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14.10.2005 - dvb-Presseservice

Uni Ulm und ifa informieren: Tagung auf Schloss Reisensburg über Risiken und Problemlösungen bei steigender Lebenserwartung

Die demographische Entwicklung in Deutschland hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanzdienstleistungsbranche. Sie bewirkt nicht nur eine Reduktion der Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung und führt damit zu einem erhöhten Bedarf an zusätzlicher Vorsorge; die
demographische Entwicklung verändert auch den Markt der zusätzlichen Altersvorsorge. Neue Kundengruppen wie die Best Ager (50-69) und die Senioren (70+) rücken zunehmend in den Mittelpunkt. Diese Gruppen zeichnen sich einerseits durch ein relativ hohes Vermögen aus, andererseits haben sie spezielle Bedürfnisse, die einen besonderen Vertriebsansatz und auf sie zugeschnittene Produkte erfordern.

Die diesjährige Tagung der Universität Ulm (www.uni-ulm.de) und des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften (ifa, http://www.ifa-ulm.de) gestern und heute (am 13. und 14. Oktober 2005) auf Schloss Reisensburg
bei Günzburg stand unter dem Motto "Liquidität und finanzielle Selbstbestimmung im Alter: Risiken und Problemlösungen bei unaufhaltsam steigender Lebenserwartung". Zwei Tage diskutieren 55 Vorstände und Führungskräfte aus der gesamten Finanzdienstleistungsbranche die Auswirkungen steigender Lebenserwartung und mögliche Lösungsansätze. Sechs hochkarätige Referenten näherten sich dem Thema aus unterschiedlichen Richtungen.

Im Eröffnungsvortrag stellte Prof. Horst Müller-Peters (Vorsitzender des Vorstands psychonomics AG) die Wahrnehmung des Themas aus Kundensicht dar. So haben Umfragen gezeigt, dass die Notwendigkeit der zusätzlichen Vorsorge in der Bevölkerung erkannt wird. Es hat sich aber auch herausgestellt,
dass das Risiko der Langlebigkeit stark unterschätzt wird, indem die eigene Lebenswertung sehr viel kürzer einschätzt wird, als Statistiken es heute voraussagen.

Anschließend wurde das Thema aus der Sicht des Vertriebs diskutiert. Michael Mandel (Leiter Privatkundengeschäft der Commerzbank) stellte mit seinem Vortrag "Zukunft wird heute gemacht. Vorsorgeberatung bei der Commerzbank" die neue Vorsorgestrategie der Commerzbank vor. Herr Götz Wenker (Vorsitzende der Geschäftsführung des AWD) identifizierte die Best Ager und Senioren als Beratungssegment, das einen besonderen Beratungsansatz erfordert. Produkte für diese Zielgruppen müssen Lösungen für die Vermögensdiversifikation, den Vermögensaufbau für die Kinder oder die Ablösung von Verpflichtungen anbieten.

Herr Peter M. Endres betrachtete als Vorsitzender des Vorstands der KarstadtQuelle Versicherungen das Thema aus Sicht des Produktanbieters. KarstadtQuelle hat sich schon seit langem auf die Zielgruppe "zweite Lebenshälfte" fokussiert. In seinem Vortrag nannte Herr Endres wichtige Voraussetzungen, um ein Produkt zielgruppengerecht zu gestalten. So sind beispielsweise Gesundheitsprüfungen als Voraussetzung für den Vertragsabschluss hier kaum möglich. Außerdem muss bei den Best Agern beachtet werden, dass für Altersvorsorgeprodukte nur noch eine sehr kurze Ansparphase zur Verfügung steht.

Mit den Risiken der Langlebigkeit beschäftige sich Prof. Dr. J. Michael Orszag (Head of Research Watson Wyatt). In seinem Vortrag "Corporate Pension Liabilities and Funding - How Financial Markets react" analysierte er die Verpflichtungen aus der betrieblichen Altersversorgung der weltweit größten Unternehmen.

Zum Abschluss der Tagung wurde das Thema Vorsorge aus Sicht des Asset Managements beleuchtet. Joachim F. Mädler (Sprecher der Geschäftsführung Bankgesellschaft Berlin Investment) sah einen deutlichen Nachholbedarf bei der privaten und betrieblichen Altersversorgung sowie bei der Investition in Aktien und Aktienfonds bei der Altersvorsorge. Aus seiner Sicht ist die Altersvorsorge gerade für Deutschland die Chance für die Finanzindustrie.

Die lebhafte Diskussion war ein Zeichen für den Erfolg der Tagung, mit der sich die Teilnehmer sehr zufrieden zeigten. Auch im nächsten Jahr werden die Veranstalter wieder zur Tagung auf Schloss Reisensburg einladen.

Weitere Information zu der seit 1984 stattfindenden Tagung auf Schloss Reisensburg finden Sie unter http://www.ifa-ulm.de/indexframe.html?./tagung/tagung.htm,



Sektion Aktuarwissenschaften
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