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03.04.2008 - dvb-Presseservice

Versicherungskunden informieren sich online und schließen offline ab

Köln, April 2008. Das Internet wird von den Deutschen zunehmend zur Information in Versicherungsfragen genutzt: Fast elf Millionen Bundesbürger besuchten bis heute die Websites von Versicherern, im Jahre 2000 waren dies erst zwei Millionen. Zudem holten die Versicherungskunden, die das Internet nutzen (50%), vor jedem vierten Neuabschluss Informationen online ein.

Gleichwohl hat das Internet die anfänglich großen Erwartungen als direkter Vertriebsweg der Assekuranz nicht erfüllt: Seit der Geburtsstunde des neuen Mediums haben insgesamt nur fünf Prozent aller Versicherungskunden in Deutschland bereits eine Versicherung online abgeschlossen. Unter den Inter-netnutzern liegt der Anteil insgesamt bei neun Prozent, in den letzten 12 Monaten bei rund fünf Prozent.

Damit hat sich die Zahl der über das Internet abgeschlossen Verträge (2007: 1.774.000) im Vergleich zu 2002 (786.000) zwar mehr als verdoppelt, die meisten Neuabschlüsse der letzten zwei Jahre erfolgten aber weiter über die personengebundenen Vertriebswege (Vertreterbesuch: 46%; Agenturen und Geschäftsstellen: 24%; Makler: 9% und Banken: 7% folgen mit deutlichem Abstand).

Dies zeigt die aktuelle Ausgabe des „Kundenmonitor e-Assekuranz“ des Markt-forschungs- und Beratungsinstituts psychonomics AG. Über 8.500 private Versi-cherungsnehmer ab 16 Jahren wurden repräsentativ zur Vertriebswegenutzung und –akzeptanz befragt.

Akzeptanz des Online-Vertriebs im Aufwind

Obwohl der Online-Abschluss von Versicherungen im Gesamtmarkt weiterhin eine eher instabile Randerscheinung darstellt und sich im Wesentlichen auf einfa-che Versicherungsprodukte beschränkt (Kfz, Hausrat, Schutzbriefe, private Un-fall etc.), ist die grundsätzliche Akzeptanz, Versicherungen online abzu-schließen in der Bevölkerung in den letzten zehn Jahren kontinuierlich von fünf Prozent auf aktuell 17 Prozent gestiegen. Von den unter 30-Jährigen und den Internetnutzern kann sich sogar bereits jeder dritte einen Online-Versicherungsabschluss vorstellen. Darüber hinaus zeigen sich insbesondere kompetentere Versicherungskundentypen („Distinguiert Unanhängige“, „An-spruchsvolle Delegierer“ und „Preisorientierte Rationalisten“) überproportio-nal häufig an der Nutzung von Versicherungsinformationen im Internet zuge-neigt und schließen Verträge auch häufiger online ab (www.versicherungstypen.de).

„Das Internet bleibt auf dem Vormarsch und bietet der Assekuranz zahlreiche Erfolgspotenziale. Allerdings weniger in der ursprünglich erhofften Funktion im Direktvertrieb, sondern als unverzichtbare Form der Vertriebsunterstützung und integraler Baustein des Kundenbeziehungsmanagements“, erläutert Christoph Müller, Experte für Versicherungsmarktforschung bei der psychonomics AG.

„Eine mögliche ´große´ Zukunft des Internet für die Assekuranz entscheidet sich allerdings erst längerfristig – dann wenn die noch junge ´Generation Internet´ in der Breite in das besonders abschlussintensive Lebensalter zwischen 30 und 50 Jahren eintritt“, prognostiziert Müller.

Vertriebswegeentwicklung: Direktvertrieb baut Marktanteil insgesamt aus

Der Anteil der Versicherungskunden, die nicht mehr ausschließlich dem personen-gebundenen Vertrieb zuneigen und Policen auch auf direktem Wege abschließen (telefonisch, schriftlich, online), hat sich im letzten Jahrzehnt mehr als verdoppelt (1997: 6,2%; 2007: 15,7%). Zentrale Standbeine des Versicherungsver-triebs in Deutschland bleiben gleichwohl die personengebundenen Vertriebsformen - und hier insbesondere Vertreter und Geschäftsstellen, aber auch Banken und Makler. Der nach wie vor führende Versicherungsabschluss über den Vertreter zu Hause musste seit der Jahrtausendwende allerdings zugunsten des Vertriebs über Agenturen/Geschäftsstellen Federn lassen.

Versicherungswebsites: Gesamtnote „gut“

Die Websites der Versicherer werden von den Internetnutzern in punkto Attrak-tivität und Usability im Großen und Ganzen positiv bewertet und können auch jüngere Kunden überzeugen. Allerdings zeigen sich hier teils deutliche Unter-schiede zwischen einzelnen Gesellschaften. Insgesamt berichtet jeder vierte Versicherungskunde von Schwierigkeiten bei der gezielten Informationssuche und der Navigation auf Versicherungswebsites.

Die über 200-seitige Studie „Kundenmonitor e-Assekuranz 2007 – Der Vertriebs-wege-Monitor“ mit den vollständigen Ergebnissen zum Thema Versicherungskunden im Internet und zur generellen Vertriebswegeentwicklung mit zahlreichen Dif-ferenzierungen nach Soziodemographie, psychonomics-Versicherungskundentypen sowie nach Sparten/Produkten und Gesellschaften ist über die psychonomics AG beziehbar.



Herr Ansgar Metz
Unternehmenskommunikation
E-Mail: ansgar.metz@email.de

psychonomics AG
Berrenrather Straße 154-156
50937 Köln
http://www.psychonomics.de