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25.06.2008 - dvb-Presseservice

Verbraucherschutz: Hamburg Spitze – mit Note „befriedigend“

Trotz positiver Trends verdient im Verbraucherschutz noch immer kein Bundesland die Note „gut“. Hamburg erreicht mit 77 Prozent der Gesamtpunktzahl den ersten Platz, nachdem es 2006 an vierter Position lag. Zu diesem Ergebnis kommt der vom Verbraucherzentrale Bundesverband vorgelegte Verbraucherschutzindex 2008. Zu dem Aufstieg Hamburgs trug bei, dass der Senat erstmals einen Verbraucherschutzbericht veröffentlichte, die Bürgerschaft einen Verbraucherausschuss einsetzte und die Hamburger Verbraucherzentrale hervorragend abschnitt.

Nach den Ergebnissen einer gleichzeitig veröffentlichten Verbraucherbefragung ist die Hälfte der insgesamt 3.524 Befragten der Meinung, dass sich die Bundesregierung nicht wirkungsvoll für die Verbraucher engagiert, den Landesregierungen sprechen dies 42 Prozent der Befragten ab, den Parteien gar 57 Prozent. Laut Befragung sind weniger als ein Drittel der Befragten mit ihrer Situation als Verbraucher zufrieden. Nach Branchen gefragt, rangieren die Gas- und Stromversorger und die Deutsche Bahn am unteren Ende der Zufriedenheitsskala. Bei den Themen, die verbessert werden müssten, stehen die Kennzeichnung und Kontrolle von Lebensmitteln sowie der Energiemarkt und die hohen Energiepreise an erster Stelle. „Die Befragung bringt den Handlungsbedarf der Verbraucherpolitik auf den Punkt“, meint Günter Hörmann, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Hamburg. Die Politik müsse ihre Schwerpunkte an den Bedürfnissen der Verbraucher ausrichten.

Trotz der insgesamt schlechten Noten für die Verbraucherpolitik zeigt der Verbraucherschutzindex 2008 einige positive Trends in den Bundesländern. Die Ergebnisse fallen insgesamt besser aus als in den Vorjahren. Auch die Streuung der Resultate ist deutlich geringer, die Länder rücken zusammen. Die Durchschnittsnote der Länder hat sich von 4,0 auf 3,6 verbessert. „Die Verbesserungen belegen, dass wir mit dem Index das Ziel erreichen, den Wettbewerb um guten Verbraucherschutz anzukurbeln“, freut sich Hörmann So ist inzwischen in fast allen Ländern Verbraucherschutz ein anerkanntes Politikfeld mit klaren Zuständigkeiten. Auch das Berichtswesen und die Informationspolitik haben Fortschritte gemacht. Doch auch beim Sieger Hamburg ist noch viel Luft nach oben. Auch Hamburg erhält nicht die Bewertung „gut“.

Wie wichtig die Präsenz der Verbraucherzentralen vor Ort ist, zeigen auch die Ergebnisse der Verbraucherbefragung. Mit deutlichem Abstand werden die Verbraucherzentralen und die Stiftung Warentest als wirkungsvollste Vertreter der Verbraucherinteressen genannt. Mehr als ein Viertel der Bundesbürger hatten schon einmal Kontakt zur Verbraucherzentrale, in Hamburg sogar 46 Prozent.. Deren wichtigste Eigenschaften sind aus Sicht der Verbraucher ’Glaubwürdigkeit’ und ’Nützlichkeit’. Die Verbraucher wünschen sich daher eine bessere Ausstattung Im Interesse des Umfangs und der Breite des Angebotes. Mit 23 Cent pro Einwohner und Jahr fördert Hamburg die Verbraucherzentrale. Damit liegt die Stadt nur auf dem achten Platz unter den Bundesländern. „Hier hat Hamburg dringenden Nachholbedarf“, sagt Hörmann. Die Landesgrundförderung hat mit 14 Prozent bei der Hamburger Verbraucherzentrale den niedrigsten Anteil am Gesamtetat unter allen Verbraucherzentralen. Nur durch Projektmittel und hohe Eigeneinnahmen konnte sie ihre hervorragende Position behaupten.



Herr Dr. Günter Hörmann
E-Mail: presse@vzhh.de

Verbraucherzentrale Hamburg e.V.
Kirchenallee 22
20099 Hamburg
http://www.vzhh.de/