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25.06.2014 - dvb-Presseservice

Vermittlerabrechnung: Effizient, digital und bidirektional

Mit dem Ziel, die Prozesse und den Datenaustausch rund um die Vermittlerabrechnung zu optimieren und einen gemeinsamen Standard für die Branche zu entwickeln, startete im Januar 2014 das BiPRO-Projekt Vermittlerabrechnung. Im Fokus standen das Makler- und Zentralinkasso sowie im weiteren Verlauf die Kontoklärung. Ende Mai 2014 sind die Projektteilnehmer ein letztes Mal zusammengekommen. Es wurden die Projektergebnisse finalisiert und in einem Normdokument zusammengefasst. Zurzeit liegt dieses den Normungsgremien des BiPRO e.V. zur Prüfung und zur Beschlussfassung vor. Gegenstand der Einreichung ist u.a. der Arbeitsentwurf für die im Projekt entwickelte, neue BiPRO-Norm 430.7 „Übermittlung von Vermittlerabrechnungen“. Werden die Unterlagen im Juli in den Normungsgremien positiv verabschiedet, wird noch in diesem Jahr mit den ersten Implementierungen durch Mitgliedsunternehmen zu rechnen sein. Auch für Vermittler wäre dies mit einem enormen Fortschritt verbunden, denn sie würden durch die neue BiPRO-Norm erstmals in die Lage versetzt, die Kommunikationsprozesse rundum die Abrechnung hin zum Versicherer auszulösen.

Mit über 60 Spezialisten aus 32 Unternehmen der Branche gehört das jüngst abgeschlossene Projekt Vermittlerabrechnung zu einem der größten, bislang unter dem Dach des Brancheninstituts für Prozessoptimierung durchgeführten Projekte. Besonders hervorzuheben ist, dass auch alle führenden Maklerverbände für die aktive Mitarbeit in einem Normierungsprojekt  gewonnen werden konnten. Konkret sind das der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK), der Bundesverband mittelständischer Versicherungs- und Finanzmakler e.V. (BMVF) und der Verband Deutscher Versicherungsmakler e.V. (VdVM). An diesem Erfolg hat auch Holger Mardfeldt, Vorstandsmitglied des VdVM, Anteil. Denn er hatte im Namen des Maklerverbandes 2013 die Bitte an den BiPRO e.V. herangetragen, den Datenaustausch zur Vermittlerabrechnung zu normieren.

In den durch den BiPRO e.V. geführten bilateralen Gesprächen mit Unternehmen der Branche manifestierte sich der hohe Bedarf der Mitglieder und die Dringlichkeit, dem historisch gewachsenen Wildwuchs bzgl. dem Datenaustausch zur Abrechnung endlich Herr zu werden. Es sei höchste Zeit, die in den Häusern praktizierten und durch Individualitäten geprägten hohen Aufwände in professionelle Prozesse zu gießen, einen gemeinsamen Standard zu entwickeln. Kurzum: Aus den zunehmenden ökonomischen Anforderungen und dem Wunsch nach einer stärkeren Verlässlichkeit, Nachvollziehbarkeit und höherer Geschwindigkeit im Abrechnungsprozess zwischen Vermittlern und Versicherern/Produktanbietern resultierte schließlich der Startschuss für das BiPRO-Projekt.

Im Fokus der Projektarbeit stand im Wesentlichen der Austausch von Abrechnungsdaten zwischen den Prozessbeteiligten sowie die Prozesse rundum die Kontenklärung sowohl beim Zentral- als auch Maklerinkasso. Während es zunächst so schien, dass lediglich die Veränderung im BiPRO-Prozess- und Datenmodell sowie in bereits bestehenden Normen eine Lösung herbeiführen könnte, erfolgte in den letzten Projektsitzungen die Erkenntnis, dass eine neue Norm zu entwickeln und den Normungsgremien vorzuschlagen ist. Dabei handelt es sich um die BiPRO-Norm 430.7 „Übermittlung von Vermittlerabrechnungen“, die im Wesentlichen vier Anwendungsszenarien zwischen Versicherer und Vermittler beschreibt: Die Anforderung einer Abrechnung, die Übermittlung von Abrechnungsdaten, die Klärungsanfrage und die Übermittlung von Klärungsantworten. Ein Element der Norm ist auch ein gemeinsam entwickeltes Glossar und damit die Festlegung einer gemeinsamen Ausdrucksweise.

Den positiven Beschluss aus den Normungsgremien vorausgesetzt, wird die neue Norm den Mitgliedern noch im dritten Quartal 2014 zur Verfügung gestellt. Für alle Unternehmen, die die neue BiPRO-Norm implementieren, wird es wertbringende Auswirkungen haben. Es können die aktuell in den Unternehmen vorhandenen Medienbrüche eliminiert und manuelle Aufwände deutlich reduziert werden. Die Kommunikation zwischen Versicherer und Vermittler kann automatisiert und bidirektional erfolgen sowie beidseitig ausgelöst werden. Nicht zuletzt können so bisherige gebundene Ressourcen in den Unternehmen anderweitig eingesetzt werden und einen höheren betrieblichen Nutzen im Kerngeschäft erzielen.

Im Hinblick auf den Einsatz der neuen Norm - die Implementierung - wird der Verein im September Mitglieder und Interessierte zu einer Veranstaltung einladen. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung wird der Bericht über den aktuellen Stand zur Beschlussfassung zur neuen Norm sein. Zudem wird über die Implementierungsoffensive diskutiert und das damit verbundene Handlungsprogramm definiert. Bei einer Implementierungsoffensive geht es darum, die Umsetzung vieler Implementierungen in einem gemeinsam definierten Zeitraum mit einer möglichst großen Anzahl von Partnern zu realisieren. Die Umsetzung von BiPRO-Normen im Markt soll damit gefördert und die Quantität der BiPRO-Schnittstellen zwischen Versicherern und deren Vertriebs- und Prozesspartnern erhöht werden.

Eine weitere Option ist die Durchführung eines speziellen Techniker-Workshops, in dem sich die Teilnehmer über die Spezifika von BiPRO-Normen und die mit den Implementierungen verbundenen technischen und fachlichen Herausforderungen austauschen können. Ferner soll über die eigentliche Projektarbeit hinaus der bei dem BiPRO e.V. so wichtige Communitygedanke weiter intensiviert werden, um in der Folge vom nationalen Gedanken einer prozessoptimierten Vermittlerabrechnung Rechnung zu tragen und den Blick auf das internationale Parkett zu werfen. Hierzu wird in Zusammenarbeit mit dem BiPRO e.V. ein Vertreter von Ruschlikon die bereits etablierten und international orientierten ACORD-Standards zur Abrechnung beleuchten und mögliche Schnittmengen sichtbar machen. Bei ACORD handelt es sich um eine internationale nonprofit-orientierte Organisation, die internationale Standards für die Versicherungsbranche entwickelt. Ruschlikon ist eine aus ACORD entstandene Interessengemeinschaft, die sich für gemeinsame Standards in der internationalen Assekuranz einsetzt.

Nähere Informationen zum Thema Vermittlerabrechnung sowie die aktuelle und zukünftige Planung erhalten Interessierte bei Klaus Alter, Senior Manager Business Development und organisatorischer Projektleiter BiPRO e.V.


BiPRO e.V.
Brancheninstitut für Prozessoptimierung
Münsterstraße 304
40470 Düsseldorf
www.bipro.net


Über den BiPRO e.V.
Bei dem Brancheninstitut für Prozessoptimierung (BiPRO e.V.) entwickeln Mitglieder gemeinschaftlich in Projekten fachliche und technische Normen zur Optimierung unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse in der Finanzdienstleitungswelt. Nach Überprüfung der Praxistauglichkeit der Normen durch die Mitglieder, werden diese dann an alle Marktteilnehmer zur freien Verfügung veröffentlicht. Der BiPRO e.V. steht ferner für den intensiven Austausch im Bereich der strategischen und operativen Prozessoptimierung. Aktuell zählt der in Düsseldorf ansässige Verein über 200 Mitglieder. Dazu zählen u.a. Versicherer, Pools, Vertriebe und Verbände, Hersteller von Maklerverwaltungsprogrammen, Vergleicher und Intermediäre, Fondsanbieter, Dienstleister, Berater und Produkthersteller. Mehr über den BiPRO e.V. sowie die aktuellen und zukünftigen Themenfelder unter www.bipro.net.