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27.09.2007 - dvb-Presseservice

Versicherungsschutz für Landwirte gegen Naturkatastrophen: Landwirtschaftsminister Horst Seehofer stellt staatliche Förderung der Versicherungsprämien in Aussicht

„Der Klimawandel und die Wetterkapriolen erfordern eine Versicherungslösung für Ernteschäden“, so Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, auf dem Kongress der Internationalen Vereinigung der Hagelversicherer (AIAG) in Berlin. Direktzahlungen und ad-hoc-Hilfen an betroffene Landwirte würden ab 2010 und vor allem ab 2013 erheblich zurückgehen, so der Agrarminister: „Eine Teilfinanzierung von Versicherungsprämien durch den Staat macht dann Sinn.“ Als Versicherte müssten Landwirte auch im Falle eines Schadens durch Naturkatastrophen, wie Dürre oder Überschwemmung, nicht länger als Bittsteller auftreten. Seehofer verspricht, in Gesprächen mit dem Bauernverband und der Versicherungswirtschaft eine Lösung anzugehen.

Starkregen, Hochwasser und Überschwemmung, Trockenheit und Spätfrost verursachen erhebliche Ernteschäden in der Landwirtschaft. Während das Hagelrisiko in Deutschland über die Hagelversicherung abgedeckt wird, besteht für diese Gefahren kaum Versicherungsschutz. Sie treten häufig großräumig auf und verursachen somit weit höhere Schäden als regional auftretender Hagelschlag. Der Versicherungsschutz wäre entsprechend teuer – die Nachfrage sehr gering.

Ab 2010 erhalten Landwirte nach einem Beschluss der EU-Kommission bei Naturkatastrophen nur noch in Ausnahmefällen staatliche Hilfen, wenn sie stichhaltig nachweisen können, dass eine erschwingliche Versicherung in keinem Mitgliedsland der EU angeboten wird. An die Stelle von ad-hoc-Hilfen treten bereits heute in den meisten EU-Ländern staatlich gestützte Versicherungssysteme. Die deutsche Landwirtschaft verfügt bis dato über keinen adäquaten Versicherungsschutz mit staatlicher Prämienstützung.



Frau Katrin Rüter de Escobar
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