Unzufriedene Mitarbeiter in Unternehmen kosten einen Haufen Geld. Es gilt dabei die Regel, je größer das Unternehmen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter unzufrieden sind. Dabei äußert sich dies oft nicht in konkreten Beschwerden sondern allgemeinen Aussagen über eine schlechte Unternehmenskultur. Über die Arbeit an konkreten Problemen kann sich allerdings auch die Kultur im Unternehmen erheblich verbessern.
Probleme
mit der Unternehmenskultur
Dass
erhöhte Krankheitsraten in Unternehmen eine Ursache in beruflicher Überlastung
haben, zeigt die aktuell vorgestellte Studie von Gesundheitsministerin von der
Leyen. Was diese Spirale oft hervorruft oder weiter nach oben treibt, ist die
mangelnde Identifikation von Mitarbeitern mit ihrem Betrieb. Stress wird als
viel störender empfunden, wenn die Unternehmenskultur brach liegt. So
motivierend ein gutes soziales Umfeld im Beruf ist, so demotivierend ist, wenn
man mit Unternehmen, Kollegen oder Mitarbeitern nicht zurechtkommt. Probleme
dieser Art sind jedoch schwer zu fassen, weil die Beschwerden oft diffus und
nicht direkt greifbar sind.
Lösungsansatz
Gemeinsamkeit
Ein
Lösungsansatz kann sein, nicht fassbare Probleme mit fassbaren zu lösen. Dafür
muss ein Ventil im Unternehmen geschaffen werden, in dem Mitarbeiter die
Möglichkeit haben, ihre Beschwerden frei zu formulieren, ohne dafür kritisiert
zu werden. Die international erprobte Managementmethode Adizes schlägt hier
z.B. einen Rahmen vor, bei dem in festgelegten Zeitabständen solche
Möglichkeiten geschaffen werden. Alle Mitarbeiter einer Organisationseinheit
können dabei alles sagen, was sie stört, ohne dafür belangt zu werden. Auch
Diskussionen finden noch nicht statt, die Punkte werden gesammelt, bewertet und
zu einem späteren Zeitpunkt besprochen. Alle Beschwerden werden in 6 Kategorien
aufgeteilt.
6
Stufen der Unzufriedenheit
Drei
Kategorien befassen sich mit der Unternehmenskultur: Kategorie 1 betrifft
Unstimmigkeiten mit dem Unternehmen, Nr. 2 Probleme mit Vorgesetzen und 3
Störungen im Verhältnis mit Kollegen und Mitarbeitern. Klassische Beispiele
sind „Ich glaube nicht, dass ich morgen
meinen Arbeitsplatz noch habe“ oder „Mein Chef übergeht mich“ oder „Die
Kollegen schneiden mich“. Dies sind alles Punkte, die keinen konkreten
Bezugspunkt haben und deshalb schwer zu lösen sind. Die Kategorien 4, 5 und 6
dagegen befassen sich mit praktischen Verbesserungspotentialen. Sie gehen von
internen Hemmnissen über Schwierigkeiten mit Geschäftspartnern bis hin zu
Problemen im persönlichen Umfeld. Beispiele dafür sind „Unser Lager ist nicht
aufgeräumt“ „Wir liefern dauernd falsche Ware aus“ bis zu „Ich schaffe meine
Arbeit nicht mehr“. Wenn bei einem Treffen der Mitarbeiter alle diese Beschwerden
gesammelt und eingestuft sind, werden sie zusammengefasst und von allen in
ihrer Wertigkeit gewichtet.
Aufbau
eines Verbesserungssystems
Die gesammelten Punkte sind nun die Basis für den Aufbau eines Verbesserungssystems. Ausgewählte Mitarbeiter aus allen Abteilungen arbeiten in regelmäßigen Treffs die Punkte ab. Man beginnt mit Kategorie 6, weil hier am schnellsten Verbesserungen wirksam werden und arbeitet sich systematisch vor.
80% der
Lösungen sind dabei mit gesundem Menschenverstand machbar, nur bei wenigen
Projekten braucht man externe Spezialisten. Der Lösungsfortschrift wird so
dokumentiert, dass alle Mitarbeiter jederzeit sehen können, wie sich das
Verbesserungssystem entwickelt. Die Punkte werden solange bearbeitet, bis das
nächste Treffen aller Mitarbeiter stattfindet. Dann entsteht durch Aussagen der
Mitarbeiter eine neue Liste, die die Grundlage für die zukünftige Arbeit
bildet, somit wird die alte nicht mehr benötigt. Ist das Problem aus dem
Vorjahr gelöst, wird es nicht wieder auftauchen, ist es nicht, ist der Punkt
wieder dabei oder er war nicht wichtig.
Jährlich
meckern
Ein
solches System schafft ein Ventil für Mitarbeiterbeschwerden. Durch die
gemeinsame Arbeit an den „fassbaren“ Problemen steigt das Vertrauen in
Kollegen, Chefs und das Unternehmen selbst und die Unternehmenskultur
verbessert sich. Beschwerden in diesem Zusammenhang werden zurückgehen. Auch
permanente Meckerei wird weniger, weil es eine definierte Lösung gibt, um
Probleme im Unternehmen zu besprechen. Sicher kostet ein solches System Zeit,
aber das wird durch eine zukünftig bessere Zusammenarbeit mehr als wieder
hereingeholt. Das Resultat ist Vertrauen in Kollegen und Mitarbeiter, ein
besseres Miteinander und mehr Zufriedenheit für den einzelnen Mitarbeiter. Diese
Zufriedenheit führt zu mehr Spaß an der täglichen Arbeit, weniger Stress und
damit verbundene Krankheiten und nicht zu vergessen mehr Effektivität fürs
Unternehmen.
Königskonzept
Helmut König
Mittelstr. 19
35516 Münzenberg
www.koenigskonzept.de
Helmut König ist konzentriert auf die kundenspezifische Entwicklung von Vertriebs- und Organisationskonzepten und arbeitet dabei intensiv im Markt der Energieeffizienz. Je nach Projekt können die Schwerpunkte dabei im Verkauf, im Marketing oder in der Organisation liegen, häufig ist eine Kombination
sinnvoll. Eine Ablaufbeschreibung dazu finden Sie unter http://www.koenigskonzept.de/media/pdf/Leistungen/Koenigskonzept.pdf
Zu den Schwerpunkten werden zusätzlich entsprechende Seminare und Vorträge entwickelt und durchgeführt. Wir geben regelmäßig Fachartikel zu Managementthemen für B2B Zeitschriften heraus.
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