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04.09.2007 - dvb-Presseservice

Versorgungsmängel in Pflegeheimen: PKV plant Initiative für Transparenz und Beschwerdemanagement

Anlässlich der jüngsten Berichte über gravierende, flächendeckende Versorgungsmängel in deutschen Pflegeheimen erklärt PKV Verbandsdirektor Volker Leienbach:

„Dass viele Heimbewohner nicht genug zu essen und zu trinken erhalten und jeder zehnte Bedürftige regelrecht „krankgepflegt“ wird, ist ein erschütternder und skandalöser Zustand, der zwingend beendet werden muss.

Wenn Politiker nun nach einem Pflege-TÜV, Ambulanz–Warentest oder ähnlichen Maßnahmen rufen, ist gleichwohl Vorsicht geboten: Schließlich haben die aktuellen Kontrollen gezeigt, dass die Qualität der Versorgung in geprüften, mit Zertifikaten versehenen Heimen genauso dürftig sein kann wie in Häusern ohne Plakette.

Besser als bürokratische, aufwändige und doch oft undurchsichtige Prüfverfahren des Staates sind da wettbewerbliche, transparente Lösungen unter Einbeziehung der Betroffenen. Nicht von ungefähr haben jene Heime die längsten Wartelisten, deren Qualität sich unter Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen herum gesprochen hat.

Das Qualitätsurteil und die Beschwerden dieser Menschen sollten wir sehr ernst nehmen: Es gibt keinen besseren Indikator für die Qualität der Pflege als die Stimmen der Bedürftigen und ihrer Angehörigen. Die PKV wird deshalb möglichst bald im Internet eine Plattform zur Verfügung stellen, auf der konkrete Erfahrungen über Heime hinterlegt und von jedermann eingesehen werden können. Wir sind der festen Überzeugung, dass dies neben der unabweisbar wichtigen Veröffentlichung von Qualitätsberichten ein bedeutender Baustein zur Verbesserung der Qualität in deutschen Heimen werden kann. Nur Transparenz und Wettbewerb schaffen wirkliche Qualitätsverbesserungen und vor allem ein Klima, in dem sich alle gleichermaßen für das Wohl der Pflegebedürftigen engagieren. Und den Betroffenen muss individuell schnellstmöglich geholfen werden.

Der Versorgungsmissstand macht zudem deutlich, dass sich die Pflegeversicherung angesichts begrenzter Mittel auf den Kern ihrer wirklichen Aufgaben konzentrieren muss. Für neue Leistungen wie Pflegeurlaub oder Ähnliches – so wünschenswert sie auch im Einzelfall sein mögen – ist schlicht kein Geld da, solange es in den Heimen am Notwendigsten fehlt.“



Frau Ulrike Pott
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