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03.07.2006 - dvb-Presseservice

Unerschöpflicher Bodenschatz als neue Heizquelle

Nie mehr Heizöl oder Erdgas beziehen zu müssen, kommt der Idealvorstellung vieler Hausbewohner bestimmt sehr nahe. Und tatsächlich liegt eine alternative Energiequelle oft nur ein paar Meter von der eigenen Tür entfernt – als Bodenschatz unter der Rasenfläche des Hausgartens. Mit der Nutzung von Erdwärme kann sich nach Auskunft von Wüstenrot heute schon so mancher Hausbesitzer von traditionellen Brennstoffen abkoppeln.

Mit dieser noch gewöhnungsbedürftigen Energiequelle sollten sich Hausbesitzer intensiver befassen. Vor allem diejenigen, die den Wärmeschutz ihres Hauses bereits auf den neuesten Stand gebracht haben. Denn erst bei einer dichten Haushülle kann die Wärme aus dem Boden wirtschaftlich zur Hausheizung eingesetzt werden. Erdwärme oder Geothermie ist die im Erdinneren gespeicherte Wärmeenergie. Sie ist, nach menschlichem Ermessen, unerschöpflich und kann unabhängig von Klima sowie Jahres- und Tageszeit fast überall und jederzeit angezapft werden. Mit den heute zur Verfügung stehenden Techniken lässt sich Erdwärme sowohl oberflächennah bis zu einer Tiefe von rund zehn bis unter hundert Meter als auch in großen Tiefenbereichen bis zu 5.000 Meter und mehr nutzen. Für die Raumwärme sind aber eher die Temperaturen in den oberen Erdschichten wirtschaftlich nutzbar.  

Die technischen Optionen

Um die oberflächennahe Erdwärme zu erschließen, sind Erdwärmesonden und – seltener – Erdwärmekollektoren gebräuchlich. In beiden Fällen dient Wasser als Trägerflüssigkeit. Es durchströmt Sonden und Kollektoren und nimmt dabei die Wärme aus der Erde auf. Ab etwa zehn Metern Tiefe herrscht jahreszeitlich unabhängig eine konstante Temperatur. In den Breitengraden Mitteleuropas liegt sie bei durchschnittlich 10°C.
Je 30 Meter Tiefe nimmt die Temperatur um zirka 1°C zu.

Beide Verfahren arbeiten mit der Erdwärmepumpe. Das Gerät funktioniert im Prinzip wie ein Kühlschrank, nur mit umgekehrtem Effekt. Dabei spielt die Pumpe selbst die Hauptrolle. Sie verbraucht zwar auch Strom, erzeugt aber durch die Verdichtung mindestens dreimal mehr Energie, als sie selbst benötigt. So steigt die Temperatur beispielsweise von 7°C auf rund 23°C. Ein Niveau, mit dem eine Fußbodenheizung ausreichend für Raumwärme sorgen kann. Manche Energieversorger bieten einen vergünstigten Wärmepumpentarif an.

Erdwärmesonden: Sie werden bei Bohrungen in Tiefen meist unterhalb von 100 Metern und Bohrdurchmessern bis 220 Millimeter eingesetzt. 

Bei Erdwärmekollektoren werden die Rohre, die die Wärme übertragen, maximal zwei Meter tief horizontal in der Erde verlegt. Sie funktionieren nach demselben Prinzip wie Erdwärmesonden. Wegen ihres großen Flächenbedarfs, der bis zur zweifachen Größe der zu beheizenden Fläche reicht, werden sie jedoch seltener eingesetzt. 

Kosten für die Gesamtinvestition

Die Gesamtinvestitionen für eine Erdwärmeanlage verteilen sich auf Bohrung, Sonden und Wärmepumpe. Für eine Wohnfläche von 200 Quadratmetern betragen sie durchschnittlich rund 25.000 Euro. Heizkreis und Heizflächen, weitere bauliche Maßnahmen sowie Planung und Genehmigungsgebühren sind darin noch nicht enthalten, weil sie individuell stark voneinander abweichen können. Der höhere Anschaffungspreis gegenüber einer Öl- oder Gasheizung relativiert sich durch extrem niedrige Betriebs- und Heizkosten. Ein Vier-Personen-Haushalt in einem Wohngebäude mit 200 Quadratmetern Wohnfläche kann mit Betriebs- und Heizkosten von rund 300 Euro pro Jahr rechnen. 

Erlaubnis bei Behörde einholen

Erdwärmepumpen sind nach dem Wasserhaushaltsgesetz erlaubnispflichtig. Werden die „Anforderungen des Gewässerschutzes an Erdwärmepumpen“ erfüllt, genügt in günstigen Gebieten bei „kleinen“ Erdwärmepumpenanlagen ein vereinfachtes Verfahren. Normalerweise kümmert sich die beauftragte Baufirma darum. 

Das Interview

Spezialfirmen für den Bau von Erdwärmeanlagen schießen wie Pilze aus dem Boden. Es empfiehlt sich, sorgfältig auszuwählen. Eventuell sollte man sich eine Referenzanlage ansehen, die seit mindestens einer Heizperiode in Betrieb ist, und mit den Eigentümern sprechen, die die Anlage betreiben.

Interessent: Sie sind so etwas wie ein Pionier bei der Nutzung von Erdwärme. Was hat Sie bewogen, in eine solche, auch heute noch etwas abenteuerlich anmutende Heizform einzusteigen? 

Anlagenbetreiber: Wir haben uns für dieses Heizsystem entschieden, weil die Heizkosten unentwegt steigen und sich die fossilen Energien dem Ende zuneigen. Schwieriger war es vor vier Jahren, eine zuverlässige Firma zu finden, die beim Bau solcher Anlagen kompetent war. Das hat lange gedauert. Die Bohrarbeiten sollte ein zertifiziertes Bohrunternehmen nach den Regeln der Technik ausführen. 

I.: Ist es nicht so, dass Erdwärme eigentlich nur für neu gebaute Niedrigenergiehäuser infrage kommt? Ihr Haus ist doch schon etwas älter.

A.: Mit den heutigen Materialien kann jeder Altbau energetisch soweit saniert werden, dass er einem modernen Wohngebäude nahe kommt. Der Verbrauch liegt dann deutlich unter zehn Litern Heizöl pro Quadratmeter und Jahr. Wir haben das vor einigen Jahren durch Energiesparfenster, eine Wärmedämmverbundfassade, eine bessere Dachdämmung und eine bessere Dämmung der Decken in den Kellerräumen erreicht.

I.: Es gibt verschiedene Erdwärmesysteme. Für welche Anlage haben Sie sich entschieden?

A.: Die Firma hat uns nach einigen Probebohrungen zu Sonden geraten. Für Einfamilienhäuser sind die am besten geeignet.

I.: Wir haben gerade unser Haus saniert, jetzt käme die Heizung an die Reihe. Wir möchten gern von Öl und Gas wegkommen, sind aber technisch nicht besonders versiert. Wir haben etwas Bammel vor den Apparaten und Geräten, die sicher notwendig sind. Ist das für Laien beherrschbar?

A.: Das ist nicht viel anders als bei einer Gasheizung. Die Wärmepumpe wird von Fachleuten installiert. Sie ist nicht größer als ein normaler Einbaukühlschrank. Die meiste Technik ist im Boden und völlig unsichtbar.

I.: Wie wird eigentlich bei einer Erdwärmeheizung das warme Wasser für den täglichen Bedarf produziert?

A.: Die Wärmepumpe sollte auch zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden. Eine separate elektrische Warmwasserbereitung ist fast immer energetisch ungünstiger und teurer. Nur wenn die benötigten Temperaturen nicht erreicht werden, sollte mit einem Elektroheizstab nachgeheizt werden. 

Das Finanzierungsbeispiel

Aus Geothermie wird Wärme gewonnen, ohne Kohlendioxid, bei jeder Tages- und Nachtzeit, bei jeder Witterung und zu allen Jahreszeiten. Dazu kommt die Unabhängigkeit von wirtschaftlichen und politischen Einflüssen auf den Preis fossiler Energien. Für manchen ein Argument, dafür mehr zu investieren als für eine Heizung traditionellen Zuschnitts. Die Finanzierung: 

Gesamtkosten                                                                      25.000,00 Euro

Finanzierungsbedarf                                                             25.000,00 Euro

Finanzierung zum Beispiel mit dem Wüstenrot

Ideal-Darlehen, 5 Jahre fest, bei 100 %

Auszahlung und 3 % Tilgung jährlich,

Nominalzins 5,05 %, Effektivzins 5,17 % 

Monatliche Zins- und Tilgungsrate                                             167,70 Euro
Restschuld nach 5 Jahren rund 20.904 Euro

Tipps von Wüstenrot,

damit eine Erdwärmeheizung zuverlässig funktioniert:

  • Durch eine Voranfrage bei der Unteren Wasserbehörde im Landratsamt oder dem Umweltamt Ihrer Stadt können Sie klären, ob die geologischen Verhältnisse und das Wasserrecht eine Erdwärmesondenbohrung zulassen.
  • Angebote von mehreren Generalunternehmern über die Erstellung der gesamten Anlage (Bohrungen, Sonden, Wärmepumpe sowie die Verteilung und Heizflächen) einholen. Aufgrund der Schnittstellen zwischen den Gewerken des Heizungsbauers, des Elektrikers und des Bohrunternehmens minimieren Sie damit Ihr Risiko.
  • Schauen Sie den Handwerkern beim Auslegen der Sonden über die Schulter: Pro Kilowatt (kW) Heizleistung der Wärmepumpe sollte mit einer Sondenlänge von rund 15 Metern kalkuliert werden.
  • Beim späteren Betrieb der Anlage alle Störungen und Fehlfunktionen protokollieren. So lernen Sie Ihre Heizung immer besser kennen und haben zudem in Streitfällen Fakten in der Hand.
  • Beim Stromversorger nachfragen, ob er einen speziellen Wärmepumpentarif anbietet und ob ein Zuschuss gegeben wird.
  • Erdwärmeanlagen lassen sich gut mit einer Fotovoltaikanlage zur Stromerzeugung kombinieren.



Konzernstrategie und Kommunikation
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