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03.06.2009 - dvb-Presseservice

Unfallforschung der Versicherer (UDV): Sicherheitspreis "Die Unfallkommission 2008" an Oberallgäu Nord verliehen - durch Kreisverkehr enormer Unfallrückgang

Die Unfallkommission Oberallgäu Nord ist am 2. Juni 2009 in Oy-Mittelberg mit dem von der Unfallforschung der Versicherer (UDV) und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) gestifteten Sicherheitspreis „Die Unfallkommission 2008“ ausgezeichnet worden. Der Preis, der seit 2001 jährlich vergeben wird, ist mit 5.000 Euro dotiert, die für weitere Verkehrssicherheitsarbeit zur Verfügung stehen.  

Die Unfallkommission Oberallgäu Nord entschärfte wirksam und dauerhaft den Unfallbrennpunkt an der Kreuzung der Bundesstraße 309 mit der B 310. Dort waren Linksabbieger immer wieder mit dem bevorrechtigtem Gegenverkehr kollidiert. Die Außerortskreuzung verfügte zwar bereits über eine Lichtsignalanlage, die aber nur zweiphasig betrieben werden konnte und damit keinen Schutz für Linksabbieger bot. Bei 10 der insgesamt 14 Unfälle in den Jahren 2000 bis 2002 wurden 19 Menschen verletzt, sieben davon schwer. Ein weiteres Problem: Es kam dort immer wieder zu Unterbrechungen in der Stromversorgung: von den 14 Unfällen geschahen allein sieben in Zeiten, in denen die Ampel ausgefallen war.  

Als Sofortmaßnahme optimierte die Unfallkommission im Jahr 2003 die Markierungen und Beschilderung zur Erhöhung der Erkennbarkeit der Kreuzung. Gleichzeitig beschloss sie – nach Abwägung grundsätzlich geeigneter langfristiger Maßnahmen – den Umbau der Kreuzung zu einem Kreisverkehrsplatz. Diese Neugestaltung erhielt gegenüber einer neuen Ampelanlage mit separater Linksabbiegerphase den Vorzug, da auch für die Zukunft eine störungsfreie Stromversorgung nicht zu erwarten gewesen wäre. Für den Kreisplatz sprach auch eine einfachere Orientierung Ortsfremder, da das Oberallgäu eine stark frequentierte Fremdenverkehrsregion ist. Im Spätsommer 2005 wurde der Kreisplatz für den Verkehr frei gegeben.  

Im Nachherbetrachtungszeitraum von 2006 bis 2008 zeigte sich ein-drucksvoll die Wirkung der Maßnahme: Es geschahen lediglich zwei Unfälle mit leichtem Sachschaden und überhaupt keine Unfälle mehr mit Verletzten. Die Jury mit Prof. Dr. Jürgen Follmann von der Hochschule Darmstadt, Prof. Dr. Dieter Müller, Hochschule der sächsischen Polizei sowie Prof. Dr. Herbert Staadt von der Fachhochschule Potsdam wählte die bayrische Unfallkommission Oberallgäu Nord deshalb aus 21 Bewerbern als Sieger für den Sicherheitspreis „Die Unfallkommission 2008“ aus. Alle bisherigen Preisträger und deren Maßnahmen sowie die Ausschreibung für den Preis „Die Unfallkommission 2009“ stehen unter www.udv.de.



Herr Klaus Brandenstein
Tel.: 030 / 2020-5883
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Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) (www.udv.de) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) (www.gdv.de) forscht und berät seit über 50 Jahren im Dienste der Verbesserung der Sicherheit und der Unfallvermeidung auf Deutschlands Straßen. Sie ist gleichzeitig einer der größten Auftraggeber für universitäre und außeruniversitäre Verkehrssicherheitsforschung. Die drei Fachbereiche „Verkehrsinfrastruktur“, „Fahrzeugsicherheit“ sowie „Verkehrsverhalten und –pädagogik“ arbeiten interdisziplinär zusammen. Die UDV pflegt den Austausch mit anderen in der Verkehrssicherheitsarbeit tätigen Institutionen. Die deutschen Versicherer bekennen sich damit ausdrücklich zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung für die Verkehrssicherheit.