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15.06.2011 - dvb-Presseservice

Trotz leichten Rückgangs 2011-2012: Zahl der Firmeninsolvenzen weiterhin über Vorkrisenniveau

Eine Analyse des Kreditversicherers Euler Hermes S.A.

Nach 2 Jahren eines Rekordhöchststandes stellte Euler Hermes 2010 einen um 5% rückläufigen Insolvenzindex fest. 2011 bestätigt sich diese Abnahme der Firmeninsolvenzen, dennoch in einer leicht abgeschwächten und von Land zu Land unterschiedlichen Form. Dieser Insolvenzindex wird aber weiterhin höher als vor der Krise liegen, und dies mindestens bis 2012.

Insolvenzabnahme 2010: Asien und Amerika in Führung

Der Globale Insolvenzindex von Euler Hermes fasst die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen weltweit zusammen und lässt nach 2 Rekordjahren (+64% zwischen 2007 und 2009) eine spürbare Abschwächung (5%) für 2010 erkennen. „Diese globale Entwicklung zeigt eine Verbesserung der Finanzlage der Unternehmen, - kommentiert Wilfried Verstraete, Vorstandsvorsitzender von Euler Hermes – sie ist zuerst auf die große Anpassungsfähigkeit zurückzuführen, die die Unternehmen in der Krise bewiesen haben. Sie spiegelt auch die Auswirkungen einer Weiterführung staatlicher Unterstützungsmaßnahmen, wie z.B. der Abwrackprämie und einiger Steuererleichterungen, und vor allem die Erholung der Weltwirtschaft wieder.“ 2010 ist das globale Bruttoinlandsprodukt als Ergebnis von 2 Hauptfaktoren um +4% (-2% 2009) gestiegen: der Wiederauffüllung der Lagervorräte und der Wiederbelebung des internationalen Handels (+15% Handelsvolumen, nach -13% 2009).

In diesem Zusammenhang weisen mehr als die Hälfte der aufgeführten Länder eine Insolvenzabnahme auf. Die Asien-Pazifik-Region (-12%) und Amerika (-8%) nach einem hohen Anstieg in den letzten 2 Jahren), die die globale Erholung angeführt haben, verzeichnen die deutlichsten Insolvenzabnahmen.

In Europa zeichnet sich ab, dass die globale Bilanz 2010 weniger günstig ausfällt. Die südeuropäischen Länder Griechenland, Italien und Portugal verzeichnen weiterhin einen Insolvenzanstieg. Mit einer Abschwächung von 5%, die dennoch einer fünffachen Zunahme innerhalb von 3 Jahren folgt, bildet Spanien die Ausnahme. In den osteuropäischen Ländern (Ungarn, Polen, Tschechische Republik, Russland, Slowakei) und in einigen anderen Ländern (Belgien, Dänemark, Irland, Luxemburg, Schweiz) findet eine Erholung statt. Mit -2% bleibt der Abwärtstrend in Frankreich und Deutschland verhalten. In Finnland, in Norwegen, in den Niederlanden und in Großbritannien ist die Insolvenzabnahme deutlicher, reicht jedoch nicht aus, um die drastischen Erhöhung der Insolvenzzahlen in den vergangenen Jahren wettzumachen.

2011-2012 bleibt der Insolvenzindex auf hohem Niveau.

Für Karin Berger, Chefökonomin und Leiterin der Abteilung Märkte und Marketing bei Euler Hermes „sollte die anhaltende Erholung der Weltwirtschaft eine Abnahme der Unternehmensinsolvenzen in den meisten Regionen der Welt bis Anfang 2012 unterstützen“. Dennoch drohen einige Faktoren, diese Dynamik zu begrenzen, während zahlreiche Unternehmen, insbesondere in den Industrieländern, nur teilweise ihre Handlungsspielräume wiedergefunden haben.

Diese Faktoren sind:

- eine verzögerte Konjunktur der Weltwirtschaft, mit einer Wachstumsrate um 3% in 2011 und 2012 – und insbesondere eine in den europäischen Ländern schwache globale Dynamik

- eine Erhöhung der Produktionskosten (Rohstoffe, Personalkosten…)

- vermehrte restriktive geldpolitische Maßnahmen, die in einigen Ländern durch die Wechselkurse zu einem deutlichen Wettbewerbsfähigkeitsverlust führen könnten.

In diesem Zusammenhang nimmt dem globalen Insolvenzindex zufolge das Insolvenzrisiko in den Industrieländern 2011 nur um 7% und 2012, mit einigen konjunkturbedingten Ausnahmen (Griechenland, Portugal) oder infolge außergewöhnlicher Ereignisse (Japan), um 5% ab. „Die kumulierten Abnahmen des Insolvenzindex 2010-2012 werden sich als unzureichend erweisen, um die Rekordanstiege 2008-2009 wettzumachen. Anders formuliert, in vielen Ländern wird der globale Insolvenzindex 2012 weiterhin höher als 2007 liegen“, so Wilfried Vestraete.

Weitere Informationen in beigefügtem Dokument.



Frau Sabine Enseleit
Sprecherin
Tel.: +49.40.8834-10 33
E-Mail: Sabine.Enseleit@eulerhermes.com

Euler Hermes Kreditvers.AG
Friedensallee 254
22763 Hamburg
www.eulerhermes.de

Die Euler Hermes Gruppe ist Weltmarktführer im Kreditversicherungsgeschäft und eine der führenden Gesellschaften in den Bereichen Inkasso und Kautionsversicherung. Mit mehr als 6.000 Mitarbeitern in über 50 Ländern bietet Euler Hermes ein komplettes Spektrum an Dienstleistungen für das Forderungsmanagement an. Der Umsatz 2010 betrug 2,15 Mrd. Euro.

Die Euler Hermes Gruppe analysiert die Bonität von über 40 Millionen Unternehmen und versicherte Ende Dezember 2010 weltweit Transaktionen im Wert von 633 Mrd. Euro.

Euler Hermes, Tochtergesellschaft der Allianz, ist an Euronext Paris notiert. Die Gruppe und ihre wichtigsten Tochtergesellschaften im Bereich Kreditversicherung erhielten von Standard & Poor’s das Rating AA-. www.eulerhermes.com

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