Anzeige
03.05.2011 - dvb-Presseservice

Transparenz bei Finanz- und Versicherungsprodukten tut not

Produktinformationen nur verständlich zu formulieren, genügt nicht.

Immer häufiger melden Versicherungs- und Finanzunternehmen eine Neuausrichtung des Unternehmens oder einzelner Produkte hin zu größerer Transparenz: Seit dem 1. April 2011 verwendet die HUK-Coburg inhaltlich und sprachlich überarbeitete Bedingungen für die Hausratversicherung. Der ERGO-Konzern hat schon im letzten Jahr das Leistungsversprechen „Versichern heißt Verstehen“ ausgegeben und wirbt erfolgreich mit „Klartext statt Klauseln“. Banken folgen dem Aufruf von Bundesverbraucherschutzministerin Aigner und stellen ihren Kunden Produktinformationsblätter („Beipackzettel“) zur Verfügung. Und die Allianz zeigt ihren Kunden die Effektivkosten der Rentenversicherung. Das ITA – Institut für Transparenz in der Altersvorsorge begrüßt und unterstützt diese Entwicklung sehr. Am Markt hat sich aber noch keine einheitliche Meinung gebildet, was Transparenz ausmacht.

Dass Transparenz wichtig ist, belegen zahlreiche Untersuchungen. 92 Prozent der Befragten hielten Transparenz/Verständlichkeit schon im Jahr 2008 bei der Wahl eines Vorsorge- beziehungsweise Geldanlage-Produkts für sehr wichtig oder wichtig.* Eine aktuelle Umfrage kam bei derselben Frage sogar auf einen Wert von 95 Prozent.** Ein Text ist transparent, wenn er klar und für einen durchschnittlichen Leser verständlich ist. Maßgeblich sind einfache Sätze, die Umschreibung von Fachbegriffen, eine klare Struktur und Übersichtlichkeit. Das alles wurde zum Beispiel bei der Überarbeitung der neuen Hausratbedingungen der HUK Coburg beachtet. Der Versicherungskunde muss dennoch 24 Seiten lesen, um das Produkt zu verstehen. Die wenigsten Menschen tun das. Nur verständlich formulierte Texte, die kaum jemand liest, machen ein Produkt also noch nicht transparent. „Transparenz bedingt die extreme Vereinfachung des Produkts“, stellt Dr. Mark Ortmann, Geschäftsführer des ITA – Institut für Transparenz in der Altersvorsorge, klar.

„Die Überarbeitung eines Produkts erfordert den Mut, nicht nur jeden Satz, sondern das gesamte Produkt mit Blick auf den Kunden zu hinterfragen“, so Ortmann weiter. „Die Reduzierung der Komplexität ist der notwendige erste Schritt zur Entwicklung eines transparenten Produkts“, betont Ortmann. Erst dann können die Texte und Beschreibungen in einer einfachen Sprache formuliert werden.

Im Weg stehen heute einerseits Anforderungen des Gesetzgebers, die zu einem größeren Papierumfang führen, ohne dem Kunden wirklich zu helfen, andererseits teils überzogene Anforderungen von Produktratern. Heute muss eine Gesellschaft für eine Riester-Rentenversicherung ein Produktinformationsblatt, eine VVG-Information und eine Information nach § 7 AltZertG überreichen, die teilweise überschneidende Informationen bereitstellen. Das ist überflüssig. „Wir brauchen ein einheitliches, für alle Produktanbieter verbindliches Produktinformationsblatt, das die bisherigen Dokumente ersetzt“, fordert Ortmann. Ein Umfang von zwei Seiten darf nicht überschritten werden. Bei Altersvorsorgeprodukten müssen neben der Beschreibung des Produkts, der Risiken und der Verfügbarkeit die Effektivkosten und die Effektivrendite ausgewiesen werden. Zudem sollten Chance-Risiko-Profile gezeigt werden, die eine individuelle Beratung erleichtern.

* Umfrage der GfK im Auftrag der Clerical Medical im Jahr 2008, n=1.000.

** Umfrage der exameo/Faktenkontor/Toluna im März 2011, n=1.000.



Frau Silvia Fiedler
Tel.: 030 / 88 72 74 69 50
Fax: 030 / 88 72 74 69 55
E-Mail: presse@ita-online.info

ITA Institut für Transparenz
in der Altersvorsorge
Unter den Linden 12
10117 Berlin
www.ita-online.info

Über das ITA

Das Institut für Transparenz in der Altersvorsorge (ITA) mit Sitz in Berlin wurde 2006 gegründet. Ziel ist es, den Markt der Altersvorsorge differenziert zu beobachten, über die unterschiedlichen Möglichkeiten und Angebote zu informieren sowie Verbrauchern und Vermittlern eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe für die richtige Wahl des Altersvorsorgeproduktes zu geben. Das ITA unterstützt Unternehmen bei der Gestaltung verständlicher Produktunterlagen, verfasst Produktanalysen und stellt Beratern mit ITA SELECT (www.itaselect.de) ein Beratungs- und Vergleichsprogramm für Altersvorsorgeprodukte zur Verfügung. Für die Kompetenz und Unabhängigkeit des Instituts stehen Dr. Mark Ortmann, geschäftsführender Gesellschafter des Instituts sowie der im Jahr 2011 berufene Beirat beim ITA. Dieser besteht aus Professor Dr. Hans-Peter Schwintowski (Vorsitz), Prof. Dr. Günther Zimmermann und Matthias Wiegel. Einzelheiten zu den Personen unter www.ita-online.info/Beirat/115).