätzen mit einer Kreditkarte der Santander Consumer Bank werden 0,5 Prozent dem Prämienkonto gutgeschrieben. Das hört sich zunächst gut an, aber Berechnungen des BVK haben ergeben, was tatsächlich dabei herauskommt: Für einen 35-Jährigen, der die Rente auf das Endalter 65 abschließt, ergibt sich bei einem Jahresumsatz von 10.000 Euro, über die Laufzeit von 30 Jahren also 300.000 Euro, eine monatliche Rente von rd. 16 Euro. Unter Berücksichtigung einer jährlichen Preissteigerungsrate von 2 Prozent kann er sich dann 2 Päckchen Zigaretten kaufen, das ist etwa eine Zigarette pro Tag. Plus-Filialen akzeptieren übrigens keine Kreditkarten.

„Die Menschen brauchen kein oberflächliches Spaßobjekt, das Sicherheit vorgaukelt, sondern den qualifizierten Rat eines Versicherungskaufmanns, der für eine Altersversorgung nach den individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten des Einzelnen sorgt und dabei im Interesse des Verbrauchers die hohen Anforderungen des neuen deutschen Vermittlerrechts erfüllt. Die so genannte Deutschlandrente ist ein unsäglicher Marketingtrick. Armes Deutschland!“, so Michael H. Heinz.



Herr Michael Heinz
Präsident des BVK
Tel.: 0271 – 41 091
E-Mail: bvk@bvk.de

BVK e.V.
Kerkuléstr. 12
53115 Bonn
www.bvk.de