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07.02.2008 - dvb-Presseservice

Viele Apotheken blockieren Generika-Rabattverträge

Vorstandschef Ralf Sjuts kritisiert schleppende Umsetzung des Gesetzes - Nur jedes dritte Medikament wird gegen ein preisgünstigeres ausgetauscht

Berlin, Februar 2008. Eine Auswertung der Rezeptdaten der Deutschen BKK zeigt, dass Apotheken die Rabattverträge nur schleppend umsetzen. Seit dem Inkrafttreten der Gesundheitsreform am 1. April 2007 sind Apotheker gesetzlich verpflichtet, die Rabattverträge der Krankenkassen zu beachten. Das bedeutet, sie müssen teure Medikamente gegen preiswerte Generika austauschen - es sei denn, der Arzt hat dies auf dem Rezept ausgeschlossen. Ralf Sjuts, Vorstandschef der größten Betriebskrankenkasse Deutschlands, spricht von Verweigerern unter den Apothekern.

Eine Auswertung der Rezeptdaten der Deutschen BKK zeigt jetzt, dass im Bundesdurchschnitt nur jedes dritte austauschfähige Medikament ausgetauscht wird. Auf diese Weise gehen Deutschlands größter Betriebskrankenkasse jährlich mindestens 10 Millionen Euro an Einsparungen verloren.

Ralf Sjuts, Vorstandsvorsitzender der Deutschen BKK: "Wir wissen, dass die Rabattverträge funktionieren. Das beweisen uns die engagierten Apotheker, die zu 80 bis 90 Prozent preisgünstige Generika abgeben. Wir dulden keine Verweigerer. Das Gesetz ist in Kraft. Und wer es systematisch unterläuft, muss mit Regress rechnen."

Am besten funktioniert der Medikamentenaustausch in Niedersachsens Apotheken. Im 3. Quartal 2007 wurden dort 51 Prozent der austauschfähigen Arzneimittel ausgetauscht. Das Schlusslicht bildet Bremen mit 28 Prozent.

Die Deutsche BKK hatte bereits 2006 Rabattverträge mit den Generikaproduzenten ALIUD und Merck Dylan (vormals Merck Dura) über das Vollsortiment geschlossen. Bereits am 1.7.2007 endete die sogenannte Friedenspflicht, die als Übergangsphase für die Apotheken gedacht war. Spätestens seit diesem Datum müssen die Apotheken an Versicherte der Deutschen BKK vorrangig Generika der Vertragspartner ALIUD und Merck Dylan (vormals Merck Dura) abgeben.



Frau Lydia Krüger
Pressesprecherin
Tel.: (030) 31 183-286
Fax: (0 53 61) 60 96 36 93
E-Mail: lydia.krueger@deutschebkk.de

Deutsche BKK
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38439 Wolfsburg
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Die Deutsche BKK ist Deutschlands größte Betriebskrankenkasse mit über einer Million Versicherten. Sie ist hervorgegangen aus den Betriebskrankenkassen der Unternehmen Volkswagen, Post und Telekom. Als erste Krankenkasse hat die Deutsche BKK einen Homöopathie-Vertrag für ihre Versicherten geschlossen. Bezahlt werden Behandlungen beim homöopathischen Arzt. Die Deutsche BKK ist bundesweit für jedermann geöffnet und verfügt über 47 Filialen. Ihr Sitz ist Wolfsburg.